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Gemeinderat, 12. Sitzung vom 28.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 62 von 106

 

tion in Wien grundsätzlich mit Misstrauen begegnet, Herr Föttinger ist ja selbst in der Vergangenheit die Bundesregierung betreffend durchaus mit entsprechendem Selbstbewusstsein aufgetreten. Vielleicht rührt der Artikel ja auch aus einer gewissen Ecke her, aber das, was natürlich ganz, ganz wichtig ist in der Zukunft - und das Theater in der Josefstadt wird da mit Sicherheit nicht die einzige Einrichtung sein -, ist, dass es finanziell, glaube ich, ans Eingemachte gehen wird und insofern werden da zukünftige Unterstützungen und Förderungen einfach wichtig sein. Die Tatsachen müssen auf den Tisch gelegt werden und für alle zukünftigen Zuschüsse soll das, auch angesichts der schwierigen Corona-Situation, einfach nachvollziehbar sein. Darum werden wir schlichtweg nicht herumkommen, meine sehr geehrten Damen und Herren.

 

Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch die Gelegenheit nützen, um hier aus einem Rechnungshofbericht, aus dem Stadtrechnungshofbericht, zu zitieren, dass das nämlich nicht irgendeine eigenbrötlerische Art der Opposition ist, da nach mehr Transparenz zu verlangen. Ich darf einfach aus einem Rechnungshofbericht zitieren. Es ist um ein Theater gegangen, es tut jetzt nichts zur Sache, worum genau, aber es ist im Vorwort eine sehr allgemeine Feststellung, die man, glaube ich, durchaus unkommentiert so darstellen kann, und wozu ich auch ganz offen sage, dass das durchaus die Position der Freiheitlichen Fraktion ist. Der Stadtrechnungshof sagt nämlich hier wörtlich: „Wie auch der Deutsche Bühnenverein im Vorwort der Ausgabe der jährlich erscheinenden Theaterstatistik anführte, lässt sich der Wert eines Theaters nicht mit der Beschränkung auf Zahlen messen, jedoch agieren geförderte Theater im öffentlichen Raum und werden auch mit öffentlichen Geldern finanziert. Transparenz im Hinblick auf die angeführten Theaterkennzahlen ist folglich wichtig. Schlussendlich ist diese Transparenz nach Ansicht des Stadtrechnungshofes Wien auch eine Frage der Gleichbehandlung anderer Kulturschaffender, die ebenso den Anspruch an sich stellen, kulturell wertvolle Arbeit zu schaffen, dies aber mit keinen oder wesentlich geringeren Subventionen pro Besuchenden schaffen müssen.“

 

Das, meine sehr geehrten Damen und Herren, kann man durchaus so stehen lassen. Und da sehe ich die Stadtregierung beziehungsweise das zuständige Ressort entsprechend in der Pflicht. Meine Damen und Herren, Kultur ist in Wien ein sehr, sehr wichtiges Zugpferd. Sie wird, glaube ich, über alle Parteigrenzen hinweg durchaus unterschätzt. Kultur ist nicht nur per se wichtig, sondern sie ist insbesondere in Wien wichtig für den Tourismus, für die Hotellerie, für die Gastronomie, für das Taxigewerbe, für viele weitere Gewerbe noch. Wir brauchen einen laufenden Betrieb, und ich erwarte mir gewissermaßen, dass im Sinne der Sicherung der Arbeitsplätze auch im Kulturbereich und den damit einhergehenden Gewerben dieser Stadt alles unternommen wird, damit dies auch in Zukunft wieder gewährleistet wird. Wien hat leider Gottes im vergangenen Jahr viel an internationaler Reputation im Kulturbereich eingebüßt. Die entsprechende Studie dazu habe ich bereits eingangs erwähnt.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, machen wir Wien, die Stadt, in der weltweit bekannte Größen wie Mozart, Beethoven, Strauss, und so weiter, und so fort gewirkt haben, wieder zur weltweiten Kulturmetropole. Machen wir Wien wieder zu der Stadt, in die Menschen aus allen Teilen des Erdballs kommen, um ihren Hunger nach Kultur schlichtweg stillen zu können.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Danke. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass die Restredezeit für die FPÖ zehn Minuten beträgt. GR Berger hat zwölf Minuten gesprochen. Als Nächster zu Wort gemeldet ist GR Gara. Bitte, Herr Gara.

 

16.10.57

GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS)|: Geschätzte Frau Stadträtin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Zuallererst möchte ich mich wirklich bei allen MitarbeiterInnen im Kulturressort, in den Magistratsabteilungen MA 7, MA 8, MA 9, Wien Museum und auch in den Stadtratbüros bedanken, weil gerade dieses letzte Jahr der Corona-Pandemie für alle extrem anstrengend war, nicht nur für die Kulturschaffenden, sondern auch hier für die MitarbeiterInnen. Lange Zeit wurde in der Kulturpolitik eigentlich nur über Corona geredet. Wir müssen trotzdem auch sehen, dass sich abseits dieses Themas einiges in Wien getan hat. Da gibt es viele Projekte, die unsere Stadt auch nachhaltig prägen, und ich kann mich da meinem Vorredner Berger überhaupt nicht anschließen. Es passiert wahnsinnig viel und es ist auch in dieser Corona-Pandemie, die für uns alle sehr, sehr schwer war, sehr, sehr viel passiert, ganz im Sinne unserer Kulturmetropole, um diese auch weiterzuentwickeln.

 

Ein Beispiel ist das Wien Museum Neu: Wir hatten ja letzte Woche auch eine aktuelle Baustellenführung, haben einen sehr guten Eindruck bekommen, was da alles weitergeht. An dieser Stelle herzlichen Dank auch an Direktor Matti Bunzl und Christina Schwarz als Finanzdirektorin und allen MitarbeiterInnen des Wien Museums. Da sieht man, was sich da entwickelt. Wien baut da auf, baut dieses Wien Museum Neu auf. Und auch ein wichtiger Punkt ist - und diese Verknüpfung mache ich immer, nämlich auch im Kulturbereich -, dass diese Baustellenführung auch zum Thema Klima einiges gezeigt hat, nämlich dass dieses Wien Museum Neu zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie versorgt wird, mit Erdwärmesonden. Also auch das ist wieder ein Beispiel dafür, und das habe ich hier schon mehrmals ausgeführt, dass wir bei jedem Bau der Stadt darauf achten, dass diese Kriterien erfüllt werden und dass sie zukunftsfähig sind. Es gibt auch diese regelmäßigen Statusberichte darüber, sehr transparent im Kulturausschuss, und auch dafür danke ich.

 

Nicht zu übersehen ist auch das Volkstheater, das saniert wurde und eindrucksvoll im neuen Glanz erstrahlt. Jetzt erst erlebbar, lange noch geschlossen, aber strahlend und jetzt auch strahlend wieder geöffnet.

 

Ganz wichtiger Aspekt auch: das Otto-Wagner-Areal. Da beginnt wirklich diese Entwicklung, ein spannender neuer Standort für Wien für Wissenschaft und Kultur. Das Gartenbaukino, ein Stück Wiener und europäischer

 

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