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Gemeinderat, 47. Sitzung vom 19.12.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 74 von 95

 

Stadt nicht wollen, nämlich Segregation. Das ist genau das Gegenteil von Inklusion. Man nimmt eine einzelne Gruppe und errichtet für diese ein Jugendzentrum. Warum also nicht für andere Gruppen? Warum nicht für Gruppen, die sich auf Grund ihrer Herkunft definieren, warum nicht Gruppen, die sich auf Grund ihrer Religion definieren, warum für Gruppen, die sich auf Grund ihrer sexuellen Orientierung definieren? Das ist Segregation, für eine Gruppe ein Sonderprogramm, das ist genau das Gegenteil von dem, was wir wollen. Wir wollen Inklusion, wir wollen, dass Menschen lernen, in der Vielfalt zusammenzuleben, und nicht die Gruppen voneinander zu trennen. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Was wir selbstverständlich auch kritisieren und wo es Wien ein großes Manko gibt, wir kritisieren die Beratung durch Aktivisten. Es gibt in Wien keine objektive Beratungsstelle, sondern es ist immer die Überschneidung von aktivistischen Vereinen, die auch Beratungstätigkeiten machen. Wenn wir sagen, wir machen eine Beratungsstelle für Jugendliche, für Eltern, für Lehrer, die Fragen zu dem Thema haben - ich stelle nicht in Abrede, dass es das braucht -, dann braucht es das aber von Experten, die nicht gleichzeitig in einem Verein aktivistisch tätig sind. Wir müssen diese zwei Bereiche ganz klar trennen. Wenn im Akt steht, dass die Mehrheit der BetreuerInnen dort selber aus dem LGBTIQ-Bereich kommen muss, dann ist das eine Überschneidung, die nicht zulässig ist. Denn genau dann ist diese Überkreuzung von Aktivismus und Beratung gegeben, und das müssen wir trennen. Aktivistische Vereine und Beratung müssen getrennt werden. Es ist nicht gut, dass das zusammenfällt.

 

Das wird tatsächlich etwas sein, worauf wir ganz, ganz genau schauen werden, welche Menschen dort arbeiten und vor allem, welche Ausbildung die haben. Haben sie eine gute pädagogische Ausbildung und, das möchte ich auch hinzufügen, wie stellen sich diese Menschen auf den sozialen Medien in ihrem Privatleben dar? Warum sage ich das dazu? Weil im Akt wortwörtlich drinnensteht, es kommt immer wieder vor, oder es kann vorkommen, dass Jugendliche einen Schwarm auf die Betreuer entwickeln, und darauf muss gesondert eingegangen werden.

 

Das ist nichts Eigenartiges, ich nehme an, das ist generell in der Jugendarbeit ein Problem und ich nehme an, dass Leute, die mit Jugendlichen arbeiten, darauf eingestellt sind, damit umgehen zu können. Wenn aber jetzt ein Jugendlicher seinen Betreuer googelt und auf Instagram findet und sieht, wie der dort in Strapsen auf Bühnen tanzt und perverseste Witze von sich gibt, dann ist das meines Erachtens keine Vorbildfunktion. Dann ist es meines Erachtens nichts, wie sich jemand gerieren sollte, der in einem Jugendzentrum arbeitet. Auch darauf werden wir ganz genau achten, welche Leute und mit welcher Ausbildung dort beschäftigt werden. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Ich möchte Ihnen zum Schluss noch die jüngste Gallup-Umfrage zu Gemüte führen, eine repräsentative Umfrage: 43 Prozent der Befragten haben gesagt, es wird zu viel Fokus auf das Thema LGBTIQ gelegt. Die jetzige Stadtregierung hat seit Beginn der Legislaturperiode nur aus 2 Ressorts, wir haben das addiert, 7,2 Millionen EUR für diese Gruppe ausgegeben. Sie fördern, Sie überfördern eine Community, Sie steigern einen Bedarf, der unseres Erachtens nicht da ist.

 

Es wird noch einmal dann gefährlich, wenn junge Menschen sich dazu entschließen, Pubertätsblocker zu nehmen, wenn junge Menschen sich dazu entschließen, eine Hormontherapie zu machen, wenn junge Menschen sich dazu entschließen, geschlechtsangleichende Operationen zu machen. Das ist die gefährliche Konnotation dieses ganzen Themas, und deswegen sind wir derartig alert und deswegen werde ich noch oft dazu reden, dass Sie verstehen, wo der Knackpunkt ist und diese Förderungspolitik tunlichst ändern. Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie von GR Mag. Dietbert Kowarik und GR Wolfgang Irschik.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Berger-Krotsch, und ich erteile es ihr. Bitte, Frau Gemeinderätin.

 

17.03.11

GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister! Meine sehr geehrten Damen und Herren hier im Saal und auf der Galerie! Liebe Zusehende via Livestream!

 

Auch ich möchte meiner Freude hier Ausdruck verleihen, dass wir heute drei queere Akten zur Beschlussfassung auf der Tagesordnung haben. Wie schon gehört, Q:Wir, FAmOs und den queeren Kleinprojektetopf, der eben heute zur Beschlussfassung ein buntes Zeichen aus unserer Regenbogenhauptstadt Wien sendet. Das möchte ich gleich im Vorhinein sagen, dass wir uns das auch von Ihnen, Frau Kollegin Hungerländer, hier nicht wegnehmen lassen möchten.

 

Du hast es schon berichtet, lieber Kollege Thomas Weber, letzte Woche, politische Steuerungsgruppe für das Queere Jugendzentrum: Wir waren vor Ort in Ottakring, konnten mit der Leitung sprechen, konnten wunderbare Berichte von der Peergroup sehen, die du auch schon erwähnt hast. Ganz ehrlich, wie wir dort gestanden sind in den Räumlichkeiten, haben wir auch an Sie gedacht.

 

Liebe Frau Kollegin, wir hatten uns gedacht, das nächste Mal kommen Sie doch bitte mit! Das müssen Sie alles jetzt auch schnell endlich einmal kennen lernen und sehen. Die Wände dort waren vollgeklebt mit Flipcharts, wo viel niedergeschrieben wurde, was die Peergroup schon so akribisch mit den JugendarbeiterInnen vorbereitet, und man sieht, was es eben auch sein soll, die Räume, die sie für sich nutzen, wo sie sich entfalten und weiterentwickeln können.

 

Ich glaube, wir müssen uns hier nicht verbreitern, wenn wir über Jugendliche sprechen, über ihre Bedürfnisse. Dass sie ganz spezielle Bedürfnisse haben, wo wir mit unseren Maßnahmen, mit unserer außerschulischen Jugendarbeit, mit unseren Zentren, mit vielen, vielen Vereinen, die aus der Stadt entsprungen sind, aber eben auch losgelöst, einzelne Programme und Maßnahmenprojekte präsentieren, die die Stadt für förderungswürdig erachtet, einfach wunderbare Arbeit für die Jugendlichen leisten.

 

Wir müssen uns auch nicht verbreitern, dass wir besonders queeren Jugendlichen auch noch ganz spezielle

 

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