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Gemeinderat, 45. Sitzung vom 28.11.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 56 von 97

 

nicht. Dort ist es uns gelungen, das Park-Feeling auszuweiten, indem neue Bäume gepflanzt wurden. Es wurden zusätzliche Flächen entsiegelt, Sonnensegel, Trinkbrunnen und Wasserrinnen errichtet. Im 5. Bezirk wurde der Leopold-Rister-Park mit mehr Grünflächen, zusätzlichen Bäumen, einem Wasserspiel und einem neuen Spielplatz neu gestaltet. Ein weiteres Beispiel ist im 12. Bezirk der Paula-von-Mirtow-Park, der um 2.720 m² vergrößert wurde und so doppelt so viel Grünfläche bekommen hat. Es gibt dort ab jetzt eine Spiel- und Liegefläche mit einem Landschaftsrasen, einem unempfindlichen Rasen, auf dem man auch herumlaufen und liegen darf, andererseits gibt es aber auch eine Wildblumenwiese, die höchstens zwei Mal pro Jahr gemäht wird, um die Biodiversität im innerstädtischen Raum zu erhalten. (Beifall bei NEOS und SPÖ.) Da gibt es Zustimmung aus Meidling!

 

Ein besonders großes Projekt ist im 23. Bezirk gelungen. Der Stadtpark Atzgersdorf, der ehemalige Campingplatz Wien Süd, mit 27.000 m² ist jetzt der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt worden. In dieser Grünoase gibt es 300 Bäume, einen wunderbaren Altbaumbestand, naturbelassene Blumenwiesen, und es ist natürlich ein besonderes Asset, dass sich der Park direkt an der Liesing befindet, wodurch die wunderbare Möglichkeit besteht, dort im Sommer zu pritscheln. Es wurde ein Wasserspielplatz gestaltet, und das ist natürlich besonders für Kinder, aber auch für Erwachsene eine ganz tolle Sache.

 

Nun zu den BürgerInnenprojekten, die auch eine Art und Weise darstellen, die Stadt dem Klimawandel anzupassen. Das geschieht zum Beispiel im Rahmen des Klimateams, unseres partizipativen Klimabudgets. So wurde zum Beispiel in Simmering - einem der Pilotbezirke im vorigen Jahr - ein Projekt bereits umgesetzt, und zwar ein familiengerechter Naturlehrpfad. Dieser befindet sich zwischen der Florian-Hedorfer-Straße und dem Schloss Neugebäude und bietet jetzt einen Erholungsraum für Kinder, aber auch für Erwachsene mit Spiel- und Sportgeräten, Lehrtafeln, Sitzbänken und bunten Blühstreifen.

 

Ich spreche hier jedes Jahr auch gerne über die Lokale Agenda 21. Die Agendagruppen der Lokalen Agenda in den Bezirken sind natürlich auch wichtige Anknüpfungspunkte für die Bürgerinnen und Bürger, um ihre Ideen, Anliegen und Projekte ins Leben zu bringen. Ein paar beispielhafte Projekte, die sich insbesondere auf den öffentlichen Raum beziehen, sind da ganz wichtig, etwa der Bürgerbeteiligungsprozess der Agenda Landstraße zur Landstraßer Hauptstraße. In Neubau gibt es einen Bürgerbeteiligungsprozess für ein grünes Band zwischen der Bandgasse und den umliegenden Parks. In Alsergrund ist die Agenda Lichtental ganz spannend, die sozusagen in Form von „bottom-up“ ein „Do it yourself“-Supergrätzl plant. Und in der Donaustadt gibt es gerade einen Ideenwettbewerb zum Schwerpunkt Kagran.

