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Gemeinderat, 50. Sitzung vom 22.02.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 3 von 103

 

(Beginn um 9.02 Uhr.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Schönen guten Morgen. Ich darf alle bitten, die Plätze einzunehmen und die Türen zu schließen.

 

Schönen guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren! Ich eröffne die 50. Sitzung des Wiener Gemeinderates.

 

09.03.09Ganztägig verhindert, an der Sitzung teilzunehmen, sind GR Dipl.-Ing. Al-Rawi, GRin Marina Hanke, StRin Mag. Jungnickl, GRin Kriz-Zwittkovits und StR Nepp. Zeitweise verhindert sind GRin Dipl.-Ing. Arapović, GR Arsenovic, GRin Mag. Bakos, GRin Mag. Berger-Krotsch, GR Dr. Gorlitzer, GRin Mag. Haase, GRin Dr. Kickert, GR Dr. Mantl, GR Mag. Schober und GRin Mag. Vasold.

 

Gemäß § 33 Abs. 3 der Geschäftsordnung des Gemeinderates der Stadt Wien gebe ich bekannt, dass folgende mündliche Anfrage in der Präsidialkonferenz nicht zugelassen wurde: Eine Anfrage von GR Nikolaus Kunrath vom Grünen Klub an den Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Soziales, Gesundheit und Sport, und zwar lautet die Anfrage: „Es ist eine bundesweite einheitliche Regelung für die persönliche Assistenz für Menschen mit Behinderung im Beruf und im Privatbereich angekündigt. Was bedeutet die geplante Vereinheitlichung von persönlicher Assistenz am Arbeitsplatz und im Privatbereich inklusive gemeinsamer Abrechnung für die persönliche Assistenz hinsichtlich der Höhe der Förderung in Wien?“ Hier wurde an den Grünen Klub die Bitte gerichtet, diese Anfrage im zuständigen Gremium, nämlich im Landtag zu stellen.

 

09.05.00Wir kommen nun zur Fragestunde.

 

9.05.02†VBgm Christoph Wiederkehr, MA - Frage|

Die 1. Anfrage (FSP-269794-2024-KVP/GM) wurde von Frau GRin Arnoldner gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz gerichtet. In dieser Anfrage geht es um die Frage, wie sich das Angebot der öffentlichen Musikschulen in Wien entwickelt. (Seit Jahren ist es ein bekanntes Problem, dass es zu wenige Plätze an öffentlichen Musikschulen in Wien gibt. Trotz der steigenden Nachfrage und langer Wartelisten verzeichnet man im 10-Jahres-Vergleich sogar einen enormen Rückgang an angebotenen Plätzen, wie aus einer Anfragebeantwortung von Herrn Vizebürgermeister Wiederkehr aus dem April 2021 hervorgeht. Lediglich 27,7 Prozent der Interessentinnen und Interessenten haben im Schuljahr 2019/2020 einen Platz erhalten. Wie rechtfertigen Sie den kontinuierlichen Abbau der Musikschulplätze bzw. den Stillstand beim Ausbau des Musikschulangebotes in Wien?)

 

Guten Morgen, Herr Stadtrat! Ich bitte um Beantwortung.

 

VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Herr Vorsitzender! Schönen guten Morgen, Frau Gemeinderätin!

 

Die Wiener Musikschulen und der Musikunterricht sind ein ganz wesentlicher Bestandteil der Bildungsangebote in Wien, vor allem von den außerschulischen Angeboten. Allerdings ist es unser Fokus, diese ursprünglich außerschulisch angedachte Institution noch viel stärker mit den Schulen zu verschränken und auch Angebote direkt in den Schulen anzubieten. Die Stadt Wien ist bestrebt, möglichst vielen interessierten Kindern und Eltern die Möglichkeit für eine kostengünstige und qualitativ hochwertige Musikausbildung zu bieten.

 

Die Musikschulen bieten aktuell an zirka 90 Standorten - wir haben immerhin 90 Standorte in Wien - eine musikalische Ausbildung in über 40 unterschiedlichen musikalischen Instrumenten und darüber hinaus auch Gesang und Tanz an. Es gibt in allen Wiener Gemeindebezirken zumindest einen Standort, wo musikalische Bildung in den Musikschulen angeboten wird. Darüber hinaus gibt es eine Singschule, die an zirka 50 Volksschulstandorten aktiv ist.

 

Ein Ausbau der Musikschulangebote ist immer angesichts der budgetären Bedeckungen zu denken und ist in den letzten Jahren kontinuierlich, wenn auch nur leicht, gestiegen. Unser Anliegen ist, die Musikschulen noch stärker zu integrieren, beispielsweise werden beim Bau von neuen Bildungscampusstandorten Musikschulen, wenn es räumlich möglich und auch sinnvoll ist, mitgedacht, sodass an einigen Bildungscampusstandorten Musikschulen bereits dabei sind, wie beispielsweise im 22. Bezirk.

 

Darüber hinaus schauen wir aber, dass kleinere Standorte auch an den Bildungscampusstandorten zusammengelegt werden, um dort mehr Raum, mehr Platz zu schaffen, weil es an den Bildungscampusstandorten oft oder zumeist auch einen schönen Raum zum Vorführen und darüber hinaus auch viele Proberäume gibt. Der nächste Bildungscampus, den wir zuletzt angegangen sind, ist der Campus Innerfavoriten, wo auch ein wirklich schöner Standort der Musikschule vor Ort integriert worden ist.

 

Da die Musikschulen der Stadt Wien in der Qualität sehr hoch und die Kosten sehr gering sind, ist selbstverständlich die Nachfrage auch sehr groß. Das freut uns, weil die Wienerinnen und Wiener Musik für ihre Kinder als wichtig erachten. Da auch die budgetären und personellen Rahmenbedingungen begrenzt sind, haben wir zusätzlich eine zweite Säule aufgebaut, nämlich die Kooperation mit privaten Initiativen und Institutionen. Es ist mir auch besonders wichtig, nicht nur in städtisch und privat zu denken, sondern es geht um das Angebot, das die Kinder insgesamt in der Stadt zur Verfügung haben. Da haben wir einerseits die Zusammenarbeit mit privaten Musikausbildungseinrichtungen massiv erhöht, seit 2010 von 83.000 EUR auf heuer 700.000 EUR. Das heißt, wir haben die Kooperation mit privaten Musikausbildungseinrichtungen mehr als verachtfacht. Darüber hinaus gibt es auch viele Initiativen wie zum Beispiel die Monsterfreunde oder ELEMU, die direkt an den Schulstandorten Musik mit den Kindern machen, sowohl Chor als auch Musikinstrumente, die bei diesen Förderungen gar nicht mitenthalten sind, weil es hier direkte Kooperationen mit den Schulen gibt. Dementsprechend sehen wir, dass das musikalische Kursangebot der Wiener Bildungseinrichtungen sehr groß ist.

 

Darüber hinaus sind die Wiener Volkshochschulen zu erwähnen, die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene ein kostengünstiges Angebot haben.

 

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