Gemeinderat, 53. Sitzung vom 22.04.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 70 von 76
wenn wir heute diese 250.000 EUR beschließen, weil die Karten für die eingeladenen Gäste bekanntlich durch das Bundeskanzleramt vergeben werden. Ich würde jedenfalls sehr herzlich darum ersuchen. - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Zu einer zweiten Wortmeldung hat sich Frau GRin Mag. Berner gemeldet. Die Restredezeit beträgt sieben Minuten.
GRin Mag. Ursula Berner, MA (GRÜNE): Da sind ein paar Sachen gefallen, zu denen ich schon noch etwas sagen müsste.
Wenn wir schon über eine Hymne für Wien nachdenken, von Künstlerinnen, die aus Wien kommen, dann würde ich vorschlagen, wir reden vielleicht von „Freunde dabei“ von EsRAP & Gasmac Gilmore. Das ist direkt in Ottakring entstanden. Sie können es gern auf YouTube anhören. Das ist eine Hymne, die Wien passen würde und auch ein bisschen modern wäre. (Beifall von GRin Viktoria Spielmann, BA und GR Johann Arsenovic.) Das kennen offensichtlich nicht alle, aber Sie können da gerne ...
Das Zweite betrifft das Thema Nachwuchsförderung: Natürlich waren wir immer für Nachwuchsförderung. Wie Sie wissen, wäre es sinnvoll, die Musikförderung besser in die Schulen zu integrieren, als das bis jetzt der Fall ist. Das haben wir auch schon mehrmals hier gefordert.
Wir wünschen uns nach wie vor, dass es so etwas wie mehr Fachpersonal für Musikerziehung in den Pflichtschulen gibt, dass Volksschulkinder und Kinder in den sogenannten Mittelschulen eine Chance haben, von pädagogisch gut ausgebildeten Personen, nämlich MusikpädagogInnen, Musik zu lernen. Diese Personen gibt es. Auch die werden an der Wiener Uni ausgebildet. Sie werden aber im Moment an unseren Pflichtschulen nicht eingestellt. Ich weiß nicht, warum. Es wäre sehr gut, sie zu haben.
Das Zweite ist: Es ist nicht das Problem, dass zu wenige Frauen Ausbildungen in Musik haben. Wir haben mehr Mädchen in Musikschulen, wir haben mehr Mädchen in Musikgymnasien, wir haben mehr junge Frauen an den Musik-Unis. Nur, komischerweise sind diese Frauen verschwunden, sobald sie in den Profibetrieb einsteigen. Sie kommen nicht mehr weiter. Es werden weniger Frauen für gut bezahlte Musikjobs angeworben. Es werden weniger Frauen als Dirigentinnen angeworben. Es werden weniger Frauen für gut bezahlte Orchesterjobs angeworben. Das ist der Hintergrund. Wir können auf Seiten der Kulturförderung da nur dagegen arbeiten. Das ginge zum Beispiel mit einer Quotenförderung. Deshalb werden wir auch weiter dran bleiben und hoffen, dass dieser Antrag breit unterstützt wird.
Das Letze ist - auch zu den Solistinnen -: In 20 Jahren gab es beim Sommernachtskonzert 10 männliche und 5 weibliche Solisten. Das ist auch noch nicht so richtig ausgeglichen. Zuallerletzt: eine Visitenkarte für Wien. Ich finde es wahnsinnig schade, wenn die Visitenkarte für Wien ein derart konservatives Bild zeigt, dass das Konservativste aller Orchester die große Visitenkarte nach außen ist. Wir alle wissen - auch Sie haben sicher die Medienberichte gelesen: In New York gab es große Probleme für die Philharmoniker, dort aufzutreten. Es gab von vielen Frauenorganisationen genau deshalb große Widerstände, weil sie es verweigern, dass mehr Frauen in ihren Reihen mitarbeiten.
Das halte ich schon für etwas, das eine öffentliche Debatte nicht nur von irgendwelchen komischen GRÜNEN ist, sondern es gibt weltweit eine Diskussion darüber, wie wir mehr Teile der Gesellschaft sozusagen in den allgemeinen Förderbetrieb bekommen. (GR Petr Baxant, BA: Fake News! Noch nie gehört!) - Noch nie gehört? Ich schicke dir den Artikel, keine Sorge. Ich schicke es dir, keine Sorge. Es gab dazu viele Debatten, und es wird auch weiter Debatten dazu geben. Ihr könnt euch das medial anhören. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr euch ein bisschen gegenüber der tatsächlichen Diversität in der Gesellschaft öffnet und wir das auch in unserer Förderpolitik abbilden. - Herzlichen Dank. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen zur Abstimmung über die Postnummer 51. Wer die Zustimmung gibt, den darf ich um ein Zeichen mit der Hand ersuchen. - Das ist die Zustimmung bei ÖVP, FPÖ, GR Kieslich, NEOS und SPÖ gegen die GRÜNEN und somit mehrstimmig angenommen.
Es liegen zwei Beschlussanträge vor.
Antrag der GRÜNEN betreffend Verankerung einer Genderquote in den Förderrichtlinien. Wer diesen Antrag unterstützt, den darf ich um ein Zeichen mit der Hand ersuchen. - Das wird von den GRÜNEN unterstützt. Das ist nicht die ausreichende Mehrheit und somit abgelehnt.
Antrag der ÖVP betreffend eine Landeshymne. Die sofortige Abstimmung wird verlangt. Wer diesen Antrag unterstützt, den darf ich um ein Zeichen mit der Hand ersuchen. - Das hat die Zustimmung der ÖVP gegen alle anderen und ist somit abgelehnt.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 53 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft Einzel- und Gesamtförderungen im Bereich darstellende Kunst - freie Theatergruppen für das Jahr 2025. Es liegen dazu keine Wortmeldungen vor. Bei dieser Postnummer gibt es aber eine getrennte Abstimmung.
Wer den Punkten 1 bis 7 sowie 10 und 12 die Zustimmung gibt, den darf ich um ein Zeichen mit der Hand ersuchen. - Ich sehe hier die Einstimmigkeit.
Wer den Punkten 8, 9 und 11 die Zustimmung gibt, den darf ich um ein Zeichen mit der Hand ersuchen. - Zustimmung bei ÖVP, NEOS, SPÖ und GRÜNEN gegen FPÖ und GR Kieslich. Das ist somit mehrstimmig angenommen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 44 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Förderung an den Verein Lokale Agenda 21 in Wien zur Förderung von Bürgerbeteiligungsprozessen für die Jahre 2025 bis 2030.
Dazu liegt mir eine Befangenheit von Frau GRin Abrahamczik, GRin Anderle, GRin Keri, GRin Pipal-Leixner, GR Taucher und GRin Kickert vor.
Es gibt dazu keine Wortmeldungen.16.48.39 Wir kommen gleich zur Abstimmung. Wer dieser Postnummer die Zustimmung gibt, den darf ich um ein Zeichen mit der Hand ersuchen. - Ich sehe hier die Zustimmung bei ÖVP,
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