Gemeinderat, 32. Sitzung vom 21.12.2022, Wörtliches Protokoll - Seite 53 von 115
werden. Kollege Weber hat es auch schon betont, bis 27. Jänner ist der Open Call 2023 offen, sowohl wieder für das reguläre Bühnenprogramm als auch für die Gartenkonzerte in den Häusern fürs Leben. Bewerben können sich Vereine, Gruppen und Einzelkünstlerinnen und -künstler. Was, finde ich, auch noch ganz wichtig ist, zu betonen, alle Künstlerinnen und Künstler, die beim Wiener Kultursommer auftreten, erhalten die gleiche faire Gage. Das ist nicht nur richtig, sondern wichtig und auch beispielgebend für das Erfolgsmodell Kultursommer.
Ja, meine Damen und Herren, mit dem Kultursommer wird Wien seinem Ruf als Kunst- und Kulturmetropole in allen Facetten und Teilen der Stadt gerecht. Ich freue mich daher schon sehr auf das kommende Jahr mit einem breiten, vielfältigen Programm des Kultursommers und ersuche Sie um Zustimmung zu diesem Poststück. - Danke. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächste ist GRin Berner zu Wort gemeldet, ich erteile es ihr.
GRin Mag. Ursula Berner, MA (GRÜNE): Herzlich willkommen! Ich habe heute noch nicht gesprochen, deshalb guten Tag an meine Kollegen und Kolleginnen! Guten Tag an die Frau Stadträtin! Guten Tag an die Vorsitzende! Und auch die Menschen im Livestream, die uns vielleicht zuhören - jetzt ist ja noch Nachmittag, für eine Kulturdebatte ein erstaunlicher Zeitpunkt, ich freue mich sehr, dass wir heute am Nachmittag diskutieren!
Ich habe aber jetzt die Rolle des Bummerls, denn ich muss sagen, ja, der Kultursommer war super als Initiative in Corona, aber es gibt noch Luft nach oben, wenn wir das weiter als ein nachhaltiges Konzept verfolgen wollen. Das, was es jetzt ist, ist nämlich leider noch nicht nachhaltig. Wenn Künstlerinnen und Künstler 1 oder 2 Auftritte in einem Sommer bekommen und dafür jeweils 500 EUR, dann ist das zwar wunderbar, aber es wird trotzdem die Miete für diesen Sommer nicht zahlen lassen. Und es braucht einfach nachhaltigere Spritzen im Kulturbereich. - Sie hören dazu noch mehr, wir stellen dazu einen Antrag bei meiner nächsten Wortmeldung. - Es braucht mehr Kooperation mit den lokalen Kulturinstitutionen vor Ort. Das wäre ein Ziel, dass man nicht nur eine Bühne in den Gemeindebau stellt, sondern auch die lokalen Initiativen einlädt, sich am Programm, das da gezeigt wird, zu beteiligen. Das würde auch mehr Verbindung zum Publikum schaffen. Und es braucht eine regelmäßige Evaluierung: Wie viele Menschen nutzen das Angebot tatsächlich? Ist das Angebot, das da gebracht wird, auch das richtige? Welche Künstler kommen hin? Für welche Künstler und welche Künstlerinnen passt es und für welche weniger?
Was heißt das, was meine ich da genau? Für Kabarettisten, für einzelne Singer-Songwriter ist das Angebot wirklich toll. Als Künstlerin finden sie da eine Auftrittsmöglichkeit, die gut passt. Für theaterähnliche Produktionen oder für Personen, die in größeren Formationen spielen, ist das Zahlungsmodell des Kultursommers unglücklich, weil es eine gewisse Begrenzung pro Abend hat, was da gezahlt werden kann. Das ist auch sinnvoll, aber es bedeutet, dass größere Formationen nicht zum Zug kommen beziehungsweise nicht ihre eigene technische Ausstattung mitbringen können. Es kann also beim Kultursommer nur auf einem ganz bestimmten Niveau gearbeitet werden, das ist nicht nachhaltig und das ist schade, dass die nicht drankommen.
Außerdem ist der Kultursommer ausgelagert. Er ist als GmbH dem Gemeinderat nicht mehr berichtspflichtig, was heißt, dass wir auch nicht so viel wissen, was da eigentlich passieren kann. Wir müssen uns auf das verlassen, was Sie sagen. Publikumsbefragung, kann sein, dass das stimmt oder auch nicht, wir müssen uns darauf verlassen, aber es gibt keine Berichte hier. Und das ist schwierig. Aus dem ursprünglichen Projekt, das als Überbrückung für Corona-Hilfen gedacht war und in der Krise entstanden ist, ist jetzt eine Dauerinstitution geworden, die man nicht mehr kontrollieren kann. Wir wissen, es kostet vier Millionen. Laut den letzten Berichten kommt davon leider nur eine Million den Künstlerinnen und Künstlern zu Gute, alles andere wandert in die Infrastruktur beziehungsweise weiß man nicht, wohin. Es wäre schön, wenn wir an diesem Festival weiterarbeiten, in Richtung Nachhaltigkeit. Es wäre schön, wenn da breitere Zugänge geschaffen werden und mehr lokale Institutionen auch mitarbeiten können. - Herzlichen Dank. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet, die Debatte ist geschlossen. Der Berichterstatter verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen daher zur Abstimmung über die Postnummer 98. Wer dieser Post zustimmen kann, ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich kann hier Einstimmigkeit feststellen.
Ich schlage vor, die Berichterstattung und die Verhandlungen über die Geschäftsstücke 99,101 und 104 der Tagesordnung, sie betreffen Förderungen im Kulturbereich im Jahr 2023, zusammenzuziehen, die Abstimmung jedoch getrennt zu führen. Wird dagegen ein Einwand erhoben? - Sehe ich nicht.
Zur Debatte haben sich zwar Menschen gemeldet, aber wieder gestrichen. Damit kommen wir zur Abstimmung der einzelnen Postnummern.
Als Erstes komme ich zur Abstimmung von Postnummer 99. Wer dieser Postnummer zustimmen kann, ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mehrstimmig gegen die Stimmen der FPÖ angenommen.
Wir kommen zur Abstimmung über die Post 101. Wer kann der Postnummer 101 zustimmen? - Ich sehe die Zustimmung der SPÖ, der NEOS, der ÖVP und der GRÜNEN, damit ist Postnummer 101 mehrstimmig angenommen.
Und schließlich die Abstimmung zur Postnummer 104. Wer hier zustimmen kann, den ersuche ich um ein entsprechendes Zeichen. - Das ist wieder das gleiche Abstimmungsverhalten, mehrstimmig mit den Stimmen der SPÖ, der NEOS, der GRÜNEN und der ÖVP angenommen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 113 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft Förderungen an die Kunsthaus Wien GmbH in den Jahren 2023 und 2024. Ich ersuche die Berichterstatterin, Frau GRin Samel, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag. Dr. Ewa Samel: Ich ersuche um Zustimmung.
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