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Gemeinderat, 29. Sitzung vom 18.10.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 39 von 103

 

der Strecke bleiben, denn die Kinder und Jugendlichen dürfen nicht die VerliererInnen der Pandemie sein.

 

Bei der Pressekonferenz vergangene Woche hat unsere Bildungssprecherin Nicole Berger-Krotsch Folgendes gesagt, und ich darf zitieren: „Alle Kinder und Jugendliche in Wien, unabhängig von der Schulwahl, sollen die beste Bildung erhalten. Dabei muss es egal sein, wo man in Wien wohnt, in welchem Land man geboren ist, welche Muttersprache man hat oder was die Eltern arbeiten oder wie viel Geld sie verdienen.“ Die Bundesregierung vergisst dabei gerne eine bestimmte Gruppe, wenn es um essenzielle Maßnahmen im Bildungsbereich geht, nämlich die BerufsschülerInnen. Sie wurden während der Pandemie wie SchülerInnen zweiter Klasse behandelt. Lehrlinge und jugendliche ArbeitnehmerInnen waren ebenfalls stark von der Pandemie betroffen und wurden im Krisenmanagement der Bundesregierung kaum bis gar nicht berücksichtigt. Es gab kein eigenes Förderbudget für BerufsschülerInnen, es gab keine benötigten FFP2-Masken und bei etlichen Pressekonferenzen wurden die Berufsschulen und die SchülerInnen nicht erwähnt. Wir als Fortschrittskoalition achten vor allem darauf, dass alle Kinder und alle Jugendlichen die beste Ausbildung und Bildung erhalten. So haben wir über den KUS, den Kultur- und Sportverein, das Projekt LIAB, Lehrlingsinitiative Ausbildungsbegleitung, ins Leben gerufen. Hotellerie, Gastronomie, körpernahe Dienstleistungen oder die Veranstaltungstechnik sind jene Branchen, die von der Corona-Krise ganz besonders betroffen waren. Lehrlinge und jugendliche ArbeitnehmerInnen mussten auf Grund von Distance Learning und Kurzarbeit ebenfalls Ausbildungslücken einbüßen. (Beifall bei der SPÖ.) Mit einem bedarfsorientierten Angebot wird dort angesetzt, wo Defizite entstanden sind. In Kooperation mit den Lehrlingen und vielen systemrelevanten PartnerInnen werden die praktischen Fähigkeiten sowie das theoretische Fachwissen ergänzt und vertieft. Dabei werden nicht nur die fachliche Qualifikation, sondern auch die Motivation und Freude im Beruf und am Beruf verstärkt.

 

Abschließend möchte ich noch das neue Zentralberufsschulgebäude erwähnen, welches wir in der Seestadt Aspern bauen. Auf mehr als 30.000 m² werden 7 Berufsschulen hinwandern und es entsteht dort eine neue Berufsschule mit modernster technologischer Ausstattung. Anhand dieser wenigen Beispiele ist klar erkennbar, dass wir auch als Fortschrittskoalition für die beste Bildung und Ausbildung aller Schüler und Schülerinnen in dieser Stadt tagtäglich arbeiten. Und genau das würde ich mir von Seiten der Bundesregierung ebenfalls erwarten. Anstatt permanent die Arbeit der Stadtregierung zu kritisieren, sollten Sie auf Bundesebene endlich zu arbeiten beginnen und den SchülerInnen, und vor allem den BerufsschülerInnen den nötigen Respekt entgegenbringen. - Ich bitte um Zustimmung zu diesem wichtigen Poststück und vielen Dank für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ und von GR Markus Ornig, MBA.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr GR Kunrath. Sie sind am Wort.

 

13.00.07

GR Nikolaus Kunrath (GRÜNE)|: Werte Frau Vorsitzende! Werte Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren via Livestream!

 

Wenn heute ein Förderprogramm zur Förderung von Kindern, Jugendlichen und Familien für das Projekt Wiener Bildungschancen in der Höhe von 640.000 EUR genehmigt wird, dann freue ich mich, dass ein solches, wie es heißt, junges Stadtprogramm gestartet wird. Und ich freue mich, dass es über wienXtra läuft, denn wienXtra wurde auf Initiative des Landesjugendreferates als Verein „Wiener Jugendkreis - Guter Nachbar“ gegründet und 1999 in wienXtra unbenannt. Die Gründung des Vereins sollte ein flexibleres Handeln im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit ermöglichen. Wer hat ihn gegründet? - Das Wiener Landesjugendreferat.

 

Doch was passiert jetzt? Ich kenne aus meiner langen Zeit als Mitarbeiter außerschulischer, wenn auch verbandlicher Jugendarbeit mit Friedl Grundei, Josi Polasch und Karl Ceplak, drei kompetente Jugendreferenten, die diese Stadt gehabt hat und die für ihre Klientel, nämlich für die Kinder und Jugendlichen dieser Stadt gelaufen sind. Sie haben in den letzten Jahrzehnten diese Funktion intensiv übernommen, sie wurden bestellt und haben massiv Lobbyarbeit für die Jugend in Wien gemacht. Dies nicht nur im Finanzbereich, sondern immer, wenn es um aktuelle Themen ging. Selbst wenn Marcus Gremel jetzt nicht im Raum ist (Zwischenruf.) - Entschuldigung, Marcus, Entschuldigung! -, hat er ja heute nur Kritik an der Bildung.

 

Selbst sieht er sich immer als den Gott, aber alle anderen sind böse. Immerhin aber, selbst wenn das damals nicht so war, wenn irgendetwas passiert ist, das Landesjugendreferat war immer dabei. Marcus muss das bestätigen, selbst wenn ihm das schwerfällt. Es geht immer darum, Jugendlichen eine Chance zu geben, für Jugendliche einzutreten, Jugendlichen Diskussionsplatz zu geben, und für Jugendliche zu sprechen.

 

Im Frühjahr habe ich mir dann die Frage gestellt, wie das denn sein wird, wenn dann alle drei Männer als Landesjugendreferenten in Pension gegangen sind, was ja schon per se ein bisschen eine Eigenart ist, dass die Jugendreferenten dann immer in Pension gehen, und der erste direkt, bevor er in Pension gegangen ist, noch den Seniorenbund übernommen hat. Also ein bisschen eine Verschiebung vom Landesjugendreferenten zum Seniorentreffen, aber so passiert es einmal in dieser Stadt.

 

Ich habe aber gehofft, vielleicht kommt jetzt eine Frau. Zeit wäre es endlich gewesen, dass eine Frau Landesjugendreferentin mit Stimme für Kinder und Jugendliche ist, und ich war enttäuscht. Ich war enttäuscht, was Herr Klubobmann Taucher und StR Wiederkehr durchgeführt haben. Ihr habt den Landesjugendreferenten abgedreht. Ihr schreibt noch in eurem Koalitionsprogramm auf Seite 38, Wien soll kinder- und jugendfreundlichste Stadt werden. Dass dann ausschließlich über Bildung geschrieben wird, ist ein interessanter Zugang, aber auch okay, da das ja seinerzeit ein wichtiger Anspruch der NEOS war, Bildung tatsächlich zu verbessern. Dass es aber selbst im Bereich der Diskriminierung nur um Bildungseinrichtungen geht und nicht um Jugend

 

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