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Gemeinderat, 17. Sitzung vom 20.12.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 123 von 137

 

Erst vor ein paar Tagen hat übrigens der Europäische Gerichtshof in Luxemburg erfreulicherweise die Rechte von Familien mit zwei gleichgeschlechtlichen Eltern in der gesamten Europäischen Union mit einem wegweisenden Urteil gestärkt. Jetzt ist es so, dass eine in einem EU-Staat anerkannte Beziehung zwischen Kind und Eltern nun in allen anderen EU-Staaten auch anzuerkennen ist. Das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Gleichstellung für Regenbogenfamilien. An der Stelle auch ein herzliches Dankeschön dem Verein für eure enorm wichtige Arbeit.

 

Über die vierte Förderung freue ich mich wirklich ganz besonders, denn das ist ein neues Förderprogramm, ein neuer Förder-Call: Queere Vielfalt fördern. Da geht es darum, dass wir bei der Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten angesiedelt ein Förderprogramm für 2022/2023 an den Start bringen, um ganz besonders die Wiener Vereine, die in dem Bereich tätig sind, zu unterstützen, die ja ganz besonders unter der Corona-Krise und den Einschränkungen der Corona-Krise leiden. Wir stellen da zusätzlich 100.000 Eur für Community-Förderungen zur Verfügung, die in den Ausbau und in die Professionalisierung von Angeboten für trans- und intergeschlechtliche Personen gehen sollen, in den Ausbau und die Professionalisierung von LGBTIQ-Jugend- und Bildungsarbeit und speziell in Angebote für besonders vulnerable Gruppen. Mit diesem Förderprogramm lösen wir auch eines unserer Versprechen aus dem Regierungsprogramm ein, nämlich verstärkt Maßnahmen zu setzen und Projekte zu unterstützen, die insbesondere eine stärkere Sichtbarkeit der LGBTIQ-Community in Wien sicherstellen.

 

Da das meine letzte Rede in diesem Jahr hier ist, habe ich auch zwei Wünsche, zwei ganz konkrete Wünsche zu diesem Bereich für das neue Jahr mitgenommen: Erstens wünsche ich mir im Jahr 2022 vom Herrn Gesundheitsminister, dass er endlich, endlich die Diskriminierung bei der Blutspende für Männer, die Sex mit Männern haben, und für transsexuelle Menschen abschafft. Er kann das tun, etwa über die Blutspenderverordnung, man muss es nur tun.

 

Zweitens wünsche ich mir im neuen Jahr endlich ein Ende dieser absurden Konversionstherapien in Österreich. Es ist eine Schande, dass wir in einem Land leben, in dem diese Praktiken, und vor allem der dahinterstehende Gedanke, nämlich sexuelle Orientierung sei therapierbar, existieren. Es ist eine Schande, dass wir das immer noch nicht beendet haben. Beides mögen Wünsche für das neue Jahr sein, die hoffentlich in Erfüllung gehen. - Vielen Dank.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Berger-Krotsch. Ich erteile es ihr.

 

23.19.37

GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Liebe Berichterstatterin! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen hier im Saal! Mögliche Zuseherinnen via Livestream!

 

Ich möchte es mir auch nicht nehmen lassen, es auch zu später Stunde noch auszusprechen, ich habe ja schon am Nachmittag, vor vielen, vielen Stunden während der Kulturdebatte schon meiner großen Freude Ausdruck verliehen, dass wir heute viele queere Poststücke zur Beschlussfassung auf der Tagesordnung haben. Ich möchte dies mit meinem Kollegen Thomas Weber eben auch hier noch einmal erneuern. Auch ich bin sehr froh über die Poststücke, über die Beschlussfassungen, die wir hoffentlich gemeinsam treffen werden, nämlich einerseits, wie wir schon gehört haben, zum queeren KPT, zum Kleinprojektetopf, wo wir immer schon viele tolle Projekte der dahinterstehenden Vereine für die Community unterstützen, aber eben auch, und das freut mich sehr, aus meinem politischen Heimatbezirk Türkis Rosa Lila Tipp und im Nachbarbezirk Margareten, wenn ich zu meinem Kollegen Auer-Stüger schaue, eben das Regenbogenfamilienzentrum - das sind wertvolle PartnerInnen der Stadt, die wertvolle Arbeit machen - und der außerordentliche Förder-Call, lieber Kollege Weber, du hast es schon erwähnt, nämlich die queere Vielfalt fördern, 22 bis 23.

 

Wir haben es uns vorgenommen und setzen das jetzt mit diesem Call auch um, dass wir eben einerseits Förderungen ausbauen, aber eben auch die Vielfalt und Innovationskraft der Wiener LGBTIQ-Community unterstützen und stärken. Wir nehmen da unsere Verantwortung als Regenbogenhauptstadt wahr, um die Anliegen und Herausforderungen der LGBTIQ-Community sichtbarer zu machen und gegen Diskriminierung und Ungleichheiten anzukämpfen. Ich möchte auch von dieser Stelle die Vereine, Initiativen und Organisationen einladen, die vielen Ideen, die in ihren Vereinen, in ihren Köpfen schlummern, in Projekte zu gießen und eben dann bis zum 31. März des nächsten Jahres einzureichen. Die Projekte sollen ja im Kalenderjahr 22 beginnen und bis längstens Ende 23 abgeschlossen sein.

 

Die verschiedenen Themenstellungen gibt es, sie sind unterschiedlich, aber wir haben uns auch fokussiert, also die WASt hat da gemeinsam mit der Geschäftsgruppe einen wunderbaren Call aufgesetzt. Wir haben eben wünschenswerte Projekte zum Ausbau des Beratungs- und Begleitungsangebotes für LGBTIQ-Personen, zum Ausbau der Angebote für transgender und intergeschlechtliche Personen oder zum Ausbau der LGBTIQ Jugend- und Bildungsarbeit. Ich freue mich, dass der Regenbogen heute sehr deutlich über dem Rathaus strahlt, wir gemeinsam mit den Vereinen, Organisationen und Initiativen, die so wertvolle PartnerInnen im Kampf gegen Diskriminierung und Homo- und Transphobie sind, neue Impulse für Wien und die Community setzen können. Ich möchte auch mit einem großen Dankeschön an die vielen, vielen engagierten, qualifizierten und oft wirklich auch ehrenamtlichen MitarbeiterInnen dort und auch in der WASt schließen. Ein großes Dankeschön gebührt auch unserer Antidiskriminierungsstelle und den MitarbeiterInnen.

 

Ich freue mich auch auf vieles, was kommen mag. Gemeinsam sind wir stärker! Wien ist und bleibt die

 

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