Landtag,
8. Sitzung vom 25.04.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 20 von 48
marktpolitik und die vielen Belastungen tragen Sie die Verantwortung!
Seit die SPÖ in Wien die Alleinherrschaft hat, greift sie ungeniert in die Taschen
der Wienerinnen und Wiener! Wenn Sie die notwendige Reformarbeit der
Bundesregierung laufend kritisieren, so grenzt das angesichts der blamablen
Wiener Politik an pure Heuchelei! (Beifall
bei der ÖVP.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Als Nächste ist Frau StRin Landauer zum Wort
gemeldet. Ich erteile ihr das Wort.
StRin Karin Landauer:
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Leider ist Herr Landtagspräsident Johann Hatzl nicht
anwesend. Ich möchte zu seiner Eröffnung der heutigen Landtagssitzung sagen,
dass er die Geschäftsordnung und seinen Vorsitz missbraucht hat, als er beispielsweise
dem Innenminister unterstellt hat, nicht rechtmäßig vorzugehen. (Abg Godwin Schuster: Das ist aber nicht das
Thema der Aktuellen Stunde! - Abg Johann Römer zu Abg Godwin Schuster: Das ist
aber auch nicht Thema der Eröffnung der Landtagssitzung!)
Präsidentin Erika Stubenvoll (unterbrechend):
Frau Stadträtin, ich bitte Sie, zum Thema der Aktuellen Stunde zu sprechen.
StRin Karin Landauer (fortsetzend): Er hat eine für den
8. Mai ... (Abg Godwin Schuster: Sie
haben jetzt gar nicht die Möglichkeit, zu diesem Thema zu sprechen! Zuhören!)
- Regen Sie sich nicht auf! (Abg Godwin
Schuster: Sprechen Sie zum Thema der Aktuellen Stunde!) Ich kann das
genauso wie der Herr Landtagspräsident! (Abg
Kurt Wagner: Sie können es nicht!) Sie glauben doch nicht allen Ernstes,
wenn Sie die Absolute haben, können Sie alles in diesem Hause machen! (Abg Kurt Wagner: Nein! Aber Sie können
nicht zuhören!) Das weise ich auf das Entschiedenste zurück! (Beifall bei der FPÖ.)
Herr Landtagspräsident Hatzl hat einer für den
8. Mai angemeldeten Veranstaltung unterstellt, dass sie nicht auf der
österreichischen Rechtsordnung beruht. (Abg
Godwin Schuster: Nein, das hat er nicht!) Beides ist zurückzuweisen, auf
das Schärfste zurückzuweisen, weil es eine reinste Polemik ist! (Beifall bei der FPÖ. - Abg Godwin Schuster:
Er hat nur ein Ersuchen an den Herrn Innenminister gerichtet!)
Meine Damen und Herren! Sie mit Ihrer Absoluten,
werden jetzt einmal das Arbeitslosigkeitsproblem der Frauen lösen! (Abg Godwin Schuster: Mit keinem Wort haben
Sie sich distanziert!) - Sie können sich nachher zum Wort melden und mir
antworten, ich habe nur 5 Minuten Zeit. (Abg Kurt Wagner: Sie können nicht verhindern, dass wir Zwischenrufe
machen!) - Warum haben Sie das beim Landtagspräsidenten nicht gemacht? (Abg Kurt Wagner: Weil er die Wahrheit
gesagt hat!) Er hat nicht die Wahrheit gesagt, sondern er hat reine Polemik
gemacht! (Abg Godwin Schuster: Sie haben
zum Thema nichts zu sagen, sonst könnten Sie Ihre Redezeit nicht so verplempern!)
Präsidentin Erika Stubenvoll (unterbrechend):
Meine Damen und Herren Abgeordneten, ich bitte Sie, sich wieder zu beruhigen
und zum Thema zurückzufinden.
StRin Karin Landauer
(fortsetzend): Ich habe gerade
gesagt, Sie werden jetzt mit Ihrer absoluten Mehrheit 31 000 Frauen eine
Arbeit beschaffen. Das ist Ihre Aufgabe! Es ist nicht Ihre Aufgabe, hier im
Hause Polemik zu betreiben! (Abg Kurt Wagner: Aber Ihre Aufgabe ist das auch
nicht!) Das ist sehr wohl die Aufgabe! Sie dürfen mit Ihrer Absoluten
nicht glauben, über alles hinwegfahren zu können! (Abg Godwin Schuster: Vielleicht könnten Sie endlich zum Thema kommen!)
Kümmern Sie sich um die arbeitslosen Frauen in dieser Stadt! Dann haben Sie
genug zu tun! (Beifall bei der FPÖ.)
Es ist wirklich ein Hohn für jede einzelne arbeitslose
Frau, wenn sich Finanzstadtrat Sepp Rieder hinstellt und sagt, dass jetzt
einmal nichts passieren wird, sondern erst 2004 etwas passieren wird. Ist das
allen Ernstes Ihre Wahrheit? (Abg Inge
Zankl: Ich würde Ihnen einen Ohrenarzt empfehlen!) - Ich habe gut gehört
und ich habe gelesen. Ich brauche keinen Arzt und Sie brauchen nicht zu
polemisieren! Was heißt, ich brauche einen Arzt? (Abg Kurt Wagner: Wir haben gesagt, wir würden Ihnen einen Ohrenarzt
empfehlen, sonst nichts!) Ich würde mir an Ihrer Stelle einmal überlegen,
was Sie mit Ihrer Absoluten tun!
Wie gesagt, es geht hier eigentlich um etwas, wo Sie
sagen, es ist Ihnen ein wichtiges Anliegen, und zwar um die Frauen, die
arbeitslos sind, die teilweise keine Pension bekommen, weil sie nur geringfügig
beschäftigt sind. Aber was haben Sie zu bieten? - Nichts! - Wo sind Ihre
Frauenförderungsprogramme! Was passiert damit? - Nichts.
Wir sind der Meinung, es ist höchst an der Zeit, dass
ganz massive Frauenförderungsprogramme erstellt werden. (Abg Martina Malyar: Das sollten Sie im Parlament sagen, nicht hier!) -
Kommen Sie nicht mit dem Parlament daher! Sie haben im Parlament 30 Jahre
lang gefuhrwerkt! Hier sind Sie seit 70 Jahren an der Macht. Was haben Sie
seit 70 Jahren gemacht? (Abg Johann
Driemer: Wir haben aktive Arbeitsmarktpolitik betrieben!)
Wir haben immer noch ungleichen Lohn. Wir haben
31 000 Frauen in der Arbeitslosigkeit. Sie haben all diese Probleme nicht
gelöst! Das ist allein Ihre Verantwortung! Da können Sie noch so viel anderes
reden, es stimmt nicht! (Abg Martina Malyar: Wer hat die Frauenprogramme
gestrichen?) - Wer war denn
30 Jahre lang an der Macht? Wer hat denn 30 Jahre lang Frauenpolitik
gemacht? - Wir nicht! Sie sind
das! (Abg Christian Oxonitsch: Wer hat
denn die Frauenprogramme gestrichen?) Ich glaube, Sie befinden sich in
einem völligen Verdrängungswettbewerb. Kehren Sie vor Ihrer eigenen Tür! Lösen
Sie das Problem der 31 000 Menschen! (Beifall bei der FPÖ. - Abg Godwin
Schuster: Sie haben keiner einzigen Frau geholfen!)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Als Nächste ist Frau Abg Frauenberger zum Wort
gemeldet. Ich erteile ihr das Wort.
Abg Sandra Frauenberger
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte
Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und
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