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Gemeinderat, 56. Sitzung vom 27.06.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 78 von 113

 

bin ich sehr begeistert. Ich finde, das beweist auch, dass im Grunde das Volksempfinden extrem vernünftig ist. Das zeigt sich vor allem dann, wenn man sich drei Tage Zeit nimmt, das so durchzudiskutieren.

 

Eine der besten Performances bei den Wiener Festwochen bei einem Prozess gegen die FPÖ hat die ehemalige Bezirksvorsteherin des 1. Bezirks, Frau Ursula Stenzel, geboten. Ich habe mit einigen Kulturschaffenden gesprochen. Die waren begeistert. Das war die beste Performance überhaupt. Bitte schaut euch das an! Das war spontan. Sie wurde ganz spontan eingeladen, weil der Redner oder die Rednerin ausgefallen ist, und sie ist halt ganz einfach unvorbereitet rausgegangen und hat wirklich eine sehr gute Rede gehalten. - Das schaffen die Wiener Festwochen!

 

Das hätte sich keiner gedacht. Das ist tolle Kunst und Kultur. Ich meine, das ist Kunst und Kultur der besten Art nach der Sozialen Plastik von Joseph Beuys. Deswegen habe ich ihn vorher erwähnt. (Beifall bei der SPÖ. - GR Mag. Manfred Juraczka: Wie kommt die FPÖ eigentlich dazu, sich verteidigen zu müssen?) Wie gesagt: Ich höre jetzt nichts, weil ich rede. Besprechen wir das nachher!

 

Ich habe nicht mehr lange Zeit. Ich wollte noch Frau Kollegin Nittmann persönlich ansprechen. Frau Kollegin Nittmann! Ich möchte Sie persönlich ansprechen, weil ich mit Ihnen nicht einverstanden bin. Im Hinblick auf die Thesen, die Sie heute hier gebracht haben, meine ich, dass Sie nicht recht haben. Ich meine aber, dass das eine tolle Rede war. Ich finde wirklich, dass das eine geistreiche, durchdachte, in die Tiefe gehende Rede war, und ich wäre wirklich froh, wenn man sich diese Rede vornimmt. Ich empfehle allen, sich das eventuell im Internet anzuschauen! Spult zurück! Schaut euch Frau Nittmann‘s Rede an! Ich habe Sie immer dafür kritisiert, dass Sie uns im Grunde aus Mangel an kulturpolitischer Kritik immer nur formell kritisieren. Das heute war aber meiner Meinung nach eine tolle Rede, kulturpolitische Kritik auf dem höchsten Niveau. Diese Rede ist es wirklich wert, abgedruckt und vielleicht im nächsten Jahr bei den Wiener Festwochen aufgeführt zu werden. Das ist wirklich gut! Ich habe es Ihnen schon gesagt, Ihre Ideen waren so interessant: Pippi Langstrumpf und Winnetou, und so weiter. Das ist wirklich interessant. Damit würde man nämlich in der Kulturszene wirklich ein bisschen Aufregung machen. (Zwischenruf von GRin Mag. Ulrike Nittmann.) Ich gebe Ihnen recht. Es gibt sehr wohl quasi eine gewisse Pfadabhängigkeit in der Kulturdiskussion. Mit so etwas könnte man da aber ordentlich reinfahren! Ich fände das sehr interessant! Bitte bemühen Sie sich irgendwann einmal um die Intendanz der Wiener Festwochen! Es wäre echt spannend, das einmal zu tun!

 

So begeistert ich von der Rede der Kollegin Nittmann war, so erschreckend war für mich die Rede von Frau Sachslehner. Dazu muss ich echt sagen: Das war rechtsstaatlich und demokratiepolitisch letztes Jahrhundert! Ich weiß nicht, wo Sie leben! Ich betone aber, dass wir sehr wohl in einer Stadt leben, wo Freiheit der Kunst herrscht! Das hat die Katholische Kirche verstanden, das hat die Islamische Glaubensgemeinschaft verstanden, das haben alle Sekten verstanden, das haben Beamte und Politiker und Politikerinnen verstanden. Das hat auch Präsident Muzicant verstanden, der bei den Festwochen gesagt hat, mit der Meinungsfreiheit beginnt alles, die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Kunst sind die Grundlage dafür, dass wir irgendwann auch einmal den Antisemitismus bekämpfen können. Schauen Sie sich das bitte an, Sie müssen sich rechtsstaatlich und demokratiepolitisch ein bisschen mehr einfügen in die heutige Zeit. Das war unglaublich altmodisch! (GR Mag. Manfred Juraczka: Die Formulierung geht so nicht) Das war unglaublich altmodisch, und ich weiß, dass du dich genauso schämst, wenn sie redet wie sehr viele andere! (GR Mag. Manfred Juraczka: Die Formulierung ist unmöglich, lieber Freund!) Das war echt beschämend, und ich finde, man sollte hier nicht sagen: Wenn eine Religionsgemeinschaft nicht einverstanden ist, dann machen wir etwas nicht. (GR Mag. Manfred Juraczka: Benimm dich ein wenig! Lerne du Manieren!)

 

Diese Zeit ist vorbei! Kunst und Kultur bleiben in Wien frei! (Beifall bei SPÖ, NEOS, und GRÜNEN. - GR Mag. Manfred Juraczka: Das ist eine Schande!) Nein, nein! Ich meine: Eine Schande ist Frau Sachslehner für dieses Hohe Haus!

 

Zuletzt möchte ich mich in aller Form bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Frau Stadträtin bedanken, denn sie geben uns echt tolle Kulturpolitik. Ich finde, die Stadt pulsiert. Das ist unglaublich! In Sachen Kultur- und Kunstpolitik in Wien können wir uns nicht vergleichen mit anderen Städten. Ich meine ganz einfach, dass wir auch da die Besten sind!

 

Ich möchte mich auch noch bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der MA 7, der MA 8 und natürlich der MA 9 bedanken und wünsche Ihnen und uns allen noch einen wunderschönen Sommer. - Danke schön! (Beifall bei SPÖ, NEOS und GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Zu Wort gemeldet ist Frau Amtsf. StRin Kaup-Hasler. Ich bemerke, dass die Redezeit mit 15 Minuten begrenzt ist. Bitte, Frau Stadträtin.

 

17.30.29

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler|: Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Zuhörerinnen und Zuseherinnen im Livestream! Das war jetzt keine Performance der Wiener Festwochen, das ist der Wiener Gemeinderat. (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ.) Liebe KollegInnen hier im Saal!

 

Wir können auf jeden Fall festhalten, wenn wir ganz einfach einmal zuhören, wie sehr Kunst und Kultur in die DNA dieser Stadt eingeschrieben sind, wie sehr sie uns bewegen und wie sehr darum gerungen und gestritten wird. Ich bin froh, dass es jetzt meine Aufgabe ist, sozusagen ein bisschen mehr Buddhismus in die Debatte zu bringen (Heiterkeit bei der SPÖ.), also ein bisschen mehr Sachlichkeit und Überblick.

 

Ich möchte nur einmal einen kurzen Überblick geben. Vieles haben Sie gehört, und vieles macht mir enorme Lust auf diese Ausschussreise, die wir mit meinem Team und einigen von Ihnen aus unterschiedlichen Positionen gemeinsam Ende August nach Amsterdam machen werden. Wir werden Zeit haben, um in Ruhe in kleiner Runde

 

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