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Gemeinderat, 39. Sitzung vom 20.06.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 63 von 110

 

Mitglieder des Gemeinderats auch bei diesen Symposien blicken lassen.

 

Nochmals herzlichen Dank für die tolle Zusammenarbeit. Bei der Reform des Stadtrechnungshofes hoffe ich nur, dass Sie auch am Ende des Tages genügend Ressourcen zur Verfügung gestellt bekommen, damit Sie Ihre Arbeit auch effektiv weiterführen können. - Vielen Dank. (Allgemeiner Beifall.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk:15.21.05 Wir kommen nun zur Abstimmung über die Postnummer 1. Wer der Postnummer 1 die Zustimmung gibt, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich sehe hier die Einstimmigkeit, vielen Dank.

 

Es liegen drei Beschlussanträge vor, eingebracht von der ÖVP.

 

Der erste betreffend Meldepflicht und Kontrolle von Großvorhaben, die sofortige Abstimmung wird verlangt. Wer die Zustimmung gibt, bitte ich um ein Zeichen. - Zustimmung bei ÖVP, FPÖ, GR Kieslich gegen NEOS, SPÖ, GRÜNE, hat nicht die ausreichende Mehrheit und ist abgelehnt.

 

Beschlussantrag der ÖVP betreffend weitere Reformvorschläge für den Rechnungshof, auch hier wird die sofortige Abstimmung verlangt. - Dieser Antrag hat die Zustimmung bei ÖVP, FPÖ, GR Kieslich gegen NEOS, SPÖ und GRÜNE, hat nicht die ausreichende Mehrheit und ist somit abgelehnt.

 

Beschlussantrag der ÖVP betreffend verpflichtende Prüfung von Fördernehmern über 100.000 EUR, auch hier wird die sofortige Abstimmung verlangt. - Hat die Zustimmung von ÖVP, FPÖ, GR Kieslich gegen NEOS, SPÖ, GRÜNE, hat nicht die ausreichende Mehrheit und ist somit abgelehnt.

 

15.22.45Es gelangt nunmehr die Postnummer 2 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft ein Förderangebot an das Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog. Es liegt keine Wortmeldung mehr vor.15.22.59 Wir können gleich zur Abstimmung kommen. Wer die Zustimmung gibt, bitte um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist Zustimmung bei SPÖ, NEOS, ÖVP, GRÜNEN gegen FPÖ und GR Kieslich und ist somit mehrstimmig angenommen.

 

15.23.36Es gelangt nunmehr die Postnummer 3 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Sonderaktion an den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds zur Finanzierung des Programmes zur Fachkräftesicherung im Bereich Klimaschutz, Digitalisierung und kommunale Dienstleistungen. Ich bitte die Frau Berichterstatterin, Frau GRin Ludwig-Faymann, die Verhandlung einzuleiten.

 

15.24.01

Berichterstatterin GRin Martina Ludwig-Faymann: Ich bitte um Zustimmung.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag. Konrad, und ich erteile es ihm. Bitte, Herr Gemeinderat.

 

15.24.17

GR Mag. (FH) Jörg Konrad (NEOS)|: Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

 

Wir stehen als Gesellschaft vor enormen Herausforderungen, und das gilt natürlich auch für die Stadt Wien. Wir haben heute in der Aktuellen Stunde schon sehr ausführlich darüber gesprochen, vor welchen Aufgaben wir mit der Dekarbonisierung in unserer Stadt stehen. Wien geht hier beispielsweise mit der Initiative „Raus aus Gas“ mutig voran und hat sich sehr ambitionierte Ziele gesetzt. Um all diese Ziele auch umsetzen zu können, brauchen wir aber nicht nur den politischen Willen, wir brauchen nicht nur die richtigen Programme, sondern wir brauchen auch jene Fachkräfte, mit denen wir solche Vorhaben realisieren können. Und auch im Bereich der Digitalisierung stehen wir vor großen Veränderungen, die Herausforderungen, aber auch viele Chancen bieten.

 

Im WAFF beschäftigen wir uns schon seit geraumer Zeit mit dem Thema Fachkräftesicherung und werden heuer auch mit dem Fachkräftezentrum, das im Sommer dann seinen operativen Betrieb aufnehmen wird, noch einmal einen Gang höher schalten. Mit der heute zu beschließenden Sonderdotierung des WAFF setzen wir die nächsten Schritte, um sicherzustellen, dass wir für die Herausforderungen, die wir im Bereich Klima, im Bereich Digitalisierung haben, ausreichend gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung haben.

 

Wir führen mit dem heutigen Beschluss beispielsweise die sogenannten Klimalehrlinge ein und unterstützen dabei Ausbildungsbetriebe, die neue Lehrlinge in klimarelevanten Berufen ausbilden. Im Rahmen dieser Unterstützung übernimmt der WAFF die pauschalisierten Kosten des Lehrlingseinkommens für das erste Jahr der Lehrzeit im Betrieb. Ein weiterer Bestandteil der vorliegenden Initiative ist eine Ausbildungsinitiative für junge Erwachsene im Rahmen einer Facharbeiterintensivausbildung im Lehrberuf Installations- und Gebäudetechnik. Der WAFF möchte hier gemeinsam mit dem AMS Wien und der Arbeiterkammer auch das Potenzial von jungen arbeitslosen Menschen in Bezug auf klimaschutzrelevante Ausbildungen heben.

 

Wir haben uns in der Steuergruppe Fachkräftesicherung im WAFF eine Studie angesehen, was beispielsweise dieser Beschluss „Raus aus Gas“ in unserer Stadt hinsichtlich der Anforderungen auf die Fachkräfte bedeutet. Der größte Arbeitsaufwand bei der Umrüstung von Heizsystemen besteht darin, die Heizungssysteme zunächst zu zentralisieren, das heißt, an die Wohnungen anzubinden. Diese Arbeiten werden zu 80 Prozent, dem überwiegenden Anteil, von Installateurinnen und Installateuren durchgeführt, zu einem geringeren Anteil von Elektrikerinnen und Elektrikern, ungefähr 10 Prozent, und weitere 8 Prozent dann von Planern und Planerinnen. Die Arbeiten bei der Umrüstung von Heizsystemen verteilen sich wiederum ziemlich gleich auf Facharbeitskräfte und Hilfsarbeitskräfte. Diese Ergebnisse zeigen sich ziemlich unabhängig vom Umrüstungstyp, also egal, ob wir von Fernwärme sprechen, von Wärmepumpen oder Biomasse.

 

Um „Raus aus Gas“ daher stemmen zu können, brauchen wir schlichtweg in den nächsten Jahren ganz, ganz viele neue Installateurinnen und Installateure. Die gute Nachricht dabei ist, wir reden hier nicht von Rocket Science, sondern an und für sich von Berufen in angestammten Ausbildungen, die schlechte Nachricht allerdings ist, dass wir genau dort auch heute schon einen Fachkräftemangel zu verzeichnen haben. Genau deshalb ist es so

 

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