Gemeinderat, 45. Sitzung vom 28.11.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 40 von 97
Wölbitsch-Milan, MIM: War es eh nicht! - GR Mag. Manfred Juraczka: Eher halblustig!): Ich möchte mich noch einmal bei Ihnen bedanken, dass Sie mit Ihren unfassbaren Skandalen echt noch die Schneid haben, hier herauszugehen und sich über klug investierte 100.000 EUR aufzuregen. (Beifall bei der SPÖ. - GR Mag. Manfred Juraczka: Da schauen Sie, was wir für eine Schneid haben!)
Frau Kollegin Nittmann, bezüglich des Kulturbudgets möchte ich nur noch darauf hinweisen, dass da in den letzten Jahren auch die Bauraten für das Wien Museum drinnen waren. 108 Millionen EUR sind auf 3 Jahre aufgeteilt 36 Millionen EUR. Vielleicht stellt sich damit die Differenz dar, die Sie vorhin angesprochen haben.
Ich möchte mich auch für Ihre Anmerkungen zum Thema Theater bedanken. Ich glaube, ich habe das hier schon öfter gesagt, und das ist auch unser Verständnis in einer liberalen Metropole im Herzen Europas: Kunst kann schön sein und soll das auch gerne. Kunst kann aber auch schiach sein und darf das ruhig. Es geht eher darum, Raum für Diskurs und Auseinandersetzung zu liefern. Ich freue mich sehr, dass sich die FPÖ da immer wieder draufhaut. Es funktioniert. Wenn Kollege Berger über Tabuthemen spricht, dann sagt man: Es hat funktioniert. Es macht schon Sinn. Wenn Frau Kollegin Nittmann hier im Hohen Haus über genau diese Katastrophen für viele Menschen und für einzelne Persönlichkeiten spricht - von Vergewaltigungen, Magersucht, Selbstzerstörung und Missbrauch -, dann sieht man, dass diese Polarisierung im Kunst- und Kulturraum Sinn macht. Genau das ist etwas, was wir unterstützen wollen. Ich gehe noch einen Schritt zurück: Wir wollen den Künstlerinnen und Künstlern ihre Freiheit genau dort lassen. (Beifall bei der SPÖ.)
Wenn wir uns jetzt noch einmal das Zitat des Kollegen Gara - vielen herzlichen Dank übrigens - von der Secession hernehmen: „Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit.“, dann, Kolleginnen und Kollegen, darf es bitte nie heißen: Der Zeit ihre Kunst, der Kunst nur die Freiheit der Freiheitlichen. Denn dann haben wir genau das Problem, was Beschränkungen und Zensur betrifft. (GR Stefan Berger: Ja, aber wir haben einen gewissen Umgang mit Steuergeldern!)
Herr Kollege Gorlitzer, ich verstehe noch nicht, was das Problem mit Nachhaltigkeit, Fair Pay und Lehrlingsaus- und -weiterbildung ist. Das können Sie mir dann vielleicht noch erklären. Wir finden, das sind gerade im Kunst- und Kulturbetrieb sinnvolle Zielsetzungen, weil das nämlich auf allen Ebenen Nachhaltigkeit bedeutet: Für die Umwelt, für die Finanzierung, für die Ausfinanzierung der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für den Nachwuchs in unseren Kultureinrichtungen.
Bezüglich der Wiener Festwochen darf ich noch aufklären: Wir sind uns schon darin einig, dass Christophe Slagmuylder nach Brüssel gelobt worden ist. Das zeigt wieder, dass wir zum richtigen Zeitpunkt eine richtige Persönlichkeit hier in Wien hatten, wenn sie jetzt einen derartig großen Schritt weiter machen kann.
Darüber hinaus darf ich dem Kollegen Weber sagen - ich habe die Unterlagen jetzt leider drüben auf dem Tisch liegen gelassen -: Wenn wir uns das Volkstheater ansehen, sehen wir, dass seit 2019, als wir inhaltlich viel über das Volkstheater gesprochen haben und alle Beteiligten auch hier auf das Volkstheater geblickt haben, die Zahlen in allen Bereichen nach oben gehen. Wir haben eine Steigerung bei den Publikumszahlen, wir haben eine Steigerung bei den verkauften Karten, wir haben eine Steigerung bei den Veranstaltungen. Genau das ist es, was aktive Kulturpolitik ausmacht: Nicht überall im Detail hineinzupfuschen, sondern den Rahmen dafür zu schaffen, dass sich die Freiheit der Kunst auch positiv auf die BesucherInnenzahlen auswirken kann. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Wir reden über 135 Millionen EUR. Ich möchte mich namentlich natürlich vor allem bei Frau Anita Zemlyak bedanken, die neben all den Herausforderungen der letzten Jahre - vor allem in der Frage der Teuerung - so viele Gespräche geführt und so viele Extrarunden gemacht hat, um den gesamten Kunst- und Kulturbetrieb im Theaterbereich zu unterstützen, sodass alle aufgefangen worden sind.
Ich hätte jetzt noch ziemlich viel. Zusammengefasst kann ich einfach nur sagen: Wir haben überall in der Kulturszene und im Theaterbereich vorpandemisches Niveau erreicht. Darauf können wir gemeinsam stolz sein, denn es sind auch die Weichen, die hier in diesem Hohen Haus gelegt worden sind, dafür verantwortlich, dass das alles funktioniert hat.
Zu den einzelnen Häusern kann ich jetzt nicht viel sagen. Ich möchte nur noch kurz etwas zu zwei anderen Themen sagen. Als Zuständiger für das Wien Museum Neu freut es mich wahnsinnig, nach dreieinhalb Jahren Bauphase sagen zu können: Wir haben dreieinhalb Jahre das Richtige gesagt. Wir haben gesagt, wir sind im Zeitplan. Es ist alles auf Schiene - sowohl finanziell als auch im Zeitplan. Das ist etwas, das uns die Opposition immer unter die Nase reiben wollte. Irgendeinen Skandal werden sie schon finden - vielleicht, weil sie selbst so viele Skandale verursacht haben. Ich freue mich wahnsinnig, dass wir am 6. Dezember gemeinsam das Wien Museum Neu eröffnen werden. Ich freue mich, dass dann auch alle Kolleginnen und Kollegen der Opposition da sein werden und wir die Diskussion der letzten dreieinhalb Jahre hinter uns lassen können. (Beifall bei der SPÖ und von GR Thomas Weber.)
Ich bin froh, dass meine Vorrednerinnen und Vorredner schon etwas zum digitalen Humanismus gesagt haben. Meine Redezeit ist erschöpft. Ich bitte um Zustimmung zum Budget und sage vielen herzlichen Dank. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die Restredezeit für die SPÖ beträgt sieben Minuten. Als Nächste ist GRin Anderle zu Wort gemeldet. Auch sie hat sieben Minuten Redezeit. Bitte schön.
GRin Patricia Anderle (SPÖ): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Liebe Frau Kulturstadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Wenn man auf Google „Christkind“ eingibt, landet man in Oberösterreich und somit bei Lhptm Stelzer. Das heißt, etwaige Wünsche der ÖVP sind dort hin zu richten. Auch ich wünsche Herrn Eppinger gute Besserung. Er schreibt ja auch gerne Briefe zu Weihnachten. Da möchte ich ihm
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