«  1  »

 

Gemeinderat, 16. Sitzung vom 29.11.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 96 von 98

 

Künstlerinnen, aber auch als Konsumentinnen sehr im Fokus. Wir fördern eben eigene Frauenkunstprojekte. Wir haben heute schon vom Kosmos-Theater gesprochen. Aber eben auch gezielte feministische Zeichen setzen wir mit KÖR, mit dem SOLANGE-Projekt zum Beispiel. Aber es kommt auch darauf an, und das macht auch unsere Kulturstadträtin, dass wir schauen, wo es bei Frauen leider generell auch noch hapert. Wir schauen ...

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk (unterbrechend): Frau Gemeinderätin, die fraktionelle Redezeit ist abgelaufen. Darf ich Sie ersuchen, den Schlusssatz zu formulieren.

 

GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch (fortsetzend): ... mit Fair Pay eben auch auf die gerechte Entlohnung und schauen auch, dass Frauen in Top-Positionen sind. Wir haben zum Beispiel in KÖR in der Jury, in der Leitung immer auch mehr Frauen. Und auch die Projekte, die unterstützt werden, da werden auch immer mehr Frauen unterstützt.

 

Ja, die Redezeit ist zu Ende. Ich möchte noch meinen Dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aussprechen, im Speziellen im Kulturressort, aber auch generell, aber auch den Künstlerinnen und Künstlern meinen Dank aussprechen, den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern, die mit ihrer Steuerleistung eigentlich das alles erst möglich machen. In diesem Sinne bitte ich um Zustimmung zum vorliegenden ersten Doppelbudget für Wien.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zum Wort gemeldet ist die Frau Amtsf. StRin Mag. Kaup-Hasler, ich erteile es ihr. Ich bemerke, dass ihre Redezeit mit 15 Minuten begrenzt ist.

 

20.20.01

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler|: Ja, zu fortgeschrittener Stunde die letzte Rednerin. Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Menschen, die sich das vielleicht per Video-Stream anschauen!

 

Ich bin irgendwie berührt, muss ich ehrlich sagen, durch die vielen Reden, die ich jetzt zusammenfassend von allen Fraktionen mitnehme, nämlich dieses Engagement für mehr Budget in Kunst und Kultur. Das ist eigentlich unglaublich. Allein dafür müssten wir jetzt eine Feier machen, weil das ist ein großes Commitment und zeigt eigentlich, dass Sie an allen Ecken und Enden sozusagen Kunst und Kultur wertschätzen. Vieles gäbe es zu einzelnen Rednern zu sagen. Ich möchte einfach noch einmal darauf zurückkommen: Was ist visionäre Kulturpolitik aus meiner Sicht? Was zeichnet gerade die Wiener Kulturpolitik aus? Und warum darf man auch zuversichtlich in die Zukunft schauen? Ich glaube, wir haben in unseren Arbeiten ein Auge für Arbeitsbedingungen, für Menschen, aber auch für Institutionen, für die Rahmenbedingungen, in der Kunst entsteht, und wir haben auch das Publikum im Blick. Wir haben das Publikum soweit im Blick, dass wir sagen, die Teilhabe ist ein wesentlicher Bestandteil und die Ermöglichung von Teilhabe an Kunst und Kultur, der Erhalt der Vielfalt. All das sind große Themen und Herausforderungen, vor die wir gestellt sind.

 

Deswegen gilt es auch immer wieder, neue Räume für Kunst und Kultur zu öffnen, denn kulturelle Räume sind soziale Begegnungsräume, sind Orte der Verhandlung, sind Orte der Auseinandersetzung über Themen, die uns bewegen über unsere Zeit, über Herausforderungen, denen wir oft als Individuum mit Angst begegnen. Und mit dieser Kulturpolitik im Großen gespannt mal zwischen dem Räume Ermöglichen, Räume Schaffen, aber Fair-Pay-Rahmenbedingungen Schaffen, sind wir mittlerweile innerhalb dieser drei Jahre auch international berühmt geworden. Also ich hab‘ zahlreiche Einladungen zu Konferenzen, zu Veranstaltungen, weil diese klare Themensetzung, dieses Commitment für Künstlerinnen und Künstler Wien ganz besonders auszeichnet und wir haben in vielerlei Hinsicht auch eine Vorreiterrolle. Wir sehen ja, wie der Bund, nachdem wir sehr früh … und dieses Thema habe ich wirklich schon aus dem Steirischen Herbst genommen, Fair-Pay-Agenda, denn wir hatten uns damals auch schon eine Fair-Pay-Maßnahme selber verordnet als Steirischer Herbst. Das heißt, ich kam mit dem schon mal in die Politik. Wir haben ein Symposium gemacht. Und mittlerweile hat der Bund, mit dem ich in einem sehr guten Verhältnis bin, Staatssekretärin Mayer hat dieses Thema aufgegriffen und auch andere Bundesländer haben es aufgegriffen genauso wie die Arbeitsstipendien. Und mit einem kleinen Hinweis auf GRin Berner: Ich kann nur sagen, ich möchte nicht die Fragen der Gegenwart und der Zukunft mit den Antworten der Vergangenheit beantworten. Das ist einfach ahistorisch, wenn wir schauen, zu welchem Zeitpunkt sind denn diese Arbeitsstipendien einst entstanden? Das war in einer Zeit, wo einfach kaum etwas noch da war oder noch nicht funktioniert hat im Bund. Das war ein klares Versagen der Bundesregierung. Da sind wir schneller gewesen, wir waren zügig, wir konnten sehr vieles auf den Weg bringen. Jetzt sind wir in einer anderen Phase. Mittlerweile hat der Bund nachgezogen, es gab wieder neue Töpfe. Und das wäre eine Überforderung an falschen Stellen, die immer gleichen Antworten parat zu haben. Wir wollen einfach immer genau schauen: Wo geben wir das Steuergeld richtig aus? Diese Implementierung von permanenten Arbeitsstipendien ist einzigartig und wirklich auch hier vorbildgebend. Ich habe mit mehreren Bürgermeistern auch großer deutscher Städte darüber gesprochen, wie Wien hier voranschreitet, und ich glaube, auch das wird Nachfolger und Nachfolgerinnen haben.

 

Ja, wir haben darüber gesprochen, über das Budget, das wirklich in unterschiedlichen Phasen mit unterschiedlichen Prozentzahlen gedeutet wurde. Natürlich wäre mir mehr recht, ist ja klar, ist ja klar. Aber ich darf darauf verweisen, dass mir in diesen ersten zwei Jahren … und das hat mit der Wahl überhaupt nichts zu tun, sondern mit einem schnellen Anstarten eines großen Prozesses, der natürlich nicht in dieser Kurve weitergehen kann, sondern sich dann natürlich anders gestaltet. Aber wie gesagt, gerne mehr. Hier haben wir Zeichen gesetzt und mal grundsätzlich schnelle Dinge repariert im Sinne des „Repair and Care“ und dieser Gedanke ist mir sehr, sehr wichtig. Wir haben Institutionen, Vereine in unterschiedli

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular