Landtag,
18. Sitzung vom 18.12.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 40 von 42
Umständen geben könnte, das kann man zum Beispiel heute in
„NEWS“ nachlesen. Ich möchte da nicht zu populistisch sein, aber wenn es
beispielsweise im Parlament eine Anfrage vom Abg Kai Jan Krainer an den
Finanzstaatsekretär und Landes-ÖVP-Vorsitzenden Finz gab, wie viel Geld die
Bundesregierung ausgegeben hat, um diese Pensionsreform zu bewerben und der
ÖVP-Landesparteiobmann und Finanzstaatsekretär Finz antwortete, das sind
2,1 Millionen EUR gewesen, dann können Sie ja gern auch im heutigen
„NEWS“ nachlesen, dass das umgerechnet auf das, was im Schulbereich möglich
wäre, 60 pragmatisierte Volksschullehrerinnen und -lehrer wären, die ein
Jahr lang in den Schulklassen Kinder und Jugendliche betreuen können. Ich sage
das nur deshalb, weil man da und dort durchaus auch Möglichkeiten des
Einsparens in der Bundesregierung ortet, zum Beispiel in der Bewerbung von
Maßnahmen der Bundesregierung, die sinnvoller Weise gerade auch im
Bildungsbereich sicher besser aufgehoben wären.
In diesem Sinne denke ich, dass wir sehr genau auch
im Bereich der Landespolitik auf die Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten
achten können und sollen, dass das auch unsere Aufgabe ist und wir diese
Vorstellungen, die wir für uns erheben, auch am Bund orientieren und auch vom
Bund das Einhalten der entsprechenden Vereinbarungen, aber auch der
bundesgesetzlichen Bestimmungen fordern, denn die Kürzungen der Bundesregierung
im Bereich Schule, Erwachsenenbildung und Universitäten schaden der
Gesellschaft und werden von uns deshalb auch abgelehnt. (Beifall bei der
SPÖ.)
Präsident Johann Römer:
Zum ersten bitte ich um ein bisschen mehr Ruhe im Saal.
Der Abg Dr Tschirf hat sich zu einer tatsächlichen
Berichtigung gemeldet. Bitte sehr.
Abg Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Es freut mich, dass so gute Stimmung aufkommt.
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Hier
sind einige Dinge so dargestellt worden, wie sie eben nicht sind. Erstens
einmal haben wir etwas, was Finanzausgleich heißt. Da ist es eben so, dass
übereinstimmende Willenserklärungen vom Bund und den Ländern vorliegen und
dass, wenn es sich auch um Gesetze des Bundes handelt, man hier trotzdem zuerst
zu einer Übereinstimmung kommt. Das ist im Jahr 2000 passiert, man kann
das nachlesen 16., 17. Oktober 2000 Vereinbarung zwischen den
Landeshauptleuten und dem Finanzminister hinsichtlich des
Pflichtschullehrerbereichs. Da ist eben eine bestimmte Zahl von Planstellen für
den Bereich der Pflichtschullehrer vereinbart worden. Dann hat man einfach
jedes Jahr um 700 überzogen und ist erst Ende letzten Jahres draufgekommen,
dass man sich hier nicht an das gehalten hat, was der Fall war. Das ist die
Tatsache.
Es
ist übrigens interessant, dass man ein gemeinsames Formular für ein Meldesystem
hinsichtlich der Pflichtschullehrerplanstellen zwischen den Bundesländern und
dem Unterrichtsministerium, das bereits im Mai 2000 ausgearbeitet worden
ist, finden kann. Es wäre vielleicht interessant, wenn die Frau Stadträtin, die
für diese Fragen ja auch eine gewisse formale Verantwortung hätte, bei solchen
Geschichten auch zuhören würde.
Das,
was auch passiert ist, ist, dass es im Jahr 2000 ein
3,5 Millionen-Paket gegeben hat, wo sich Bund und Länder ausgemacht haben,
dass bestimmte Aufgaben vom Bund an die Länder gegeben werden. Das war Teil der
Reform und das ist jetzt alles so aufgezählt worden als wären das einseitige
Maßnahmen des Bundes gewesen. Da hat es sich beispielsweise um das Meldewesen
und vieles andere gehandelt. Das vergisst man hier (Abg Heinz Hufnagl: Ist
das ein Referat oder eine Berichtigung? – Abg Godwin Schuster: Tatsächliche
Berichtigung!) und das ist eigentlich die Aufgabe. Darauf wollte ich in der
tatsächlichen Berichtigung hinweisen, dass es sich nicht um einseitige
Maßnahmen des Bundes handelt, sondern um konsensual Vereinbartes, an das man
sich in Wien nicht erinnert.
Ich
würde den Kollegen Hufnagl bitten, dass er sich ein bissel daran erinnert. Dass
der Kollege Schuster es nicht mitbekommt, dafür kann ich nichts. Lesen Sie
nach, was ich gesagt habe: Es handelt sich nicht um eine einseitige Maßnahme
des Bundes, sondern um etwas Vereinbares. Es kann sich offensichtlich der
Landeshauptmann, die zuständige Stadträtin und die Wiener SPÖ nicht mehr daran
erinnern. (Beifall bei der ÖVP.)
Präsident Johann Römer:
Als nächste zum Wort gemeldet ist Frau Abg Jerusalem. Ich erteile es ihr.
Abg Susannen Jerusalem (Grüner Klub im Rathaus):
Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Ich möchte Sie nicht mehr sehr lange quälen. Ich
glaube, wir haben sehr lange und ausführlich diskutiert.
Ein kurzer Hinweis an den Herrn Tschirf oder eine
Frage: Was war da jetzt die tatsächliche Berichtung? Ich weiß nicht, was Sie
für ein Verständnis von einer tatsächliche Berichtungen haben, aber bitte. (Heiterkeit
bei der SPÖ und bei den GRÜNEN.) Als humorige Einlage war es durchaus
geeignet. (Abg Dr Matthias Tschirf: Das ist nicht einseitig!) Wahrscheinlich
sind Sie darauf gekommen, dass Sie doch etwas zu dem Thema sagen wollen, gut. (Abg
Dr Matthias Tschirf: Das ist nicht einseitig!) Herr Dr Tschirf macht
nichts, Sie werden es auch noch lernen. (Weitere Heiterkeit bei den GRÜNEN.)
Meine Damen und Herren, ich war tatsächlich, da ich
ja Alternativschullehrerin bin, in der glücklichen Lage gewesen, Kindern nie
ein Zeugnis ausstellen zu müssen. Ich hätte es wirklich auch nicht gerne
gemacht. Bei Erwachsenen schaut es ein bissel anders aus. Also seien Sie
vielleicht nicht gar so wehleidig, wenn Sie einmal einen Fleck bekommen. Es
macht nichts. Man kann durchaus lernen und...(LhptmStv Grete Laska:
Konsequent, nicht wehleidig!) Naja ich nenne es halt wehleidig, aber macht
nichts...(Abg Heinz Hufnagl: Der Notendurchschnitt! Der Notendurchschnitt
war es!) Ja der Notendurchschnitt war betrüblich, ich gebe es zu, aber der
kann sich ja rasant verbessern! (Abg Heinz Hufnagl: Ja, Ja!)
Ein Allerletztes jetzt einmal noch zu diesem
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