Landtag,
17. Sitzung vom 27.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 55 von 66
andere Bahn bringen. (Beifall bei der FPÖ.)
Sicherlich kann man aber mit der Chippung das Problem
der ausgesetzten Hunde kaum bekämpfen. Die ausgesetzten Hunde haben jetzt keine
Hundemarke und dann werden sie wahrscheinlich auch ... (Abg Dipl Ing
Martin Margulies: Weil das Bandel heruntergenommen ist!) Sie sind ein
Wiffzack wirklich war, Sie sind grandios gescheit. Kommen Sie heraus, hier
können Sie eine Rede halten. Es wird Ihnen heute nicht gelingen, mich da
irgendwie jetzt über die Hundstrümmerln ... (Abg Dipl Ing Martin
Margulies: Ihre logischen Schlüsse sind falsch!) Ja es ist richtig, gut,
Sie können reden wie Sie wollen. Die ausgesetzten Hunde haben heute keine
Hundemarke, und dann werden sie höchstwahrscheinlich auch kaum einen Chip
besitzen. Das heißt, das Problem der ausgesetzten Hunde werden wir auch
bedauerlicherweise mit der Chippung nicht besonders in den Griff bekommen. (Abg Dipl Ing Martin Margulies: Das ist doch
ein Unsinn!) Daher stellen wir Freiheitlichen den Antrag, dass Organe der
Stadt Wien - das Genauere können Sie unserem Antrag dann entnehmen - auch mit
Lesegeräten ausgestattet werden sollen, damit wir schon im Vorfeld die
Einhaltung des Gesetzes auf der Straße überprüfen können.
Wenn nämlich Organe der Stadt Wien im täglichen Leben
prüfen können, ob der angetroffene Hund gechippt ist, können die Besitzer, die
Hunde nicht chippen lassen, eruiert werden. Wir können ja dann im Ausschuss
darüber sprechen, der Antrag geht ja in den Ausschuss, und da haben wir dann
lange Zeit, alle Pro und Contra zu diskutieren. Meine Meinung ist, dass man,
wenn man im Vorfeld prüft, ob der angetroffene Hund gechippt ist, dass es dann
vielen Hundebesitzern viel schwerer gemacht wird, ungechippte Hunde in der
Stadt zu halten und dass dann sogenannte ausgesetzte Hunde wahrscheinlich nicht
mehr ausgesetzt werden können, weil der Hund seine Chippung schon hat und einen
Hund mit Chip auszusetzen, das ist doch wirklich sinnlos, weil ja der Besitzer
eruiert werden kann. (Abg Dr Herbert Madejski: Man sollte die GRÜNEN chippen
lassen!)
Jetzt kommen wir zum zweiten Punkt, das ist die
Hundemarke. Im Ausschuss wurde uns erklärt - aber ich sehe schon, dass sich die
Meinung ein bisschen geändert hat -, dass die Hundemarke mit der Einführung des
Chips abgeschafft wird.
Wir stehen in diesem Zusammenhang den Zusatzantrag,
den ich der Frau Stadtrat schon übergeben habe, dass die Hundemarke derzeit,
die Betonung liegt auf derzeit, beibehalten werden soll. Wenn der Idealzustand
eingetreten ist, dass jeder Hund einen Chip hat und dass auch überprüft werden
kann, dass diese Chippung tatsächlich erfolgt, dann brauchen wir wahrscheinlich
auch diese Hundemarke nicht, aber das wird leider noch Zukunftsmusik sein.
Warum brauchen wir eine Hundemarke? Da derzeit die
Polizei über keinerlei Lesegeräte verfügt, aber bei gewissen Paragraphen des
Wiener Tierschutz- und Tierhaltegesetzes mitwirkt, kann die Polizei die
Identität des Hundes nie ohne Hundemarke feststellen, und es müsste jedes Mal
das Tier zur Feststellung zum Amtstierarzt gebracht werden. Die alte Hundemarke
ist hier problemloser.
Das macht uns gar nichts aus, das habe ich mit meinen
Kollegen von der Sozialdemokratie abgesprochen, dass die sogenannte alte Hundemarke
durch eine andere Hundemarke ersetzt wird. Mir wäre es sogar recht, wenn die
Hundemarke die Chipnummer hätte, sodass man nicht einen Hund mit zwei
verschiedenen Nummern hat, das wäre sicher dann etwas weniger
Verwechslungsgefahr wenn die alte Hundemarke durch eine neue Hundemarke ersetzt
wird, Hauptsache der Hund ist gekennzeichnet, sodass man von außen dieses Tier
auch identifizieren kann. (Abg Dipl Ing
Martin Margulies: Und das unter zwei Nummern!)
Das ist es ja. Und das ist mir von der Sozialdemokratie
versprochen worden, der Hund bekommt die sogenannte Nummer. Ob Sie das jetzt
Hundetaferln nennen, das ist nicht so wichtig, Hauptsache man kann von außen
das Tier erkennen. (Abg Harry Kopietz: Mit Blindenschrift oder ohne
Blindenschrift!) Das fragen
Sie am besten Ihren Kollegen, wir haben das gemeinsam erarbeitet und er wird es
Ihnen ganz genau sagen wie es ausschaut. Er hat mir genau gesagt wie das
ausschaut, aber wie gesagt den Kollegen Mayer dann fragen.
Wenn ein Tier außerhalb von Wien aufgefunden wird,
egal ob entlaufen oder ausgesetzt, aber nur Wien Lesegeräte besitzt, ist die
alte Hundemarke hilfreicher als ein Chip.
Wenn Organe der Stadt Wien endlich wirklich die
Hundesteuer überprüfen würden, wäre dies auf Grund der Hundemarke oder einer
Hundemarke sicher leichter als bloß mit der Chippung, denn, wie vorher
erläutert, haben nur die Amtstierärzte entsprechende Lesegeräte.
Wien - und das ist schon bedauerlich - nimmt es hin,
dass derzeit nur für 40 000 bis 50 000 Hunde - die genaue Anzahl der
Hunde, ich wundere mich, kann die Stadt Wien offensichtlich doch noch nicht
eruieren, obwohl wir ja ein Register in jedem Bezirksamt haben – die
Hundesteuer bezahlt wird. Das sind cirka 210 000 EUR.
Aber was ich nicht hinnehmen will ist, dass
40 000 Hundebesitzer sich dieser Verpflichtung der Hundeabgabe-Entrichtung
entziehen. Diese 40 000 Säumigen werden auch nicht bereit sein, die neue
Chippung zu bezahlen und sind sicher auch nicht bereit, die Hundesteuer zu
bezahlen, wenn nicht endlich auch kontrolliert wird.
Daher unsere Forderung:
1. Kontrolle und
2. Beibehaltung einer Hundemarke.
Zum Antrag der GRÜNEN, in welchem sie meinen, dass eine
Anbindehaltung in Wien nicht erlaubt sein soll, gebe ich zu bedenken, dass Sie
die sofortige Abstimmung dieses Antrages beantragen. Ich hätte ganz gerne den
Vertretern der GRÜNEN im Ausschuss erklärt, dass es durchaus auf der einen
Seite den Paragraf der Tierquälerei gibt, das heißt, wenn die Anbindung eines
Hundes in Tierquälerei ausartet oder endet, haben wir ja die Möglichkeit
einzuschreiten. Aber es gibt durchaus Situationen, in denen eine Anbindung
notwendig ist. Zum
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