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Gemeinderat, 57. Sitzung vom 20.09.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 12 von 22

 

diesen Gesetzentwurf mit der nötigen kritisch-konstruktiven Sorgfalt zu prüfen. Ich darf nochmals betonen: Arbeiten wir gemeinsam an Lösungen im Sinne des Klimaschutzes, denn es sind unsere Stadt, unser Land und unser Planet, die es gemeinsam zu beschützen gilt. Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag. Auer-Stüger, und ich erteile es ihm. Bitte, Herr Gemeinderat.

 

10.05.33

GR Mag. Stephan Auer-Stüger (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Werte Kolleginnen und Kollegen!

 

Erlauben sie mir am Anfang meiner Rede einen kurzen Blick zurück. Kurz nachdem die Grüne Fraktion den Antrag auf Abhaltung einer Sondersitzung zu diesem Thema eingebracht hat, war es ein paar Tage darauf, nämlich genau am 4. September, sehr spannend, sich diverse Bezirkszeitungen anzuschauen. Ich möchte Ihnen kurz ein paar Auszüge davon vorstellen.

 

Am 4. September war in der Bezirkszeitung Wieden zu lesen: Makeover für die Mühlgasse. Soll ein Teil der Mühlgasse zur Fußgängerzone werden? Die Frau Bezirksvorsteherin lässt jetzt darüber abstimmen. Es ist dort eine Fußgängerzone mit Verkehrsberuhigung, no na, mit Bäumen, Beschattung und Wasserelementen geplant. In der Bezirkszeitung Favoriten am 4. September war zu lesen: Eine grüne Meile für Favoriten, denn die Favoritenstraße wird um 7 Millionen EUR klimafit gemacht, auch dort Wasserspiele, 2.000 zusätzliche Quadratmeter Grün, 50 Grünbeete und weitere große Bäume.

 

Spannend auch zu dem Thema, das heute schon öfters diskutiert wurde: Bezirkszeitung vom 4. September in Penzing, auch zu lesen in Niederösterreich: Der Wienfluss wird renaturiert. Ein Abschnitt von 1,2 km zwischen Brauhausbrücke und Zufferbrücke. Dann zu lesen am 4. September in der Bezirkszeitung Ottakring: Neuer Hauptplatz in Ottakring wird begrünt, Sitzgelegenheiten erweitert und bekühlt. Zu lesen in der Bezirkszeitung in Hernals am 4. September - alles an einem Tag in derselben Woche -: Einsatz der SchülerInnen trägt Früchte. Ein Wiener Wäldchen, gesetzt von den Schülerinnen und Schülern, zirka 325 neue Bäume. Bezirkszeitung Brigittenau am 4. September: Treustraße wird grüne Oase. Wo bislang Asphalt und fehlende Sitzgelegenheiten das Bild prägten, entsteht bis Ende des Jahres ein begrüntes und verkehrsberuhigtes Wohnzimmer.

 

Das sind die Bezirkszeitungen an einem Tag, am selben Tag, am 4. September 2024, genau zu diesem Thema: Konkrete Projekte, einige kleine, viele große, die genau das zeigen, was wir machen. Konkrete Projekte für die Menschen anstatt inszenierter Sitzungen. Das Thema ist mir aber zu ernst, wenn ich ehrlich bin, und ich danke StR Kraus für seine inhaltlichen Einleitungen heute.

 

Bevor ich auf die Situation der letzten Woche eingehe, möchte ich schon auch einmal auf diesen Sommer, den wir hatten, zurückblicken, denn es ist richtig, es war der heißeste Sommer, den wir jemals in Wien und in Österreich gemessen haben. Das ist eine Tatsache. Das ist jetzt aber schon der Unterschied, ob ich immer darüber rede, ob ich zwar zu Recht feststelle, dass das, wenn man nichts tut, eine Katastrophe wird. Aber das meine ich mit Unterschied: Wir tun etwas! Und wir tun nicht etwas seit gestern, letzter Woche, vor einem Jahr, Wien macht Umwelt- und Klimaschutz konsequenterweise seit Jahrzenten - und konzentriert mit den NEOS in dieser Regierung. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Das muss man einfach festhalten, sonst wäre das, was ich jetzt gesagt habe, ja alles gar nicht möglich. Auch das wurde heute ganz kurz angesprochen - ich glaube, Kollege Gara war es: Was macht denn die Hitze mit uns? Ich gebe zu, ich kann es mir da relativ einfach machen, ich setze mich zum Beispiel dann in mein kühles Wohnzimmer. Es gibt aber Menschen, für die ist die Hitze gesundheitsgefährdend, besorgniserregend gesundheitsgefährdend, und um die kümmern wir uns. Auch das gehört dazu. Das ist mir extrem wichtig, hier zu betonen.

 

Das heißt, auf der einen Seite macht die Stadt Wien akute Maßnahmen im Hitzefall. Auch dazu ein paar Zahlen, sonst glauben Sie es mir wieder nicht: Wir haben über 1.000 Parks, die für Kühlung sorgen, wir haben über 1.500 Trinkbrunnen. Es ist extrem wichtig, wenn es so heiß ist, dass man zu frischem Wasser kommt. Wir haben 119 Spielplätze mit Wassermöglichkeiten. Alle, die Kinder haben, wissen ja, wie das im Sommer ist, wenn es heiß ist. Die Kinder wollen ja trotzdem spielen. Das sollen sie auch, und da muss man eben einen guten Kompromiss finden, was ich jetzt mit den Kindern mache, wenn ich spielen gehen will. Darum sind unsere Spielplätze mit Wasserspielmöglichkeiten so wichtig. Wenn wir schon beim Sommer sind, möchte ich daran erinnern: 63 km freie Badeplätz hier in Wien für die Wienerinnen und Wiener, gemacht von der Stadt Wien. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Die Informationspolitik ist extrem wichtig, wenn es so heiß ist. Schauen Sie bitte auf die Stadt-Wien-App, schauen Sie auf die Website der MA 22 und natürlich - das möchte ich auch allen sagen, wenn es Ihnen gesundheitlich schlecht geht, wenn es so heiß ist - wenden Sie sich bitte auch an die Gesundheitsberatung unter 1450. Auch die steht mit Rat und Tat zur Seite.

 

Eine Menschengruppe, die man leider schnell vergisst, wenn es so heiß ist, sind obdachlose Menschen. Das ist mir auch wichtig, einmal hier zu sagen. Da gibt es ja auch genug Hilfe im Winter, auch das ist ja lebensbedrohlich, aber mittlerweile ist es halt im Sommer auch so, dass das für die betroffenen Menschen sehr gefährlich werden kann, und da schauen wir auch nicht weg, denen helfen wir auch. Wir haben die Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe mit Kühlungssystemen ausgestattet, mit Deckenkühlung oder, wenn es nicht anders geht, mit Klimageräten, und auch das neue Nachtzentrum, das wir haben, ist klimatisiert. Das waren also die kurzfristigen Maßnahmen, die dazu gehören und die eben wichtig sind, wenn es wirklich heiß wird.

 

Langfristig setzen wir auf Begrünung, und wir haben, glaube ich, in den letzten Jahren schon gezeigt, was wir hier machen. Wir haben nämlich eine historische Entsiegelungs- und Begrünungsoffensive gestartet. Allein in dieser Periode ist uns dieses Thema 100 Millionen EUR wert, vor allem - und das sage ich auch als Margaretener Abgeordneter - in dicht bebauten Gebieten. Ich weiß, was es

 

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