Gemeinderat, 45. Sitzung vom 28.11.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 4 von 97
verschiedenen Inhalten, die in den kommenden drei Jahren auch umgesetzt werden und wo die Aufenthaltsqualität an der Neuen Donau auch angehoben werden soll.
Das Netz in der Stadt besteht aber auch aus Geschäften und Dienstleistungen, die den Alltag erleichtern und auch bereichern. In der Geschäftsgruppe werden zahlreiche Projekte zu diesem Thema unterstützt, ich erwähne nur die Wiener Märkte, die wirklich einen besonderen Beitrag für die Grätzlbelebung leisten, wie zum Beispiel der Kutschkermarkt in der letzten Zeit. Aber andererseits geht es um die Aufwertung der Flächen, wie zum Beispiel auch um die Parkanlagen neben dem Naschmarkt, wo auch der Naschmarkt als Markt in weiterer Folge Erweiterung erfahren soll. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Es sind also viele verschiedene Netze, und in diesem Gefüge spielt jede einzelne Komponente eine entscheidende Rolle. Die lebens- und klimafitten Grätzln bieten einerseits eine gute Aufenthalts- und Lebensqualität auf der lokalen Ebene, aber andererseits gibt es auch größere Zentren, wo sich Kultur und Wirtschaft abspielen, das sind auch ganz wichtige Knotenpunkte in der Stadt. Und dieses gesamte Netz ist das Gerüst, das das Leben in unserer Stadt treibt und gleichzeitig auch trägt. Mit zunehmender Dichte dieses Netzes entfaltet sich auch eine wachsende Komplexität. Und da muss man wirklich bei jedem Eingriff ganz sorgfältig überlegen und ein tiefes Verständnis für dieses Netz, für diese Strukturen haben, um sie zu erweitern, zu modernisieren, aber sie auch nicht zu zerstören. Das kann wirklich sehr komplex sein, und wir sind immer vor die Herausforderung gestellt, nicht vor dieser Komplexität zurückzuschrecken, sondern da können wir uns tatsächlich den Daniel Kehlmann zu Gemüte fügen, der in seinem Buch „Die Vermessung der Welt“ sagt, wann immer einen die Dinge erschreckten, sei es eine gute Idee, sie zu messen.
Das führt mich jetzt zum letzten Punkt meiner Rede, und das ist jetzt nicht die Vermessung der Welt, sondern die MA 41, die Stadtvermessung. Sie leistet für unser Verständnis, für unser Weitermachen einen wahnsinnig wertvollen Beitrag und geht oft in den Diskussionen unter, da das jetzt nicht Projekte sind, die für die Öffentlichkeit sehr gut präsentierbar sind. Aber dennoch sind sie wichtig und es sind wirklich zahlreiche Projekte, die von der MA 41 umgesetzt werden und uns helfen, ein digitales Abbild unserer Stadt darzustellen. Einerseits geht es zum Beispiel um das Mobile Mapping oder die Befahrung, die alle drei Jahre erfolgt.
Wie funktioniert das? Die öffentlichen Räume werden mittels Mobile Mapping Technologie digitalisiert, die Fahrzeuge werden durch die gesamte Stadt geschickt und nehmen Bilder von der Stadt ab. Diese Bilder sind nicht nur die Abbilder, sondern diese Bilder helfen uns auch, bestimmte Gebiete, Entfernungen zu messen. Das sind also Bilder, mit denen man wirklich weiterarbeiten kann, die in die Planung auch einfließen können. Dann geht es auch um die flächendeckende Befliegung des Wiener Stadtgebietes. Jedes Jahr werden senkrecht aufgenommene Bilder gemacht und alle drei Jahre werden auch Schrägluftbilder gemacht, die uns helfen, uns auch ein dreidimensionales Verständnis von unserer Stadt zu machen. Das ist wirklich keine Selbstverständlichkeit.
Diese Bilder werden archiviert, und somit haben wir immer einen Ist-Zustand der Stadt beziehungsweise können auch nachverfolgen, wie sich unsere Stadt entwickelt. Das ist wirklich sehr wertvoll und toll, bildet aber auch eine Grundlage für die Erstellung des geoZwilling. Und was ist das? Der digitale Zwilling ist ein virtuelles und semantisches 3D-Abbild der Stadt, der auf all diesen Messdaten aufgebaut ist. Dieses Abbild hilft uns wirklich, die Verknüpfungen von Fachdaten, Planungen und Simulationen zu erstellen und somit ganz genau die Interventionen, die wir in der Stadt umsetzen, einzuplanen, und so werden die Abläufe in der Stadt viel besser und viel effizienter durchgeführt.
Und dennoch, werte KollegInnen und Kollegen, es geht nicht um Punkte, Vektoren und Linien in der Stadt. Wir machen das alles für die Menschen, wir machen das alles, damit unser Gemeinschaftsgefüge auch stattfinden kann, gelebt werden kann, damit der Zusammenhalt auch besser funktioniert und damit wir, alle Wienerinnen und Wiener, ein gutes Gefühl der Zusammengehörigkeit zu unserem Wien haben. - Vielen Dank. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste ist Frau GRin Mag. Sequenz zu Wort gemeldet, und ich erteile es ihr. Selbstgewählte Redezeit sind sechs Minuten. Bitte, Frau Gemeinderätin.
GRin Mag. Heidemarie Sequenz (GRÜNE): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Kollegen und Kolleginnen! Und auch die ZuseherInnen am Livestream begrüße ich recht herzlich!
StR Hanke eröffnete seine Rede gestern mit den Worten, es geht um die Zukunft Wiens, und das finde ich wirklich einen sympathischen Zugang. Wenn ich so zurückblicke, und eine Budgetdebatte ist immer so der Moment, wo man auf die letzten zwei Jahre zurückblickt, muss ich sagen, das Credo unserer Anträge war genau das, die Zukunft Wiens. Und wenn ich so an die Anträge aus unserem Ressort denke, die hatten eigentlich alle den Klimafahrplan vor Augen, teilweise waren sie sogar eins zu eins zitiert, und sie wurden alle abgelehnt. Also das möchte ich schon an dieser Stelle erwähnen, wenn es um die Zukunft Wiens geht. Ich finde das schade, ich bin aber nicht beleidigt, und deswegen beginne ich jetzt gleich mit einem Lob.
Wien kann viel - Selma hat gerade einiges erwähnt -, nicht umsonst ist es eine der lebenswertesten Städte der Welt. (Zwischenruf.) - Okay, die SPÖ regiert diese Stadt seit 45/46, die Stadt hat sehr viel zu bieten. (Zwischenruf von GR Ernst Woller.) Das (lachend) ist jetzt so bezeichnend, was du sagst. - Was haben wir, was zeichnet Wien aus? Ja, der soziale Wohnbau, du hast gerade gesagt, Donauinsel, diese ganzen Gebiete, ein stabiles Öffi-Netz, das ist etwas, worum uns andere Städte beneiden.
Aber es gibt auch Bereiche, wo uns andere Städte schon seit einigen Jahren abgehängt haben, Paris, Barcelona, Ljubljana zum Beispiel. Und das sind Bereiche, wo es um die Verteilung der öffentlichen Verkehrsflächen geht, da ist Wien anders. (GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan
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