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Gemeinderat, 71. Sitzung vom 30.06.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 39 von 110

 

Was mir ganz gut gefällt, es wurde auch schon angesprochen, ist das Projekt Bürgerkraftwerk, Bürgerbeteiligungskraftwerk, da läuft ja eines momentan am Wasserbehälter Unterlaa, ein recht großes. Ich finde, das ist eine gute Idee, wenn man die Bevölkerung dazu bewegt, sich bei so einem Kraftwerk zu beteiligen. Wieso beteiligen sich die Leute? - Natürlich deshalb, weil sie eine saubere Umwelt haben wollen, aber auch, weil sie sich davon Geld erwarten, das ist einfach so. Ich bin der Meinung, dass man in Richtung Bürgerkraftwerke auch noch einige Schritte nach vor gehen könnte und das noch vorantreiben könnte, vor allem schneller vorantreiben könnte.

 

Kollege Valentin hat die Geschichte mit den kopierten Anträgen angesprochen, da habe ich lachen müssen, nämlich deshalb lachen müssen, weil ich mich an das letzte Jahr - oder an den Zeitraum von einem Jahr - zurückerinnert habe. Ich habe mehrfach hier von diesem Pult Anträge zur Wasserstofftechnik eingebracht. Das Thema Wasserstoff ist ein interessantes Thema, nach meiner Überzeugung das Thema der Zukunft, nämlich mit grünem Strom, mit Ökostrom aus Photovoltaik Wasserstoff zu gewinnen, die Energie in Wasserstoff zu speichern und dann mittels Brennstoffzellen in Kraftfahrzeugen diesen Strom wieder zurückzugewinnen und das Kraftfahrzeug damit anzutreiben. Ich habe dazu, wie gesagt, schon zwei Anträge hier im Hause eingebracht, die wurden vom Tisch gewischt und fast lächerlich gemacht. Mit Freude, das muss ich ganz ehrlich sagen, habe ich vor Kurzem gelesen, dass demnächst - oder vielleicht schon jetzt, das weiß ich auf die Schnelle jetzt nicht - ein Bus der Wiener Linien einen Probebetrieb mit Wasserstofftechnologie - nämlich genau so, wie ich es formuliert habe, mit Brennstoffzellen und Wasserstofftechnologie - aufnimmt, dass eine eigene Wasserstofftankstelle in der Leopoldstadt gebaut werden soll, wo eben dieser Wasserstoffbus betankt werden kann, und dass es sogar geplant ist - jetzt muss ich nachschauen, ich glaube, bis ins Jahr 2023 - zehn dieser Wasserstoffbusse anzuschaffen.

 

Also ich sage es Ihnen ganz ehrlich, meine Damen und Herren von der SPÖ, mir ist das völlig egal, wer auf dem Antrag oben steht oder wer das umsetzt, Hauptsache, es wird umgesetzt. Da würde ich mir allerdings doch erwarten, dass man vielleicht auch die Opposition mehr einbindet, denn ich bin überzeugt, dass die Opposition auch gute Ideen hat, die für das Wohl der Umwelt nützlich sind und die - von mir aus, soll so sein -, wenn ihr weiter in der Regierung seid, von euch umgesetzt werden. Für mich zählt das Ziel, für mich zählt das Ergebnis und nicht, wer welchen Antrag abkopiert. Ich weiß schon, dass so eine konstruktive Mitarbeit von den GRÜNEN nicht gewünscht wird, die kriegen da einen allergischen Schock, wenn irgendwo FPÖ oben steht, aber im Sinne der Umwelt sollten vielleicht auch die GRÜNEN einmal über ihren Schatten springen.

 

Was ich noch kurz ansprechen möchte, ist die Lichtverschmutzung. Jetzt werden die wenigsten damit etwas anfangen können, aber es war interessant, zu lesen, dass der Faktor Lichtverschmutzung auch immer wieder in dem Bericht der Umweltanwaltschaft, auch zum Beispiel letzte Woche, ein Thema ist. Jetzt werden Sie sich fragen, was ist das. - Ja, ganz einfach: Lichtverschmutzung ist die Reizüberflutung durch intensive Lichtnutzung in der Nacht. Jetzt weiß ich schon, dass die Stadt Wien dahin gehend einiges tut, dass sie massiv daran arbeitet, die herkömmlichen Beleuchtungskörper auf LED-Beleuchtungskörper auszutauschen. Das finde ich auch richtig und wichtig, aber auch da würde die Technik noch einiges mehr hergeben, nämlich dahin gehend, das ist der Vorteil von der LED-Technik, dass man eben damit das Licht genau fokussieren kann und nicht die ganze Umwelt mit Licht verstrahlt, sondern dass man das Licht um einiges genauer und präziser steuern kann.

 

Dazu wäre mein Vorschlag, das gibt es in anderen Städten schon, dass man eben diese LED-Beleuchtungskörper mittels Dimmer, mittels Fernsteuerung ein wenig runterdimmt, wenn sie nicht benötigt werden. Das bringt einiges in Richtung Reduktion der Lichtverschmutzung, die wohlgemerkt nicht nur für die Insekten eine ganz schlechte Sache ist, sondern, das ist medizinisch erwiesen, auch für die Menschen eine Belastung ist, welche die Gesundheit belastet.

 

Ja, und so gibt es noch einiges zu sagen, eines möchte ich noch sagen: Ich habe schon am Anfang Lob für die MA 42 erwähnt. Die MA 42, eine wirklich tolle Abteilung, sorgt dafür, dass alle unsere Parkanalagen und die Wiesenflächen sauber sind und die Parks wirklich herzeigbar sind. Was ich wiederholt schon angesprochen habe, ist, was auch teilweise umgesetzt worden ist, mehr auf Blumenwiesen zu schauen. Wir wissen, dass wir ein weltweites Insektensterben, jetzt abgesehen von den Bienen, die hier im Rathaus anscheinend ganz natürlich verenden, haben.

 

Das könnte man verhindern oder dem zumindest gegensteuern, indem man bei den Grünflächen nicht nur auf ein Golfrasenniveau hinarbeitet, sondern vielleicht auch in den Parkfanlagen ein bisschen mehr Blumenwiesen setzt, was teilweise, ich hab es schon erwähnt, dank der MA 42 auch passiert. Bei den Kreisverkehren und bei den Straßenrandbegrünungen funktioniert das schon, ich würde mir, wie gesagt, aber wünschen, dass dies noch intensiviert wird.

 

Meine Damen und Herren! Ich möchte zum Abschluss kommen und noch ganz kurz einmal auf diese sogenannten berühmten „Coolen Straßen“ zu sprechen kommen. Ganz ehrlich, ich halte nicht unbedingt viel davon, ich möchte auch begründen, wieso: Die „Coolen Straßen“ bewirken vielleicht kurzfristig eine Minderung der Hitzeauswirkung, der Aufheizung von Betonflächen, aber sie verhindern nicht die Ursachen. Ich bin nach wie vor davon überzeugt und glaube, da sind wir uns alle einig, dass die beste Alternative immer noch jene ist, dass man eben Grünpflanzen setzt, nämlich in Form von Bäumen. Das ist meine tiefste Überzeugung, dass hier noch viel mehr getan werden muss. Ich möchte da nur mal ein Projekt hervorheben, das der FPÖ-Bezirksvorsteher Paul Stadler in die Wege geleitet hat, nämlich für jedes Neugeborene im Monat Juli, das sind immerhin im Durchschnitt 90 bis100 Kinder, in Simme

 

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