Gemeinderat, 22. Sitzung vom 27.04.2022, Wörtliches Protokoll - Seite 58 von 73
nicht ganz schlau geworden. Ich weiß nicht genau, ob das dann der gleiche Preis sein soll beziehungsweise ob für zusätzliche Kinder nichts bezahlt werden soll. Da Ihnen das offenbar ein Anliegen ist, sage ich aber an dieser Stelle auch: Das Bundesbad Alte Donau ressortiert bei Bundesministerin Köstinger, und dort gibt es zum Beispiel überhaupt keine Familienkarte, weshalb ich Sie bitten möchte, doch einmal bei der eigenen Parteikollegin nachzufragen.
Im Großen und Ganzen sage ich: Ich freue mich auf das großartige Programm „Wien schwimmt!“, und ich hoffe, ich konnte, was die Anträge betrifft, hier auch ein Stück weit für Aufklärung sorgen beziehungsweise auch darlegen, warum die Dinge leider teilweise, etwa, was das Kindergartenschwimmen betrifft, so sind, wie sie sind. - Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Danke für die Desinfektion. - Nun hat sich Herr GR Berger zu einer tatsächlichen Berichtigung gemeldet. Bitte.
GR Stefan Berger (FPÖ): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich möchte tatsächlich berichtigen: Die Frau Klubobfrau behauptet, dass es so etwas in Wien überhaupt nicht gibt, dass ein Hallenbad gesperrt ist, um sozusagen dieses muslimische Baden zu ermöglichen.
Tatsache ist, dass das wie auch bei anderen Bädern auf Grund der Einschränkungen während der Corona-Zeit gewissermaßen limitiert war. Ich darf aber aus einem Artikel aus der Bezirkszeitung zitieren: „Muslimische Frauen dürfen auf Grund religiöser Vorschriften nur getrennt von Männern schwimmen. Wien-weit gibt es im Amalienbad ein Mal die Woche für zwei Stunden die Möglichkeit für Muslima, das Bad zu besuchen. ‚Das ist dann aber völlig überlaufen‘, schildert Tina Mahadavin von der Imam-Ali-Moschee in der Mollardgasse 50 das Problem.“
Daher hat man sich auch an andere Bezirke gewandt, um das entsprechend in Wien auszuweiten. Und das haben wir verurteilt. Das wollen wir nicht. Wenn Sie sich dazu entschließen, das abzustellen, dann haben Sie selbstverständlich unsere Unterstützung. Aber wenn Ihre Fraktion in der Bezirksvertretung in Favoriten beschließt, das wieder zu ermöglichen, wenn auch mit einem etwas geframten Titel, dann, meine Damen und Herren, kaufen wir Ihnen das einfach nicht ab! Wir wollen, dass das ein für alle Mal abgestellt wird und nichts anderes, meine Damen und Herren.
Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Ebenfalls zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich GRin Emmerling gemeldet. Bitte.
GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS): Ich möchte tatsächlich berichtigen, dass es dieses Angebot im Amalienbad nicht gibt.
Ich möchte auch tatsächlich berichtigen, dass es seitens der Stadt und der städtischen Bäder keine Geschlechtertrennung gibt, wie Sie jetzt noch einmal suggerieren. Es gibt private Vereine, die Schwimmkurse anbieten. Und wer diese Schwimmkurse besucht, das ist Sache der privaten Vereine, die ihre Bahnen mieten, aber nicht Sache der städtischen Bäder. - Vielen Dank.
Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Danke für die nochmalige Desinfektion. Wir fahren fort mit der Debatte. Als Nächste zu Wort gemeldet ist GRin Klika. Ich erteile es ihr.
GRin Julia Klika, BEd (ÖVP): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ja. Ich glaube, Schwimmen ist vor allem im Sommer eine der schönsten Beschäftigungen, die man sich vorstellen kann. Fast jeder von uns genießt vermutlich bei den heißen Außentemperaturen den Sprung ins kühle Nass. Auch verschiedenste Wassersportarten genießen bei uns einen hohen Stellenwert, da sie besonders gelenkschonend und für fast jeden wirklich gut geeignet sind. Man muss schon sagen: Das nahezu Schwerelossein, das man im Wasser verspürt, ist vermutlich für alle ein Genuss, und das wird auch oft von der Medizin empfohlen.
Allerdings können leider noch immer viel zu wenige Kinder ausreichend oder überhaupt schwimmen. Und wir haben von Frau Kollegin Emmerling gehört: Der Wassersport ist auch wirklich gefährlich. Es passieren viel zu viele Unfälle, und diese müssen vermieden werden. Als Lehrerin war ich auch öfters mit meiner Klasse schwimmen und musste leider oft schockiert feststellen, dass sich manche wirklich nur schwer über Wasser halten konnten. Das muss sich auf jeden Fall jetzt ändern.
Auch uns freut es sehr, dass die Stadt Wien diesbezüglich einen Schritt in die richtige Richtung setzt. Diese Sommerschwimmkurse sind auf jeden Fall echt eine super tolle Maßnahme, die wir begrüßen und der wir auch zustimmen werden.
Ich möchte jetzt nicht kleinlich werden, es gibt aber doch ein paar Punkte, wo man unserer Meinung nach ansetzen könnte. Zum Beispiel werden diese Schwimmkurse nur in Bädern in Außenbezirken angeboten, und im Hinblick darauf frage ich mich, wie ein Kind im Alter von acht Jahren, wenn die Eltern oder Erziehungsberechtigten berufstätig sind, jedes Mal hin und her fahren soll. Da bräuchte es dann Bekannte, Freunde oder sonst jemanden, der zehn Tage lang das Kind hin und retour befördern kann.
Auch die Anmeldefrist für die Kurse wurde mit zwei Wochen extremst knapp angesetzt. - Ich könnte ein Lied davon singen, wie oft Elternbriefe in den Tiefen der Schultasche verschwinden oder Eltern-Mails unbeantwortet bleiben.
Kritisch sehen wir auch, dass diese Schwimmkurse nur für eindeutige Nichtschwimmer angeboten werden. Ich denke, dass für einen Großteil der Drittklässler derartige Schwimmkurse auch zur Festigung der Schwimmfähigkeiten sinnvoll wären. Wir werden aber am Ende sehen, wie viele wirkliche Nichtschwimmer das Angebot tatsächlich annehmen.
Klar muss aber auch sein, dass diese Sommerschwimmkurse kein Ersatz für die Schulschwimmkurse sein dürfen. Die versäumten und abgesagten Schulschwimmkurse, die in den 3. Klassen nicht stattfinden konnten, sollten beziehungsweise müssen auf jeden Fall in der 4. Klasse nachgeholt werden.
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