Gemeinderat, 36. Sitzung vom 23.03.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 16 von 95
GRin Mag. Andrea Mautz-Leopold (SPÖ): Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister!
Herzlichen Dank für die bisherigen Ausführungen und die Beantwortung der an Sie gestellten Frage. Ich komme wieder zurück zu dem großartigen Projekt der Wiener Bildungschancen. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die Bildungschancen ja in Themengebiete aufgeteilt, und soweit ich das in Erfahrung gebracht habe, wurden diese Themengebiete in einer Bedarfserhebung an den Pflichtschulen ermittelt. Wie hat das funktioniert? Und was wurde dabei herausgefunden? - Herzlichen Dank.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Bitte, Herr Stadtrat.
VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Das war mir besonders wichtig, nicht ein Angebot zu schnitzen, das letztlich am Bedarf der Schulen vorbeigeht. Deshalb hat es am Anfang eine Befragung aller Schulen gegeben. Es haben beinahe 300 mitgemacht, was wirklich ein großartiges Ergebnis ist. Wir haben einerseits abgefragt, was die Schulen besonders brauchen und welche Wünsche sie mit diesem Projekt verbinden, und ich fand das, was dabei herausgekommen ist, sehr spannend. Der größte Wunsch im Hinblick auf externe Angebote war nämlich, dass die Kinder durch diese externen Angebote auch im Bereich des Selbstwertes und des Selbstbewusstseins Fortschritte machen. Ich halte das für einen sehr spannenden Aspekt, weil das tatsächlich oft hilft. Manche gehen nämlich nicht gerne in die Schule, und der Frontalunterricht ist für sie nicht das Richtige. Wenn es dann aber Ausflüge gibt oder jemand von extern hineinkommt, kann das manche Kinder extrem beflügeln. Das hat man an den Schulen auch so gesehen, und darum war es wichtig, in diesem Bereich einen Schwerpunkt zu setzen.
Darüber hinaus ist die Antwort gekommen, dass das größte Hindernis dafür, dass externe Angebote an die Schulen geholt werden, erstens die finanzielle Hürde ist und dass es zweitens oft schwierig ist, entsprechende Angebote zu finden. Beide Probleme lösen wir mit den Wiener Bildungschancen, indem es eine Plattform gibt, auf welcher die Schulen kostenpflichtige Angebote auswählen können, deren Kosten übernommen werden.
Wir haben auch abgefragt, welche Teilbereiche besonders wichtig für die Schulen sind. Dabei sind im Endeffekt acht Themenbereiche beziehungsweise Themencluster herausgekommen. Das geht von Kunst und Kultur bis zur Gesundheit beziehungsweise psychischer Gesundheit. Aber auch Erlebnispädagogik und genauso Theater werden als interessant empfunden. Somit wird es eine sehr große Bandbreite geben, aus der ausgewählt werden kann. - All das wurde von den Schulen gewünscht, und wir werden das zur Verfügung stellen, denn die Einbindung der Betroffenen ist in diesem Projekt besonders wichtig.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 5. Zusatzfrage kommt von der FPÖ. Bitte, Herr GR Maximilian Krauss.
GR Maximilian Krauss, MA (FPÖ): Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister!
4 Millionen EUR werden für dieses Projekt jetzt von Ihnen investiert. Ein großes Problem in Wien ist allerdings der eklatante Lehrermangel.
Daher meine Frage: Haben Sie bereits Initiativen gesetzt, um im finanziellen Bereich eine Verbesserung des Besoldungsschemas für Lehrer in Wien sicherzustellen?
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Bitte, Herr Stadtrat.
VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Das Projekt hat tatsächlich auch mit dem LehrerInnenmangel zu tun, denn es bringt eine Entlastung des Lehrpersonals. Und alles, was wir tun können, um den Lehrberuf aufzuwerten, ist wichtig, um zusätzliches Personal zu finden.
Für Lehrpersonen ist es ein großer Wunsch, externe Unterstützung bekommen zu können. Wir haben das beispielsweise über Sekretariate und mehr Sozialarbeiter an Schulen ermöglicht. Aber ebenso kann es gerade über dieses Projekt, in dem externe Vereine die Lehrkraft direkt unterstützen, eine Attraktivierung des LehrerInnenberufs geben.
Das Gehaltsschema für Lehrkräfte ist bundesweit einheitlich. Auch wenn die Stadt Wien für die Landeslehrer die Kosten abwickelt, gibt es hier ein einheitliches Schema, was ich für sinnvoll erachte. Ein Ansatz ist es, die Lehrpersonen punktuell zu entlasten, um damit den Beruf noch attraktiver zu machen. Aktuell ist nämlich der Lehrermangel sicherlich die größte Herausforderung im Bildungsbereich, was mehrere Gründe hat. Es werden zu wenige Personen ausgebildet, und es arbeiten zu viele Teilzeit. Daher braucht es Anreize, dass mehr Personen in den Beruf gehen, die LehrerInnen aber auch länger im Beruf bleiben und eher Vollzeit arbeiten, damit wir wieder dort hinkommen, dass es genug Lehrkräfte an den Schulen gibt, denn der Fachkräftemangel ist vor allem für die individuelle Förderung extrem schlecht. Daher tun wir alles, was in unserer Möglichkeit steht, um diesen Beruf weiter aufzuwerten.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank, Herr Stadtrat. Damit ist die 4. Anfrage beantwortet.
Die 5. Anfrage (FSP-377549-2023-KGR/GM) wurde von Frau GRin Mag. Sequenz gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke gerichtet. In dieser Anfrage geht es um den Finanzierungsbedarf für den Ausbau und die Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrsnetzes. (Ausbau und Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrsnetzes in Wien sind essentielle Maßnahmen im Rahmen der Klimaschutzbemühungen Wiens. Werden Sie als zuständiger Finanzstadtrat dafür Sorge tragen, dass der für diese Maßnahmen notwendige Finanzierungsbedarf aus Mitteln der Stadt Wien gesichert ist?)
Bitte um Beantwortung, Herr Stadtrat.
Amtsf. StR KommR Peter Hanke: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!
Der öffentliche Verkehr ist - das aus meinem Mund zu hören, ist wenig verwunderlich - die Lebensader und bewirkt die Lebensqualität in dieser Stadt. Wir tun seit Jahrzehnten alles dafür, dass wir in Wien, in Österreich, im Vergleich, wie ich glaube, aber auch weit darüber hinaus
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