Gemeinderat, 25. Sitzung vom 28.06.2022, Wörtliches Protokoll - Seite 92 von 106
auch mehr Kindern die Ferienbetreuung garantieren können, nämlich mehr als 24.000.
Punkt 2 ist die Fairness bei der Anmeldung und der Platzvorgabe, das „First come, first serve“-Prinzip war gestern. Es ist vor allem jenen Personen gegenüber unfair, die keinen Büroarbeitsplatz oder eben zu einer bestimmten Uhrzeit keinen Zugang zum Internet haben. Deswegen ist es auch wichtig, dass diese Anmeldung über mehrere Tage hinweg erfolgen kann.
Punkt 3, und ich glaube, das ist jetzt der wichtigste, ist die Vielfalt bei den Anbietern. Ziel soll sein, dass eine Online-Plattform geschaffen wird, die transparent ist. Alle Ferienbetreuungsanbieter in Wien haben die Möglichkeit, ihre Angebote öffentlich in einer Liste einsehbar für Familien einzutragen. Ich kann nur aus meiner Praxis berichten, da ich eben auch Hortstandorte betreibe: Ich denke mir, wenn ich als Privater sehe, dass wir im Sommer freie Plätze haben, weil unsere Kinder, also unsere Hortkinder, auf Urlaub sind und wir genügend Kontingent haben, dann würde ich mich in diese Plattform eintragen und so vielleicht Familien ermöglichen, die in meinem Umfeld zufällig ihren Wohnort haben, dass sie ihre Kinder bei mir in Betreuung geben. Ich glaube, das schafft auch mehr Plätze und vor allem größere Flexibilität, und ich glaube, das ist das Wichtigste an der Sache. (Beifall bei der ÖVP.)
In dieser Liste, die eben einsehbar ist, sollen auch alle Details rund um die Betreuungsangebote stehen. Ich glaube einfach, dass die Kinder oder die Eltern eben die Möglichkeit haben, das Beste für ihre Kinder rauszuholen, nämlich auch nach den Ansprüchen und den Wünschen der Familien. Ich denke, dass es ganz wichtig ist, dass wir eben auch private Anbieter mit ins Boot holen, weil wir einfach so die neun Wochen in Wien gut überbrücken können, in denen wirklich alle Familien die Möglichkeit haben, ihre Kinder gut betreut zu wissen. Das war unser Summer City Camp, Modell 2.0.
Da ich die letzte Rednerin unserer Fraktion bin, wünscht die Wiener Volkspartei allen Kindern und deren Familien einen wunderschönen Sommer, einen schönen Zeugnistag und schöne Ferien. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Hanke. Ich erteile es ihr. Selbstgewählte Redezeit acht Minuten.
GRin Marina Hanke, BA (SPÖ): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister! Werte Kolleginnen und Kollegen!
Zwei kurze Sätze vielleicht noch zu meiner Vorrednerin beziehungsweise zu einigen der VorrednerInnen. Punkt 1: Wenn die ÖVP von Transparenz redet, finde ich es immer per se einmal ein bisschen lustig, aber das lasse ich einfach mal so stehen. (GR Mag. Manfred Juraczka: Dann lachen‘S ein bisserl!) Vielleicht schauen Sie einmal in den Bund - aber das nur einmal am Rande.
Auf der anderen Seite finde ich es immer sehr lieb und nett, wie Sie hier dastehen und den Sommer in Wien skizzieren. Wenn man sich das so anhört, dann denkt man sich, puh, Sommer in Wien, alles ist in großer Verzweiflung, es ist überhaupt total furchtbar, Kinder in Wien irgendwohin zu geben. Es ist alles ein Wahnsinn. Ich habe einen Wunsch, vor allem an die ÖVP: Sie haben uns da jetzt gerade ein neues Konzept für die Summer City Camps vorgelegt. Ich finde es schön, dass Sie sich Gedanken machen. Mein Wunsch ist, dass man vielleicht bis zum nächsten Rechnungsabschluss, das ist in einem Jahr, in einem anderen Bundesland, in dem die ÖVP in Regierungsverantwortung ist, zeigt, wie man sich gut um Kinder und Jugendliche kümmern kann. Dass man in einem anderen Bundesland so wenige Schließtage in Kindergärten hat wie in Wien, dass man in einem anderen Bundesland so viele ganztägige Angebote hat (GRin Dipl.-Ing. Selma Arapović: Außer es ist privat!), dass man in einem anderen Bundesland ein so wunderbares Ferienspiel hat, wie wir es in Wien seit 50 Jahren haben. Angebote für Kinder und Jugendliche, die in die Ferien fahren wollen, wie es zum Beispiel die WIJUG in Wien macht, dass man all das einmal vormacht, wie es irgendwo anders sein kann. Das würde ich mir von Ihnen wünschen. (Beifall bei der SPÖ. - GR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Wir sind eine Großstadt, haben andere Ansprüche!) Zeigen Sie einmal vor, wie es geht, denn in all diesen Bereichen sehen wir wenig, wenn wir uns den Vergleich zwischen den Bundesländern anschauen. In all diesen Bereichen ist Wien Vorreiterstadt, und das schon seit ganz langer Zeit.
Ich möchte, wenig überraschend wahrscheinlich für viele, auch noch auf den Bereich der außerschulischen Jugendarbeit eingehen. Da habe ich mit dem Wiener Ferienspiel, das in diesem Jahr 50-jähriges Jubiläum feiert, eh auch schon begonnen und möchte da schon auch noch einmal kurz auf den Kollegen Öztas eingehen, der ganz am Anfang über die Jugendarbeit gesprochen hat. Ich freue mich immer sehr über das Interesse, möchte aber da zwei Sachen doch noch kurz ein bisschen zurechtrücken. Der Kollege hat gesagt, dass es ja Jugendräume und Jugendangebote wie zum Beispiel die Jugendzentren nur gibt, weil man die Jugendlichen nicht auf der Straße haben möchte. Da muss ich aufs Schärfste widersprechen, weil das auch einfach für die vielen MitarbeiterInnen der Jugendarbeit, das muss ich sagen, durchaus eine Beleidigung für die Arbeit ist, die sie die ganze Zeit machen.
Jugendräume sind dazu da, dass Jugendliche Freiräume haben. Die MitarbeiterInnen in der offenen Jugendarbeit agieren im öffentlichen Raum und arbeiten dafür, dass Jugendliche sich diesen öffentlichen Raum aneignen können, sie gestalten ihn gemeinsam mit Jugendlichen, sie schauen in diesen Räumen, was die Bedarfe und Interessen der jungen Menschen in dieser Stadt sind. Da einfach zu sagen, das ist irgendetwas, womit man die von der Straße weg hat, ist einerseits historisch nicht ganz richtig, auf der anderen Seite finde ich es auch nicht fair den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich möchte jetzt aber doch zum Rechnungsabschluss kommen und auch auf das letzte Jahr zurückblicken. Meine Kollegin Bakos hat schon viel ausgeführt, was auch im Bereich der Jugendarbeit passiert ist. Wir haben natürlich in ganz vielen Bereichen gehört, wo Kinder und Jugendliche noch einmal besonders von der Pandemie
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