Gemeinderat, 32. Sitzung vom 21.12.2022, Wörtliches Protokoll - Seite 20 von 115
Ich kenne das Manifest noch nicht, ich bin schon sehr gespannt. Es wäre aber schön, aus Ihrem Mund auch nochmals konkrete Dinge dazu zu hören. Danke schön.
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Ja, danke, Frau Gemeinderätin, für die Frage!
Das sind genau die Fragen, die wir uns jetzt stellen, und das sind genau die Themen, die es zu bearbeiten gilt. Dieses Manifest des digitalen Humanismus ist auch abrufbar, das kann man also im Internet lesen. Da sind so ganz grobe Rahmen, die da schon einmal festgelegt sind, und entlang dieser Punkte muss jetzt die Wissenschaft sozusagen sich selber entlangarbeiten.
Ich bin ja keine ITlerin. Also ich stehe auf digitale Intelligenz, aber auch auf durchaus menschliche, im Rahmen des mir Möglichen, sage ich einmal. Ich kann aber der Wissenschaft nicht vorgreifen. Wir brauchen die richtigen Fragen, die das Volk, die Bevölkerung, die wir alle haben, mit unseren Wertvorstellungen, die sich aber unbedingt auch in der Forschung widerspiegeln sollten. Es ist mir ein großes Anliegen, dass dieser Gedanke bei allen, was wir hier entwickeln, mitgenommen wird.
Ob es dann ein Ethikbeirat ist oder in welcher Form das überprüfbar ist, das ist eine schwierige Frage, weil ja auch die Entwicklung in so vielen Bereichen passiert, dass wir natürlich die Entwicklung und Innovation nicht verlangsamen wollen, aber wir müssen im Zuge dieser Strategie - im Übrigen findet sich das ja auch als Teil der Kulturstrategie als Thema generell - da strategisch sicher etwas entwickeln, damit das à la longue auch überprüfbar bleibt. Vollkommen richtig. Ist das einigermaßen beantwortet? (Zwischenruf von GRin Mag. Bernadette Arnoldner.) Ja, aber ich brauche die Forschung dazu und die Wissenschaft und die Experten, die Expertinnen natürlich.
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Danke, Frau Stadträtin, für die Beantwortung der 4. Anfrage.
Wir kommen zur 5. Anfrage (). Diese ist von Frau GRin Matiasek an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Integration und Transparenz gerichtet. ()
Bitte, Herr Vizebürgermeister.
VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!
Ihre Annahme, dass nur mit warmem Wasser eine schmerzfreie und entlastende Bewegung stattfinden kann, sehe weder ich so, noch ist es wissenschaftlich fundiert. Mit der Normaltemperatur in den Wiener Bädern kann man die Bäder sehr, sehr gut sowohl in der Freizeit verwenden als auch für Vereinssport oder auch für das Schulschwimmen. Genauso sind auch ältere Personen sehr, sehr herzlich eingeladen, die Wiener Bäder zu verwenden.
Das Warmbaden stammt aus den 1980er Jahren, verbraucht eine ordentliche Menge an Energie und verursacht gewaltige Kosten. Angesichts des Angriffskrieges Russlands in der Ukraine ist es unsere Aufgabe und Verpflichtung, Energie einzusparen, und darum ist es für mich selbstverständlich, dass wir diese Art des Warmbadens - nämlich große Becken für kurze Zeit stark aufzuwärmen - abstellen, weil es einen unglaublichen Energieverbrauch verursacht.
Dementsprechend wird es dieses Angebot, bis sich die Energiesituation entspannt, bestimmt nicht mehr geben. Es gibt aber darüber hinaus für Personen, die es gerne warm haben, auch die Sauna in den Wiener Bädern und in manchen Bädern neben der Sauna auch Warmbecken im Saunabereich. Das ist das alternative Angebot, nach dem Sie fragen.
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Die 1. Zusatzfrage wird von Frau GRin Matiasek gestellt. Bitte schön.
GRin Veronika Matiasek (FPÖ): Herr Stadtrat, wir haben ja letztes Mal schon anlässlich der Anfrage Ihrer Fraktion zur Renovierung des Donaustädter Bades darüber gesprochen und da ist mir schon klar geworden, dass da nicht so viel Verständnis für die ganze Sache ist. Sie sagen auch jetzt wieder, es wäre nicht notwendig. Ganz so sehen das die Betroffenen wirklich nicht. Mir und auch diesen Personen ist vollkommen klar, dass die Wiener Schwimmbäder keine Thermen sind, das ist ein anderer Bereich, dennoch ist es so, dass vor allem ältere Personen, aber durchaus auch Kinder eine gewisse Wärme brauchen, um sich dort auch körperlich wohlfühlen zu können.
Jetzt ist mir schon klar, dass angesichts einerseits der aktuellen Situation mit den Energiekosten, andererseits aber auch der aktuellen Situation, wie unsere Bäder noch weitgehend mit Energie versorgt werden, hier ein Stopp eingezogen ist. Sie haben aber letztes Mal angedeutet, dass es eine Initiative Ihrerseits gibt, die Bäder, natürlich nach und nach, auf erneuerbare Energien umzurüsten. Können Sie sich vorstellen, dass, wenn das vollzogen ist oder zumindest in einigen, zuerst einmal sicher in wenigen Bädern, wo man eben mit Hilfe von Wärmepumpen oder Photovoltaik ja eine ganz andere Energieversorgung hat, eine unkompliziertere, günstigere, Sie vielleicht doch darauf schauen könnten - es wird übrigens jetzt auch erzählt, dass die Lufttemperatur in den Bädern abgesenkt wurde und die Leute spüren das schon und auch Kinder spüren das -, dass es zumindest in zwei oder drei Bädern, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sind, eine Situation gibt, zumindest an einigen Tagen im Monat, wo sowohl Wasser als auch Luft wieder wärmer sind?
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Bitte, Herr Vizebürgermeister.
VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Wir sind sehr, sehr stark darin, dass die Bäder weniger Energie verbrauchen, sind aber noch sehr weit davon entfernt, dass sie energieautark funktionieren könnten. Solarenergie ist wichtig, wird aber nicht ausreichen, um das Badewasser aufzuheizen. Dafür wird es mittelfristig noch andere Energieerzeugung benötigen, fossile Energieträger. Wir sind da schon sehr, sehr weit in der Zukunft.
Bis wir die Geothermie so weit erschließen, dass wir sie für die Wiener Bäder verwenden können, das sind noch ein paar Jahre in der Zukunft. Also Ihre Frage ist für mich zu weit in der Glaskugel. Dementsprechend kann ich sie hypothetisch nicht beantworten. Ich sehe es nur jetzt, solange wir diese Energiesituation haben, als notwendige
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