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Gemeinderat, 6. Sitzung vom 24.03.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 59 von 78

 

Veranstaltungen besuchen können, deshalb freue ich mich auch schon auf den Kultursommer.

 

Jetzt tatsächlich zum Kultursommer: Also für mich ist ja der Kultursommer das neue Donauinselfest, denn er ist konform, Corona-konform, er ist quer über die Stadt verteilt, er bringt die Kultur zu den Leuten, es gibt unterschiedliche Bühnen, zu denen unterschiedliche Leute in der Nähe ihrer Wohnungen hinkommen können. Ich glaube, das ist eigentlich ein ganz spannendes Konzept. Letztes Jahr waren es 25 Bühnen, heuer sollen es sogar 40 Bühnen werden, mehrere Wochen lang gibt es die Möglichkeit, zu den Bühnen zu kommen. Man ist nicht nur von einem Wochenende - an dem es möglicherweise regnet - abhängig. So können Künstlerinnen und Künstler ihr Publikum finden, man kann hinkommen, es war bis jetzt auch so organisiert, dass es Corona-konform möglich war, Kultur zu genießen, das finde ich sehr gut. Ich möchte noch einmal den Kolleginnen und Kollegen, die das letztes Jahr entwickelt und auch umgesetzt haben, für dieses Sommerfestival danken.

 

Wir als Grüne werden deshalb der Postnummer gerne zustimmen, auch wenn die Kosten hoch sind. Das Einzige ist, wir würden gerne die Kritikpunkte vom letzten Jahr ernst nehmen. Da ging es um die Transparenz bei der Vergabe, also wer darf auf welcher Bühne stehen, da gab es letztes Jahr ein bisschen Schwierigkeiten. Heuer wurde es mit einem öffentlichen Call besser organisiert. Wie es der Herr Kollege vorher auch schon gesagt hat, bis 31. kann man noch einreichen, wunderbar, lassen Sie sich nicht davon abhalten, ihre Idee bis in fünf Tagen, sechs Tagen noch einzureichen. Es gibt eine Jury, die ist öffentlich bekannt, die die Projekte bewerten wird. Das halten wir für gut. Für die Zukunft wäre vielleicht noch eine Verbesserung, dass die Zusammensetzung der Jury immer wieder neu aufgestellt wird, damit auch neue Blickwinkel und neue Vorlieben zugelassen werden, aber das ist Zukunftsmusik für das nächste Jahr.

 

Transparenz aber wünschen wir uns auch bei den Kosten, es muss auch nach dem Ende des Festivals offengelegt werden, wie viel Geld in Werbemaßnahmen, wie viel Geld in Infrastruktur geflossen ist und wie viel der heuer fixierten 6 Millionen EUR tatsächlich bei den Künstlerinnen und Künstlern angekommen sind. Das ist besonders wichtig in einem Jahr, in dem dieser Bereich so sehr in die Enge getrieben ist. Es ist ein Teil des Fair Pay, auf das wir uns als Stadt ja berufen, nicht nur dieselben Gagen an Männer und Frauen auszugeben, sondern auch einen angemessenen Anteil an Fördergeldern direkt den KünstlerInnen zu Gute kommen zu lassen. Das sind wir dieser Gruppe, die von Corona so schwer betroffen ist, schuldig. Fair Pay heißt, die Gelder und möglichst viel von den Geldern muss auch dort ankommen, und möglichst viele unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler die Chance bekommen aufzutreten. Gendergerecht und divers wäre das Ziel für den Kultursommer, schließlich leben wir auch in einer diversen - also vielgesichtigen - Stadt, mit vielen Ethnien, mit vielen Sprachen, mit vielen Lebensbiographien und mit vielen unterschiedlichen Geschmäckern und Bedürfnissen.

 

Diese Diversität wünsche ich mir auch auf den Bühnen des Kultursommers. Wenn das gelingt, werden die Grünen auch in Zukunft den Kultursommer sehr gerne unterstützen. - Herzlichen Dank.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächster zu Wort gemeldet ist GR Eppinger, ich erteile es ihm.

 

15.39.31

GR Peter L. Eppinger (ÖVP)|: Geschätzte Kollegen und Kolleginnen hier im Festsaal und alle, die gerade online zuschauen oder sich das dann auch im Nachhinein anschauen!

 

Zunächst zum Wichtigsten: Liebe Frau Stadträtin, es tut gut, Sie wieder zu sehen, ich hoffe, Sie und alle aus Ihrem Büro, sind wohlauf.

 

Als neue Volkspartei beobachten und kontrollieren wir aufmerksam die Arbeit der Stadt. Wir fordern echte Transparenz bei Entscheidungen und machen in vielen Momenten alle Bürger und Bürgerinnen in dieser Stadt aufmerksam.

 

Ich sehne mich so nach diesem Moment - und weiß, wie viele das auch tun -, in dem man etwas restlos positiv sehen kann, man gemeinsam hoffen kann. Ich leiste mir jetzt mal diese drei Minuten, in dem Fall ist das nicht meine Kundgebung, es ist meine Kunstgebung, und in dem Fall freue ich mich, wenn wir gemeinsam Hoffnung schöpfen können. Das ist mein Zugang zu Politik, wenn wir gemeinsam Vorfreude teilen können, wenn wir gemeinsam begeistern können. Die Erinnerung der Vergangenheit sind die Flügel der Zukunft.

 

Liebe Sänger und Sängerinnen, liebe Comedians, liebe Tänzer, wir haben oft miteinander gelacht, wir haben oft miteinander geweint, wir haben viel miteinander gesungen, liebe Vorleser und Vorleserinnen, liebe Austropopper und Poetryslammer, Kollege Berger hat den Aufruf auch schon gemacht und Weber, wir kennen einander gut aus dem Radio, dem Rabenhof, dem Metropol, der Stadthalle: 40 Tage, 40 Locations, 1.000 Acts, das ist der Kultursommer in Wien, das ist eine wirklich gute Gelegenheit, einander einfach wiederzusehen. Das ist ein Eintrag in all unseren Kalendern, in den Kalendern der Künstler, in den Kalendern von uns Gemeinderäten und in den Kalendern aller Wienerinnen und Wiener. Bitte bewerbt euch, wenn ihr dabei sein wollt, bis 31. März, „kultursommersommerwien.at“, das ist eure Bühne, euer Publikum erwartet euch.

 

Das ist eine super Möglichkeit, Kunst wieder zu fördern, sie wieder sichtbar zu machen. Wir alle hoffen - ich hoffe mit Ihnen, Frau Stadträtin -, dass dieser Sommer wirklich hält, was er verspricht. Über den Tellerrand zu blicken, heißt für mich als echten Wiener, nicht nur auf die Nachspeise zu schielen, sondern es heißt für mich als Politiker der größten Opposition hier im Rathaus, Kontrolle, berechtigte Kritik zu üben und auch Dinge zu erwähnen, die wirklich gut funktioniert haben. Das waren im letzten Jahr die Arbeitsstipendien für die Künstler und Künstlerinnen, die waren eine wirklich gute Ergänzung zu den Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung. Wir alle wissen, um das einmal klarzustellen, wir sprechen da von Menschen, Damen und Herren, die durchaus in der Lage sind, sobald es ihnen möglich ist, wieder aufzutreten, und das machen die mit großer Freude und Leiden

 

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