Gemeinderat, 22. Sitzung vom 27.04.2022, Wörtliches Protokoll - Seite 56 von 73
Somit gelangen wir zur Postnummer 12. Sie betrifft eine Förderung an den Verein Österreichische Kinderfreunde. Auch zu diesem Poststück hat sich niemand zu Wort gemeldet. - Ich möchte nur der Form halber darauf aufmerksam machen, dass sich Herr GR Oxonitsch für befangen erklärt, und bitte, das dann bei der Abstimmung zu berücksichtigen.
Damit gelangen wir jetzt zur Postnummer 14 der Tagesordnung. Sie betrifft das Förderprogramm „Wien schwimmt!“. Ich ersuche die Berichterstatterin, Frau GRin Berger-Krotsch, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch: Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist GR Maximilian Krauss. Ich erteile es ihm.
GR Maximilian Krauss, MA (FPÖ): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Die Initiative „Wien schwimmt!“, die heute zur Debatte steht, wird von uns grundsätzlich begrüßt und auch unterstützt, da dies gerade nach diesen Corona-Jahren, die ja jetzt hoffentlich endgültig zu Ende sind, eine gute und sinnvolle Initiative ist. Wir müssen dieses Thema und diesen Tagesordnungspunkt allerdings zum Anlass nehmen, um die Situation in den Wiener Bädern einmal auch grundsätzlich zu diskutieren: Während nämlich damit Kindern ein spezieller Schwimmunterricht ermöglicht wird, werden gleichzeitig viele Erwachsene an manchen Tagen aus Wiener Bädern sozusagen ausgesperrt.
Anfang diesen Monats haben in der Bezirksvertretung Favoriten die SPÖ gemeinsam mit den NEOS einem Antrag des SÖZ zugestimmt. Es ist dies ein Antrag auf eigene Badetage nur für Frauen, wobei jeder weiß, dass es sich hier um religiös motivierte Personen handelt, die nicht an allgemeinen Badetagen teilnehmen wollen. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Mit diesem Antrag und mit der Annahme dieses Antrages haben Sie wieder einmal einen Kniefall vor dem politischen Islam gemacht, also vor Menschen, die sich nicht integrieren wollen. Damit sperren Sie viele männliche Favoritner und Wiener aus den Bädern aus!
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Im Amalienbad werden an diesen Tagen nicht mehr alle Wiener schwimmen gehen können. Nein. Männer werden ausgesperrt, Familien werden ausgesperrt, Kinder werden ausgesperrt, die vielleicht gerne mit ihren Vätern schwimmen gegangen wären.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Integration ist eine Bringschuld. Integration ist nichts etwas, was wir auf dem goldenen Teller servieren müssen. Integration ist etwas, das Menschen, die in dieses Land gekommen sind, von allein bringen müssen. Und Badetage nur für Frauen auf Grund muslimischer Regeln gehören definitiv nicht hier her!
Die Forderung, die von der Migrantenpartei SÖZ erhoben wurde und die jetzt skandalöserweise von Ihnen unterstützt und umgesetzt wurde, ist ja nicht neu. Bereits seit 2010 treten muslimische Vereine öffentlich an den Bezirk Favoriten heran und fordern genau diese Badetage, an denen man Männer ausschließen und eigene Veranstaltungen durchführen möchte, und zwar für eine spezielle Community, denn andere Frauen kommen ja dann in der Regel nicht.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das ist eine Maßnahme, die definitiv nicht zur Integration beiträgt. Das ist ein Beschluss, der absurd ist und der an vergangene Jahrhunderte erinnert, als Männer und Frauen getrennt schwimmen gegangen sind und getrennte Badetage hatten. Das ist definitiv kein Beschluss, den wir in Wien im 21. Jahrhundert brauchen!
Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Wurde desinfiziert? Gut, wunderbar. - Als Nächste hat sich Frau GRin Emmerling zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihr.
GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher!
Ich freue mich sehr, dass wir heute dieses Poststück debattieren, auch wenn es eher aufgerufen wurde, um hier auch diverse Anträge zu diskutieren. Darauf werde ich aber später noch eingehen. Mir bietet sich somit jedenfalls die Gelegenheit, über das Programm „Wien schwimmt!“ zu berichten.
Die Corona-Pandemie hat uns in den letzten zwei Jahren leider in die nicht sehr schöne Situation gebracht, dass wir unter anderem Kindern in den 3. Volksschulklassen den Schwimmunterricht nicht ermöglichen konnten, der obligatorisch eigentlich vorgesehen ist. Dem wird jetzt Rechnung getragen. Wir wissen nämlich, wie wichtig Schwimmen ist und wie wichtig dieser Sport für Kinder ist. Der Schwimmunterricht ist auch wichtig in Bezug auf den Sicherheitsaspekt. Ich glaube, alle wissen, dass einer der häufigsten Todesursachen bei Kindern der Tod durch Ertrinken ist. - Ich bin daher sehr froh, dass das Programm „Wien schwimmt!“ auf die Beine gestellt wurde und wir damit jenen Kindern, die nicht in den Genuss des obligatorischen Schwimmunterrichtes gekommen sind, den Schwimmkurs im Nachhinein ermöglichen.
Wie läuft dieses Programm ab? - „Wien schwimmt!“ ist prinzipiell auf drei Schienen aufgebaut. In erster Linie geht es darum, in den Schulen zu wirken, also wirklich jenen Kindern, die in der 3. und 4. Volksschulklasse sind, zu ermöglichen, dass sie den Schwimmkurs nachholen können. Im Mai erfolgt die Anmeldung dafür. Man kann sich im jeweiligen Wunschbad anmelden. Diese Schwimmkurse werden prinzipiell für 1.100 Kinder angeboten werden können. Es gibt unterschiedlichste Kurstermine, und das Ganze ist auch qualitativ sehr hochwertig, weil zum Beispiel die Gruppengröße mit sechs Kindern beschränkt ist, wobei zwei Schwimmlehrer/Schwimmlehrerinnen diese sechs Kinder betreuen. - Ich glaube, dass das ein Angebot ist, das einem richtigen Schwimmkurs definitiv gerecht wird.
Die zweite Schiene ist die Freizeitschiene. Sie wissen, dass wir über die Summer City Camps noch einmal extra auch Freizeitbetreuung mit Schwimmunterricht anbieten und auch von privaten AnbieterInnen über den Sommer Wasserflächen für die Schwimmkurse bereitgestellt werden.
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