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Gemeinderat, 71. Sitzung vom 30.06.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 42 von 110

 

Hause bleiben konnten, die aktiv draußen waren, um für die Wienerinnen und Wiener sicherzustellen, dass das Wasser fließt, dass der Kanal funktioniert, dass der Müll abgeholt wird. Das ist nicht selbstverständlich, deswegen ein großes Danke dafür, dass unsere Stadt wegen ihnen so lebenswert ist, wie sie ist. - Danke sehr.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr GR Eischer. Ich erteile ihm das Wort.

 

13.34.42

GR Michael Eischer (FPÖ)|: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Liebe Schriftführer! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseher an den Endgeräten!

 

Wir besprechen heute hier den Finanzabschluss für den Ausschuss für Umwelt und Wiener Stadtwerke. Als Erstes möchte ich mich natürlich, so wie alle meine Vorredner, aber das möchte ich nicht in die Länge ziehen, bei allen bedanken, das ist eh ganz klar, bei allen, die zuständig sind, die mitarbeiten und dafür Sorge tragen, dass dieses Werkel Wien auch am Werken bleibt. - Danke schön.

 

Jetzt haben wir schon ausschweifend gehört, was wirklich gemacht gehört. Ich habe gesehen, Herr Kollege Hofbauer ist ja schon fast ein Landwirt, der ist ganz toll, der hat ganz viel gesagt, was wirklich wahr ist, aber die Umwelt als solche ist ja allumfassend. Die Umwelt, in der leben wir, und der Mensch ist das höchste Produkt in der Umwelt. Wir müssen diese Umwelt wieder so gestalten, dass alles lebenswert ist, das ist für uns ganz wichtig. Diese Möglichkeit haben wir und diese Möglichkeit müssen und sollen wir auch vollends ausschöpfen.

 

Wir haben Fassadenbegrünungen, Dachbegrünungen, sehr lobenswert, aber alles ein bisserl spät gekommen, weil es schon Anträge dazu gibt, die schon wirklich sehr lange vorliegen. Jetzt wird es teilweise, aber doch noch zögerlich umgesetzt. Im Wohnbau, das haben wir heute schon gehört, gibt es im 13. Bezirk Verdichtungen, dort wird Grünland auf Kosten von sozialem Wohnbau verbaut. Das heißt natürlich, die Umwelt wird dort nachhaltig geschädigt, und diesem müssen wir mit Fassadenbegrünungen, mit Dachbegrünungen, die dann auch durchgeführt werden müssen, entgegenwirken. Das ist das Wichtige an den ganzen Maßnahmen, die wir hier starten, sie müssen auch getan werden. Wir haben große Erfolgsmeldungen, nur, die Erfolge sind nicht so groß, leider, das sehen wir an der Umwelt.

 

Die GRÜNEN sind schon lange genug in der Stadtregierung tätig, aber wirklich große Meilensteine, was die Umwelt anbelangt, haben wir nicht gesehen und haben wir auch nicht gespürt. Ein kleines Beispiel: In Döbling möchte man einen Schulneubau in der Grinzinger Straße wagen, dort sollen der Schulgarten und der Sportplatz auf Kosten eines neuen Schulgebäudes verbaut werden. Das bedeutet natürlich Versiegelung der Böden, das bedeutet natürlich einen Einschnitt in die Umwelt. Anstatt im schon verbauten Gebiet einen Schulneubau zu wagen, der dort auch gebraucht wird, weil die Nachfrage dort viel größer ist als eher am Rand - wo die Kinder wieder mit den Verkehrsmitteln kommen, und wie wir ja alle wissen, kommen nicht alle mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern die meisten werden halt von den Helikopter-Eltern und weiteren gebracht -, gerade dort, in einer grünen Zone, etwas zu versiegeln, Grünland wegzunehmen, ist oder stellt eine Katastrophe dar, das geht alles auf Kosten der Umwelt. Da müssen wir schon im Ansatz richtig planen und im Ansatz richtig mitarbeiten.

 

Zum Wiener Gastro-Gutschein: Das habe ich mir nur aufgeschrieben, weil es wirklich eine tolle Idee ist, die wirklich toll vermasselt worden ist. Sie geht auf Kosten einer Berufsgruppe, das sind mundartlich die Wiener Heurigenwirte, in Wirklichkeit sind es die Buschenschenken -, ich kann bis heute noch nicht teilnehmen, es ist mir nicht möglich. Inzwischen ist es auch wurscht, denn die Gutscheine sind entweder gestohlen oder schon eingelöst und beides geht auch auf Kosten der Sicherheit. Wenn der Herr Bürgermeister ansagt, morgen sind in den Briefkästen 950.000 Gutscheine, und die Grenzen werden wieder geöffnet, dass die Einbrecherbanden hereinkommen und unsere Postkästen aufbrechen, dann trägt das nicht nur nicht zur Sicherheit, sondern auch nicht zur Verbesserung der Umwelt bei.

 

Grüngleis, das war voriges Jahr eine Erfolgsmeldung der GRÜNEN: Ein Stückerl Grüngleis haben sie gemacht, ich glaube, ich selbst habe den Antrag 2008 in der Bezirksvertretung in Döbling gestellt. Grüngleise sind wahnsinnig wichtig, wären wahnsinnig ausbaufähig, werden aber leider überhaupt nicht wirklich in Planung genommen. Das ist das Traurige, denn Grüngleise bringen wirklich etwas, denn dort wird versiegelter Boden aufgerissen, dort kommt eine Grasnarbe und dort wird die Umwelt groß geschrieben.

 

„Coole Straßen“ sind ein Umweltthema, es macht aber in dem Fall die Verkehrsstadträtin, die Frau Vizebürgermeisterin. „Coole Straßen“ sind eine Erfindung von 1908. Ich habe mir das angeschaut, da haben sie die II. Wiener Hochquellenleitung mit Hydranten so belegt, dass sie einfach, wenn es heiß war - und es war auch damals schon heiß -, die Hydranten aufgedreht und den Asphalt gegossen haben. Gebracht hat es nachhaltig nichts, gebracht hat es, dass es dann eigentlich eingestellt worden ist, weil das Wiener Hochquellenwasser umsonst vergeudet wurde. Das wollen wir doch bitte nicht wieder haben, dass es zu einem Notstand an der Wasserversorgung kommt, nur weil wir den Asphalt gießen und eigentlich auf die Umwelt in Wirklichkeit wieder vergessen.

 

Jetzt haben wir heute auch gehört, es gibt ein neues Gütesiegel, eines der unzähligen Gütesiegel ist jetzt wieder neu erfunden worden, ein Umweltgütesiegel für Wien, ein, ich glaube, veganes oder vegetarisches Gütesiegel. Es gibt unzählige Gütesiegel, und das ist der Fehler an dem System. Wir haben zu viele Gütesiegel, die alle dasselbe machen, aber dann in Wirklichkeit nichts bringen. Als gelernter Österreicher weiß man, umso mehr etwas mit Gütesiegeln ausgestattet wird, umso weniger ist das drinnen, was draufsteht. Deswegen sollte man sich da zusammenreden und wirklich eine einzige Marke bilden und eine einzige Marke machen.

 

Eine Kollegin, aha, ah da kommt sie jetzt wieder, hat uns erklärt, wie toll und wie gut für die Umwelt und für

 

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