 

Das waren jetzt die Agendagruppen in den Bezirken, und dann gibt es noch zentral für ganz Wien das Aktionsprogramm „Grätzloase“ mit den grünen Parklets, die man jetzt immer öfter im Stadtgebiet sieht und die, was mich vor allem besonders freut, jetzt auch ganzjährig stehen bleiben dürfen. Diese müssen nicht mehr abgebaut werden, und dadurch ist es auch möglich, eine nachhaltige Begrünung zu schaffen, die länger wachsen und ranken kann und dann auch mehr Schatten spendet.

 

Für die Saison 2024 konnte man auch bereits für Grätzloasenprojekte einzureichen beginnen. 75 Ideen wurden bereits eingereicht, und es werden immer mehr. Ich freue mich schon sehr darauf, wenn die nächsten Grätzloasen sozusagen aus den Gassen sprießen!

 

Wie im öffentlichen Raum ist natürlich Barrierefreiheit auch beim Wählen unumgänglich, um eine volle Teilhabe von Menschen mit Behinderung oder Einschränkungen an der Gesellschaft und am demokratischen Prozess zu ermöglichen. In den letzten Sekunden daher jetzt noch ein kurzer Sidestep zu den barrierefreien Wahllokalen: Die MA 62 hat in einem Kraftakt gemeinsam mit der MA 54 sehr hart daran gearbeitet, um an allen Standorten mit Wahllokalen - das sind insgesamt zirka 1.500 - die Möglichkeit des barrierefreien Wählens zu bieten. Daher appelliere ich an alle, ob mit Einschränkung oder ohne, mit Wahlrecht oder ohne: Nützen Sie die Beteiligungsformate! Nützen Sie die Möglichkeiten, bei Bürgerpartizipation beziehungsweise Wahlen über Ihr Wien mitzuentscheiden! - Danke schön. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Ich habe zunächst eine Bitte, nämlich dass der Geräuschpegel ein bisschen heruntergefahren wird! Danke schön. - Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Sequenz. Selbstgewählte Redezeit 10 Minuten. Sie sind die Letzte. Die fraktionelle Restredezeit beträgt 17 Minuten. Was soll ich Ihnen einstellen? - 15 Minuten. Bitte schön, Frau Gemeinderätin.

 

15.15.59

GRin Mag. Heidemarie Sequenz (GRÜNE)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Stadtrat! Liebe Kollegen und Kolleginnen!

 

Bevor ich mit meiner Rede beginne, möchte ich doch auf einige Wortmeldungen reagieren, die auf meine erste Rede folgten. Ich möchte das eine oder andere nicht so stehen lassen. Niemand von unserer Fraktion hat jemals gesagt - auch ich nicht -, dass Wien keine lebenswerte Stadt ist. Es wäre verrückt, so etwas zu sagen! Was ich gesagt habe, ist, dass Wien abgehängt wird, wenn es um eine gerechte Verteilung der öffentlichen Verkehrsflächen geht. Das habe ich gesagt, und das muss wohl noch erlaubt sein! Man braucht sich ja nur die Zahlen anzuschauen! Ich schaue mir den Modal-Split an, und ich schaue mir an, wie viel Fläche jeder Mobilitätsform zur Verfügung gestellt wird, und dann sehe ich: Das ist nicht gerecht verteilt, das muss sich ändern! (Beifall bei den GRÜNEN.) Kollegin Otero hat die Politik von Paris so beschrieben, dass es eine Aufholjagd ist, und genau das braucht es auch für Wien bei diesem ganz speziellen Thema.

 

Dann möchte ich noch der Kollegin von der ÖVP antworten, die es einfach nicht ausgehalten hat, dass Paris da etwas geleistet hat. (Zwischenruf von GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc.) Ich nehme das schon persönlich! Ich habe dort einmal gelebt, und die haben wirklich etwas auf den Weg gebracht. Und es trifft nicht zu, wenn man Statistiken aus dem Jahr 2010 heranzieht, die noch dazu den Großraum Paris mit einbeziehen, für den die Bürgermeisterin gar nicht zuständig ist, weil sie nur für den

 

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