Gemeinderat, 71. Sitzung vom 30.06.2020, Wörtliches Protokoll - Seite 68 von 110
vielen Fällen auch als Bestandsgeber auf. Der nächste Beschlussantrag lautet:
„Der zuständige Amtsführende Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass Sportvereine von öffentlichen Abgaben befreit werden.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung dieses Antrages beantragt.“
Vorlage des Sportentwicklungsplanes: Wie wir alle wissen, sollte schon Ende 2019 eine Präsentation stattfinden. Das ist die nächste Frage. Es wurde uns damals gesagt, dass wir unsere Sitzung regelmäßig im Landessportrat abhalten werden. Die letzte Sitzung wurde verschoben, und bis heute gibt es keinen Termin. Dafür zeigt uns aber der Stadtrechnungshofbericht, in welchem Zustand sich die verpachteten Sportstätten in Wien befinden. Und man darf die Kontrollrolle der MA 51 nicht vergessen. Wir bringen den nächsten Beschlussantrag ein:
„Der zuständige Amtsführende Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass die Rolle des Fördergebers und die des Bestandsgebers künftig von verschiedenen Magistratsabteilungen ausgeübt werden.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung dieses Antrages beantragt.“
Damit bringe ich den letzten Beschlussantrag für heute ein: Der Wiener Gemeinderat fordert den zuständigen Amtsführenden Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport auf, den seit Langem angekündigten Sportentwicklungsplan ... Das habe ich schon vorgelesen, ich habe wahrscheinlich zwei Anträge verwechselt.
Sehr geehrte Damen und Herren! Ich habe noch 30 Sekunden. Es geht um die Zukunft des Sportes und die Zukunft Wiens.
Bevor ich zum Abschluss komme, möchte ich noch zwei Politiker erwähnen, die während der Corona-Krise meiner Meinung nach total versagt haben und ganz wenig Verständnisbereitschaft gezeigt haben. Es handelt sich um den Amtsführenden Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport Peter Hacker und um den Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler.
Die Zeit ist schon weg. Ich komme zum Abschluss: Der Sportminister, aber auch der Sportstadtrat sollen sich endlich einmal hinsetzen ...
Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger (unterbrechend): Zum Schluss kommen, bitte!
GR Nemanja Damnjanovic, BA (fortsetzend): ... und ihre angekündigte Hilfe zum Wohle des Sportes endlich umsetzen.
Am Ende sage ich nur, denn leider Gottes habe ich nicht genug Zeit: Es lebe der Sport!
Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Bitte abwischen! Danke. - Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Dr. Laschan. Selbstgewählte Redezeit sieben Minuten. Bitte.
GRin Dr. Claudia Laschan (SPÖ): Selbstgewählt ist gut!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich möchte die Frauengesundheit kurz erwähnen, denn mehr Zeit ist leider nicht.
2019 war ein Jubiläumsjahr für die Frauengesundheit, denn vor zwei Jahrzehnten wurde das Wiener Programm für Frauengesundheit gegründet. Das bedeutet 20 Jahre tolle Arbeit! Prof. Beate Wimmer-Puchinger war die Pionierin in diesem Bereich: Sie hat dieses internationale Vorzeigeprojekt entwickelt und der Frauengesundheit in dieser Stadt einen hohen Stellenwert erkämpft. Ich sage, dass sie diesen erkämpft hat, weil es oft sehr schwierig war, die etablierten Strukturen von der Notwendigkeit verschiedener Projekte zur Förderung von Frauengesundheit zu überzeugen. Und dann war es oft noch schwieriger, auch die Unterstützung zu bekommen.
Aber das hat sich gut etabliert und auch eingeschliffen, sodass dieses Programm jetzt sehr gut und rund läuft. Die innovativen Projekte, die Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen in ihrer Gesundheit stärken sollen, werden wissenschaftlich begleitet und evaluiert und leisten damit einen großen Beitrag zur Weiterentwicklung des Wiener Gesundheitswesens, und das neben den positiven Wirkungen, die sie auf die einzelnen Frauen haben.
Im Rahmen der Wiener Gesundheitsförderung ist das Programm Gesunde Bezirke hervorzuheben. In engster Zusammenarbeit mit den Bezirken und Vernetzung mit bereits bestehenden Aktivitäten werden breitenwirksame Aktionen im öffentlichen Raum durchgeführt. Der Schwerpunkt lag 2019 bei den Kindern und Jugendlichen und beim Thema gesunde Nachbarschaft. - Vor allem Kinder und Jugendliche fühlen sich gesund und logischerweise unangreifbar, denn sie sind meist auch gesund. Deswegen sind sie aber für eine gesunde Lebensführung nicht so leicht zu begeistern. Daher müssen einzelnen Aktionen sehr gut durchdacht werden, damit sie kindgerecht, abwechslungsreich, spannend und damit am Ende auch zielführend sind.
Zum Glück wurde jetzt so viel über Sport geredet. Auch ich halte Bewegung und Sport für eine ganz wesentliche Sache, und das gehört in Wirklichkeit inhaltlich auch zum Gesundheitsressort. Ich möchte nun am Beispiel Bewegung und Sport in Wien zeigen, dass der Blick über den Tellerrand einzelner Bereiche, Magistratsabteilungen und Geschäftsgruppen ratsam ist.
Die MA 51 wurde ausführlich von Kollegen Arsenovic beleuchtet. Zu den Aktivitäten der MA 51 zählen die Sportförderung, Vereine und Veranstaltungen, Erhaltung und Verwaltung der Sportstätten, Kinder- und Jugendsportaktionen, Sport in den Ferien, Schwimmkurse, Kennenlernen neuer Sportarten, und vieles mehr. Aber auch im Rahmen der außerschulischen Jugendbetreuung steht Bewegung an vorderster Front. Dabei werden Turnsäle in Pflichtschulen ebenso genutzt wie die Jugendsportanlagen und andere Freiflächen. Im 15. Bezirk ist es uns schon vor einigen Jahren gelungen, dass die Jugendsportanlage am Sonntag von Kindern und Jugendlichen benutzt werden kann, damit sie dort Sport betreiben können, weil wir im Verhältnis zu anderen ein Bezirk mit wenig Grünflächen sind. Und die kostenlos nutzbaren Fitnessgeräte in ganz Wien werden auch
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