Gemeinderat, 53. Sitzung vom 22.04.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 4 von 76
Räumlichkeiten werden zurückgegeben. Da kann man gerne benennen, wie hoch dort die Mietkosten bis jetzt gewesen sind, die dann nicht mehr anfallen. Im Standort TownTown wird der Einkauf in die Räumlichkeiten der Generaldirektion 1 einziehen, respektive ist er schon einzogen. Dort ist keine Synergie. Das Gebäude im AKH gehört uns selbst, daher ist da natürlich logischerweise eine ganz andere Kostenkonstruktion Realität, weil wir keine Miete zahlen müssen an einen Dritten.
Aber ich lasse gerne nachreichen an alle Klubs, wie hoch die Miete in der Guglgasse im 3. Bezirk ist, wo der Einkauf auszieht, wir tatsächlich einen Mietvertrag auflösen. Das lasse ich gerne heute noch an alle Klubs schicken, das mache ich gerne.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank, Herr Stadtrat. Damit ist die 1. Anfrage beantwortet.
Die 2. Anfrage (FSP-574756-2024-KNE/GM) wurde von Frau GRin Mag. Pipal-Leixner gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz gerichtet. In dieser Anfrage geht es um die Sicherstellung der Maßnahmen zum Erwerb der deutschen Sprache für Kinder und Jugendliche. (Für gelungene Integration und gerechte Bildungschancen sind Deutschkenntnisse essentiell. Welche Maßnahmen setzt die Stadt Wien, um den Erwerb der deutschen Sprache bei Kindern und Jugendlichen sicherzustellen?)
Bitte schön, Herr Stadtrat, um Beantwortung.
VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Schönen guten Morgen, Frau Gemeinderätin!
Danke für diese Anfrage, die extrem wichtig ist, denn der Spracherwerb in Wien ist essenziell für eine geglückte Bildungslaufbahn, aber mehr als das, er ist wichtig für die Integration in Österreich und auch für die soziale Teilhabe. Deswegen ist es unser Ansatz, dass alle Kinder, die in Wien aufwachsen, auch eine Sprachförderung bekommen und dass es insbesondere zahlreiche Angebote gibt, um die deutsche Sprache zu erlernen. Da geht es um die Chancengerechtigkeit von allen Kindern, unabhängig davon, woher sie kommen, und deshalb setzen wir als Stadt neben den institutionellen Angeboten von normalem Kindergarten und Schulunterricht zahlreiche Angebote in Kindergarten, Schule, aber auch außerschulisch, um die Sprache Deutsch zu erlernen. Da gibt es Angebote unter dem Schuljahr, im Sommer im Elementarbereich, in den Büchereien, im außerschulischen Bereich, um alle mitzunehmen beim großen Ziel, den Kindern, die in dieser Stadt aufwachsen, die deutsche Sprache mitzugeben.
Ich möchte exemplarisch - sonst würde ich diese Fragestunde zeitlich sprengen - auf ein paar Angebote der Stadt eingehen. Es ist unter dem Schuljahr neben dem Unterreicht, wo natürlich Deutsch unterrichtet wird, insbesondere der Ausbau der kostenfreien Ganztagsschule. Die kostenfreie Ganztagsschule ist ein ideales Angebot für den Deutscherwerb, weil ein ganztägiger, im Idealfall verschränkter Unterricht für den Deutscherwerb hilfreich ist. Alleine im nächsten Schuljahr gibt es da neun neue Standorte. Es gibt die Wiener Lernhilfe, eine kostenlose Lernhilfe mit 520 Kursen in Deutsch an unglaublich vielen Standorten, mit 380 Kursen an Schulen, wo auch insbesondere auf die Alphabetisierung geschaut wird. Dann gibt es LesepatInnen, das ist ein großartiges Projekt, wo Ehrenamtliche in Wiener Schulen mit Kindern und Jugendlichen Lesen lernen, das wird von der Bildungsdirektion in Wien durchgeführt und unterstützt. Es gibt Kurse zur Sprachförderung der VHS, es gibt eine Lernhilfe von Interface, es gibt das Jugendcollege der Stadt Wien - alles zusätzlich zu den Regelschulangeboten.
Wir haben außerdem neu einen starken Fokus darauf, im Sommer Deutsch zu lernen. Das wurde vor zwei Jahren zum ersten Mal durchgeführt - Sommerdeutschkurse kostenlos für außerordentliche Schülerinnen und Schüler, denn die Sommerferien sind doch recht lang. Dass man auch in den Sommerferien mit Freude Deutsch lernen kann, dazu gibt es im Sommer abseits der Sommerdeutschkurse, die ausgebaut werden, Sommerlernstationen der Volkshochschulen, Summer City Camps, wo Sprache erlernt werden kann, und viele weitere Angebote beispielsweise über Interface.
Abseits des Sommers geht es in der Elementarpädagogik darum, den Kindern schon früh Sprache beizubringen, am besten in der Gruppe selbst. Aber über den Ausbau der Sprachförderung hinaus geht es auch darum, die Kindergärten bestmöglich zu unterstützen, zu fördern, auch die Pädagoginnen und Pädagogen zu schulen und weitere Angebote wie Baobab dazuzubuchen, um ein gutes Angebot zu haben für die Kinder.
Ein neues Projekt ist startklar in einer tollen privaten Initiative, die den Fokus auf Kindergartenkinder im letzten Kindergartenjahr vor der Einschulung legt, um den Übergang in die Schule besser zu erreichen. Ein weiterer Bereich, in dem Deutschförderung in Wien stattfindet, sind die Büchereien mit einem tollen Angebot, spielerisch Deutsch zu lernen. Deutschlernen darf und soll auch Spaß machen. Da gibt es fünf neue Standorte, wo mit Kindern und Jugendlichen in den Büchereien am Deutscherwerb gearbeitet wird. Es gibt darüber hinaus viele weitere Angebote der Büchereien, die sich als Ort der Begegnung verstehen, aber auch als Ort des Lernens und des Spracherwerbs.
Abschließend möchte ich auf das Thema der Alphabetisierung eingehen, denn wir haben einen erhöhten Bedarf an Alphabetisierungskursen, vor allem von Kindern, die noch ohne Alphabetisierung nach Wien gekommen sind. Da gibt es eigene Alphabetisierungskurse über die Förderung 2.0 und auch über Interface. Auch über die Bildungsdirektion gibt es eigene Alphabetisierungskurse ergänzend zum Unterricht mit dem Ziel, dass alle Kinder, die in Wien aufwachsen, die deutsche Sprache lernen. Denn Deutsch ist in Wien nicht optional, sondern es ist Pflicht.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank. Die 1. Zusatzfrage kommt von den NEOS. Frau GRin Pipal-Leixner, bitte.
GRin Mag. Angelika Pipal-Leixner, MBA (NEOS): Vielen Dank, Herr Vizebürgermeister.
Sie haben die außerordentlichen Schülerinnen und Schüler schon kurz angesprochen, von denen gibt es ja gerade in den Volksschulen besonders viele. Wo setzt die Stadt an, um da gegenzusteuern?
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