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Gemeinderat, 9. Sitzung vom 28.04.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 40 von 114

 

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich kann mich der Kritik der Vorredner in einigen Punkten sehr wohl anschließen, wir können uns anschließen, das betrifft die Bescheidausstellung, die muss einfach zeitnah erfolgen. Wir schließen uns an und fordern ja auch selbst, dass dem Gesundheitspersonal, dem wirklich alle Achtung zu zollen ist, Covid-Prämien ausgezahlt werden. Ja, auch das ist eine Aufgabe, die wir hier in Wien haben. Und ja, auch bei der Impfabfolge gibt’s einiges zu verbessern. Es funktioniert in manchen Punkten sehr, sehr gut und auf der anderen Seite gibt es dann wieder nichtnachvollziehbare Nichtmeldungen oder keine Terminvergaben, die die Menschen zum Teil verunsichern und dann vielleicht auch abhalten. Im Großen und Ganzen, das hat ja mein Vorredner schon gesagt, sind wir weder gegen das Impfen noch gegen das Testen. Wir sehen nur nicht ein, dass es immer nur in Hand einer einzigen Institution liegen soll. Es wäre sicher möglich, auch andere Anbieter dazu zu bewegen, das gemeinsam durchzuführen.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, der dringende Appell ist der Ausbau der psychiatrischen Versorgung, der psychotherapeutischen Versorgung, der psychologischen Versorgung, denn auch da gilt, genau wie bei der Kindheit: Wenn man ein psychisches Leiden heilen kann, dann hat man später wahrscheinlich weniger Sorge, einem physischen Leiden begegnen zu müssen. Ein wichtiger Punkt ist - und das war ja auch heute in der Aktuellen Stunde Thema - die Personalversorgung, die ist schwierig. Eines muss man ja dazusagen, das ist kein Beruf wie jeder andere, dazu gehört nicht nur eine blendende Ausbildung, sondern da wird ja an die betreffenden Personen, die diesen Beruf ergreifen, in jede Richtung eine extrem hohe Anforderung gestellt. Das ist die psychische Anforderung, man ist praktisch jeden Tag mit Dingen konfrontiert, gegen die man sich wappnen muss, um mit ihnen umgehen zu können, das ist auch der Tod, auf der anderen Seite ist auch eine enorme physische Belastung gegeben. Gerade in Zeiten, in denen die Menschen dann noch zusätzlich zu dem Pensum, das sie zu erledigen haben, alles in einer Schutzausrüstung zu verrichten haben, ist das sicher eine enorme Anforderung.

 

Das heißt, Personal zu finden, ist nicht leicht. Umso mehr unterstreicht es wieder eine alte Forderung von uns, dass man das Personal dort, wo eine Möglichkeit besteht, auch entlasten muss. Ich weise wieder darauf hin, wir haben ja darüber gesprochen, und hoffe, dass da nun auch eine positive Entwicklung bei der hochaufwändigen Dokumentation stattfindet, die vielleicht von jemandem mit einem medizinischen Verständnis, aber nicht mit der notwendigen Empathie am Krankenbett, durchaus durchgeführt werden kann.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, ich darf jetzt noch die drei Anträge einbringen und ich hoffe sehr, dass wir in Wien einerseits eine rasche Abwicklung aller impfwilligen Patienten durchführen können, dass sie rechtzeitig, bald ihre Impfungen bekommen. Ich möchte noch einmal anmerken, dass man auch einzelne Maßnahmen durchaus kritisch sehen darf, ohne in eine bestimmte Ecke gestellt zu werden, was ich wirklich extrem ablehne. Ich möchte wirklich sehr herzlich bitten, dass man besonders auf die Kindermedizin schaut, denn nur, was wir heute investieren, können wir morgen als Positives ernten.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Vielen Dank. Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Mag. Emmerling. Ich erteile ihr das Wort.

 

13.07.15

GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS)|: Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Ja, ein Impfplädoyer war es jetzt vielleicht nicht von meiner Vorrednerin, aber ich glaube, im Großen und Ganzen ist es das, was ich hier von allen vorab vernommen habe: Das Impfen ist einfach die wichtigste Maßnahme in der Pandemie und wird uns ein großes Stück weiter aus dieser Pandemie heraustragen. Desto wichtiger ist es natürlich, unseren Fokus darauf zu legen und so schnell als möglich alle Impfwilligen zu impfen. Meine Kollegin, Frau Abg. Matiasek, hat jetzt vorhin angemerkt, dass es durchaus auch sein darf, dass man hier kritisch sein darf und Maßnahmen kritisieren kann. Ich gebe Ihnen da natürlich vollkommen recht, Sie haben vor allem ganz wichtige Punkte angesprochen, wenn es um die Kindergesundheit geht, wenn es um die Kinderkassenstellen natürlich in ganz Österreich geht, aber auch insgesamt die psychische Belastung, die immer mehr und mehr zunimmt. Das sind die Punkte, die absolut kritisch zu beleuchten sind und bei denen wir als Politik auch definitiv gefordert sind, Gegenmaßnahmen zu setzen.

 

Ich habe selbst Kinder und ich denke mir sehr, sehr oft und sehe es auch jeden Tag, welche Belastung das gerade für jene ist, die sich jetzt nicht in ihrem Schulalltag wiederfinden - jetzt Gott sei Dank nun wieder -, Freunde nicht besuchen können und ihren Alltag nicht in ihrem Ausmaß haben, wie sie es eigentlich gewohnt sind. Aber eines möchte ich dazu schon noch sagen: Frau Matiasek, auch wenn Sie das jetzt hier so dargestellt haben, dass Sie nicht in ein Eck gestellt werden wollen, dann dürfen wir auch nicht vergessen, dass Ihre Fraktion hier noch immer die einzige ist, die nicht durchgehend eine Maske trägt, so wie wir das eigentlich vereinbart hätten, und Ihre Fraktion auch maßgeblich daran beteiligt ist, dass fast jedes Wochenende mittlerweile tausende Corona-Leugner, -Leugnerinnen demonstrieren. Das sind nicht nur kritische Menschen, das sind schon auch solche, die ganz klar in ein bestimmtes Eck gestellt werden, und Sie, Ihre Fraktion, leisten einen maßgeblichen Beitrag dazu, dass diese aufgeheizt werden, dass die Stimmung in Summe aufgeheizt wird, dass die in Bussen anreisen, natürlich, ohne sich an irgendwelche Schutzmaßnahmen zu halten und genauso Angst und Schrecken verbreiten, wie Sie das auch von der Gegenseite sagen.

 

Dass Sie, besonders als Fraktion, das auch nicht nur dulden, sondern selbst auch teilnehmen - nicht nur Ihr Klubobmann im Parlament, sondern sogar auch Ihre Gesundheitssprecherin nimmt daran teil, natürlich ohne Schutzmaßnahmen -, trägt nicht dazu bei, dass wir gemeinsam geschlossen aus der Krise herauskommen und dass wir ein gemeinsames Verständnis dafür haben,

 

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