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Gemeinderat, 23. Sitzung vom 24.05.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 39 von 111

 

de - gemeinsamen Projekten, die wir mit dem WAFF machen.

 

Herr Guggenbichler, wir haben 250.000 Pendler und Pendlerinnen in Wien, die täglich zu uns auf unseren Arbeitsmarkt hereinpendeln. Natürlich ist das eine Menge, die wir dann für unsere Wiener und Wienerinnen nicht zur Verfügung stellen können. Zur Corona-Pandemie: Also der Wiener Gesundheitsverbund hat schon 2020 eine Corona-Prämie ausgeschüttet. Vielleicht haben Sie es vergessen oder gar nicht gewusst.

 

Zu Herrn Margulies: Ich denke mir, das ist schon richtig. Arbeitsmarktprojekt Donauinsel: Wir haben jetzt schon eine diesbezügliche Ausschreibung gemacht, und ich denke mir, seien Sie von den GRÜNEN ein bisschen mutiger und ändern wir im Bund die Vergaberichtlinien. Dann könnten die SÖB auch leichter zu Vergaben kommen und dann könnten sie auch mehr zum Zug kommen. (GR Dipl.-Ing. Martin Margulies: Das ist aber ein Unsinn, was Sie reden!) - Ja, in Ordnung, danke.

 

Und zu der letzten Rednerin, Frau Greco: Ich kann Ihnen anbieten, wir haben von vidaflex ganz viel für Ein-Personen-Unternehmen gemacht, all das, was Sie gefordert haben. Schauen Sie sich die Homepage an. Wir haben da ganz viele Dinge für Schulungen, und so weiter. Das ist für EPUs, die eigentlich zur Wirtschaftskammer gehören. Vielleicht macht die ein bisschen mehr für Ein-Personen-Unternehmen, ich kann das nur unterstützen. Wir haben mit vidaflex von der Gewerkschaft vida ein Projekt dafür. Gehen Sie einmal auf die Homepage und schauen Sie es sich an. Dann werden Sie sehen, dass wir all das, was Sie fordern, auch in Wien schon umsetzen.

 

Jetzt zu meinem Bericht: Es gibt in Österreich eine Vielzahl an unterschiedlichen Förderstellen und Instrumenten im Bereich der Erwachsenenbildung. Die wichtigsten Fördergeber sind Bund, Länder, Gemeinden, AMS, Kammern, Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer und natürlich auch Gewerkschaften. Wien ist das einzige Bundesland, welches über den WAFF neben der Vergabe von finanziellen Förderungen auch kostenfreie Beratungsleistungen anbietet. Dem WAFF wird in der komplexen Erwachsenenbildungslandschaft in Wien eine zentrale Position eingeräumt. Als neutrale Einrichtung agiert der WAFF als Impulsgeber für aktuelle Themen und entwickelt selbst fortlaufend neue Angebote.

 

Mit dem Qualifikationsplan Wien 2020 beziehungsweise 2030 wurde eine wichtige Grundlage für die Aus- und Weiterbildung im Erwachsenenbereich und die Arbeitsmarktpolitik in Wien gelegt. Die zentrale Bedeutung der Kooperationen zwischen AMS und WAFF kommt dazu. Ich denke, das ist schon sehr, sehr viel, was wir machen.

 

WAFF und die Leistungen für Frauen: Die Situation von Frauen auf dem Wiener Arbeitsmarkt ist auf Grund von guten Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten gut und mit Kinderbetreuungseinrichtungen und einer guten Verkehrsinfrastruktur besser als in den anderen Bundesländern. Wiener Frauen weisen im Bundesländervergleich eine überdurchschnittliche Erwerbsbeteiligung auf, einen geringeren Anteil an Teilzeitbeschäftigungen und haben verbesserte Verdienstchancen. Dennoch bestehen beim Einkommen nach wie vor erhebliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Die unterschiedlichen Erwerbs- und Karriereverläufe von Frauen und Männern bestehen neben unmittelbarer Diskriminierung beim Einkommen nach wie vor.

 

Der WAFF hatte seit Beginn den Auftrag, die Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsmarkt zu fördern und Frauen besonders zu unterstützen. Vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie konnten die Frauenförderprogramme des WAFF durch eine Höherdotierung erheblich ausgebaut werden. Wir haben die Programme wie FRECH, Karenz und Wiedereinstieg und Frauen in Beruf und Studium, die Aus- und Weiterbildungen, somit die Karrierechancen von Frauen besonders gefördert. Das ist ein wichtiger Schritt, um gegen Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern anzukämpfen.

 

57 Prozent der WAFF-Maßnahmen-TeilnehmerInnen sind Frauen, 56 Prozent der Mittel für teilnehmerInnenbezogene Maßnahmen werden für Frauen eingesetzt. Allein 2022 haben bereits 4.238 berufstätige WienerInnen Beratungen wahrgenommen, davon 2.884 Frauen, das sind 68 Prozent. Und so geht es weiter.

 

Ich kann ihnen jetzt die Programme ein bisschen näher vorstellen.

 

Programm „FRECH FRauen Ergreifen CHancen“ ist Kernstück der frauenspezifischen Unterstützungsmaßnahmen des WAFF: individuelles Beratungsangebot und finanzielle Unterstützung bei der Qualifizierung. Zielgruppe sind beschäftigte Wienerinnen, die sich grundsätzlich beruflich verändern wollen oder eine Leitungsfunktion anstreben. Ein Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung von IT-Kompetenzen: digitaler Kompetenz-Check, „Sophia“ genannt, begleitendes Workshop-Angebot zu unterschiedlichen Sachthemen mit externen ReferentInnen, begleitendes Coaching während der Aus- und Weiterbildung. Frauen, die nicht mehr als 1.800 EUR netto im Monat verdienen, können mit bis zu 5.000 EUR bei ihrer beruflichen Weiterbildung unterstützt werden. Geplante Teilnehmerinnen für 2022 sind 1.400 Wienerinnen.

 

Karenz und Wiedereinstieg wurde auch schon angesprochen. Zielgruppe sind natürlich die WiedereinsteigerInnen, vorwiegend von Frauen genutzt, da sie weitaus häufiger im Zusammenhang mit der Kinderbetreuung Karenz in Anspruch nehmen - auch in Wien leider noch immer: Beratung bei der Planung des beruflichen Aus- und Wiedereinstiegs, begleitende Workshop-Angebote zu unterschiedlichen Fachthemen mit Kinderbetreuung. Begleitendes Coaching haben wir auch und finanzielle Unterstützung bei Qualifizierungsschritten. Das Programm unterstützt bei Aus- und Weiterbildung bis zu 4.000 EUR bei einem Erwerbseinkommen von 1.800 EUR netto. Seit 2022 ist das Programm wesentlich stärker als früher auf den raschen beruflichen Wiedereinstieg und die Unterstützung von Personen mit geringem Einkommen aus der Berufstätigkeit ausgerichtet. Wir haben dafür auch in etwa 1.000 TeilnehmerInnen geplant.

 

Dann haben wir eine wichtige Sache, überhaupt für Mädchen, nämlich die überbetriebliche Lehrausbildung.

 

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