Gemeinderat, 56. Sitzung vom 27.06.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 43 von 113
nem Wärmeenergieverbrauch, der derzeit einem Gasverbrauch von 5,2 Millionen Kubikmetern entspricht, soll zukünftig die Wärmeversorgung zu 100 Prozent durch die Nutzung von erneuerbaren Energieformen sichergestellt werden, also Erdwärme, Grundwasser, Außenluft, Abwärme von Luft und Abwasser sowie natürlich auch durch Verbesserung an der Außenhülle durch Dämmung, durch Glasscheibentausch und vieles mehr, an der ja bereits gearbeitet wird. Dieses Projekt soll aber, was auch ganz wichtig ist, umgesetzt werden, ohne dass die Grünflächen, die es derzeit gibt, reduziert werden, also ohne dass es zu einer weiteren Versiegelung dieses Gebietes kommt.
Derzeit ist das Projekt in der Phase, dass die Konzepte abgeschlossen sind, dass die Probebohrungen derzeit laufen. Die Machbarkeitsstudie ist ja schon fertiggestellt und 2025 soll mit der Umsetzung begonnen werden. Um das nur zu veranschaulichen: Selbst wenn es bei einem Energiemix mit 2,4 t pro Jahr CO2-Ausstoß in der Folge vom derzeitigen CO2-Ausstoß von 11.846 t nur - unter Anführungszeichen - eine Reduktion von 9.405 t CO2 pro Jahr gibt, dann ist das eine Menge an CO2, für die es 752.400 23 m hohe Bäume, Qualität Buche, brauchen würde, um diese Menge an CO2 zu binden. Man will aber sogar noch einen Schritt weitergehen, nämlich dass es bei 100 Prozent erneuerbaren Energieformen und bei Einsatz von 100 Prozent Ökostrom 0,00 t pro Jahr sind, und damit wäre es eine Reduktion des CO2-Ausstoßes von 11.846 t, also ein großartiges Vorhaben, das hier in unserer Stadt umgesetzt werden soll.
Abschließend darf ich mich noch bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsgruppe, der Abteilungen, aller, die im Wohnbereich für die Stadt tätig sind, ganz herzlich bedanken, dass sie daran arbeiten, dass in Wien leistbarer Wohnraum bei hoher Qualität für die Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden kann. Vielen Dank. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Die tatsächliche Redezeit waren jetzt 16 Minuten. Als Nächste zu Wort gemeldet ist GRin Nittmann. Die Restredezeit der Fraktion sind 10 Minuten, die ich Ihnen jetzt einstelle.
GRin Mag. Ulrike Nittmann (FPÖ): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin! Werte Kollegen!
Ich darf den Reigen zum Thema Frauen einleiten, und ich glaube, wir sind uns einig, wenn ich sage, Frauenpolitik geht uns alle an. Frauenpolitik ist eine Querschnittsmaterie und betrifft sämtliche Geschäftsgruppen. Es geht dabei nicht um eine Bevorzugung von Frauen, aber um die Schaffung von Rahmenbedingungen, die gewährleisten, dass Frauen ein selbstbestimmtes Leben führen können. Es geht darum, diese Rahmenbedingungen zu schaffen, Frauen vor Gewalt zu schützen, und ich glaube, diese Einigkeit bestand schon immer, und dafür stehen wir auch ein. Die SPÖ, die seit über 100 Jahren die Stadt regiert, hat in der Vergangenheit sicherlich ihre Verdienste für die eigene Bevölkerung gehabt, setzt aber in den letzten Jahren, sei es in der Vergangenheit mit den GRÜNEN oder jetzt mit NEOS, auf falsche Konzepte.
Gleichstellung von Mann und Frau: Wir sind leider noch immer weit davon entfernt. Noch immer verdienen Frauen am Arbeitsmarkt weniger als Männer. Frauen werden nicht an ihrer Leistung, sondern mitunter an ihrem Geschlecht gemessen, und das ist völlig inakzeptabel. Das widerspricht auch allen unseren Grundwerten von Fairness und Leistungsgerechtigkeit und hat außerdem Auswirkungen auf die Pension. Es führt zu Abhängigkeiten und Altersarmut.
Finanzbildung und Stärkung des Selbstbewusstseins sind daher ganz wichtige Eckpunkte, und es wäre aus meiner Sicht dringend geboten, Themen rund um die Finanzen, wie vor allem die finanzielle Unabhängigkeit für Frauen, zu behandeln - Stichwort: Gender Pay Gap -, Mädchen auch frühzeitig im Umgang mit Finanzen und Investitionen zu unterweisen: Wie funktioniert ein Konto, was ist ein Wechselkurs, was ist der Unterschied zwischen brutto und netto? Sicherheit im Internet, die Sensibilisierung bei Konsumwünschen: Bei Ratenzahlungen ist größte Vorsicht geboten. Die Erstellung von Haushaltsbudgets muss frühzeitig erlernt werden. Vor allem die Kartenzahlung drängt sich immer weiter in den Vordergrund, das Gefühl für Bargeld und für Ausgaben schwindet. Es könnten zum Beispiel in Schulen solche Finanzbildungs-Workshops stattfinden und durchgeführt werden. Das wäre ein wichtiger Punkt zur Stärkung des Selbstbewusstseins, vor allem, um darzulegen, wie wichtig die finanzielle Unabhängigkeit für Frauen ist.
Es ist völlig inakzeptabel, dass Frauen in der Realität des Berufslebens auch nicht dieselben Positionen wie Männer einnehmen. Frauen haben im Wesentlichen mehr Pflegefreistellungsdaten, wenn es um die Kinderbetreuung oder sonstige Betreuungspflichten innerhalb der Familie geht. Wenn in der Familie Einigkeit darüber besteht, müssen auch die Rahmenbedingungen vorhanden sein, dass Frauen ihren beruflichen Interessen und beruflichen Tätigkeiten wie jeder Mann nachkommen können.
Entsprechende Betreuungsangebote sind das Gebot der Stunde. Da macht die Stadt Wien sicherlich schon einiges, aber innerhalb der Gesellschaft gibt es zu dem Thema noch einiges zu tun. Genau bezogen auf die Werte im Zusammenhang mit der Gleichstellung der Frau bedarf es nämlich einer gemeinsamen Kultur. (GRin Waltraud Karner-Kremser, MAS: Das stimmt! In Ihrer Fraktion zum Beispiel!) Was passt Ihnen da nicht? (GRin Mag. Dolores Bakos, BA: Dass Sie allein sind in der Fraktion!) Was passt Ihnen da nicht? Sollen wir zu zweit heraußen stehen? (Zwischenruf von GRin Waltraud Karner-Kremser, MAS.) Wird alles kommen! Spätesten nächsten Oktober, glauben Sie mir, sind wir stark vertreten. (Beifall bei der FPÖ und von GR Wolfgang Kieslich. - GRin Mag. Dolores Bakos, BA: Das schauen wir uns dann an im Herbst!)
Es gilt nicht nur, diese Wertehaltung gemeinsam und geschlossen voranzutreiben, sondern jeden Angriff auf diese Wertehaltung, nämlich was die Gleichstellung der Frau anbelangt, abzuwehren. Finanzielle Unabhängigkeit ist ein wesentlicher Schlüssel dazu. Wir brauchen schon in den Schulen klare Statements, die die Unabhängigkeit von Mädchen stärken, die Unabhängigkeit von Religionen und die Unabhängigkeit von Männern. Das ist heute nicht
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