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Gemeinderat, 71. Sitzung vom 29.06.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 81 von 93

 

Volkstheater ist gekommen und das ist so ein Paradebeispiel dafür. Weil ich tatsächlich glaube, diese 2 Millionen waren mehr als notwendig. In Wirklichkeit trotzdem noch mit einem traurigen Auge. Wo ich hoffe, dass uns noch etwas einfällt, weil ich es sonst sehr schade fände, wenn trotz der Aufstockung das Junge Volkstheater - so wie es bislang geführt wurde - nicht weitergeführt werden kann. Ich glaube aber, dass gerade im Kulturbereich, die Auseinandersetzung von Kindern und Jugendlichen mit Kultur - so wie wir es auch mit dem Projekt KulturKatapult versuchen, das leider auch Corona-bedingt etwas gelitten hat - ein zentrales Anliegen unserer Gesellschaft sein sollte, und dass wir da bestmöglich und möglichst viel hineininvestieren.

 

Da geht es nicht darum, Geld hineinzuinvestieren, sondern jede einzelne Auseinandersetzung hilft uns als Gesellschaft. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Das hilft uns im Bereich der Integration, des Spracherwerbs, des Miteinanders - ich kann eigentlich nur positive Sachen aufzählen -, und da ist ganz egal, ob es gelingt, Kinder und Jugendliche dazu zu bringen, aktiv am kulturellen Leben teilzunehmen oder passiv und reflektierend teilzunehmen. Es geht um die Auseinandersetzung, es geht um das Erkennen des Miteinanders. Diesen Weg, den wir eingeschlagen haben, werden wir auch in den nächsten Jahren fortsetzen.

 

Ich glaube, es ist uns ganz schön viel gelungen, sowohl im Jahr 2019 als auch im Jahr 2020. So wie ich überhaupt das Gefühl habe, dass die schon positive Ära Mailath-Pokorny von einer noch positiveren Ära mit der neuen Kulturstadträtin abgelöst wurde. Ich glaube, es kann jeder, der im Kulturausschuss in diesem Haus sitzt, auch bestätigen, dass die Diskussionen und die Erfahrungen, die wir quer durch alle Bereiche haben, sehr positiv sind.

 

Ganz spannend war, um jetzt vielleicht noch einen letzten Punkt mit hineinzunehmen, letzte Woche eine Führung durch das Wien Museum, das gerade umgebaut wird. Matti Bunzl selbst hat uns eine Führung gegeben, so als ob das Museum schon fertig wäre. Wir sind durch jeden Raum gegangen, der schon ein bisschen durch Stellproben abgehängt war, und er hat erklärt, was man dort sehen wird, die Geschichte dazu, durchaus interessant. Ich glaube wirklich, es wird für die Wiener und Wienerinnen, aber auch für alle Schüler und Schülerinnen in Wien eine unglaublich interessante Auseinandersetzung mit Wien werden, mit der Geschichte Wiens, mit den wunderschönen Seiten Wiens, wie auch mit den dunkleren Seiten der Wiener Zeitgeschichte.

 

Ich glaube, dass den Wiener Museen und insbesondere dem Wien Museum tatsächlich die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden müssen, damit diese Vision in der Art und Weise positiv umgesetzt wird, wie wir sie jetzt allen vor Augen geführt haben. Wir haben das im Großen und Ganzen schon beschlossen. Wir waren alle ziemlich begeistert davon, dass uns signalisiert wurde: trotz Corona alles in der Zeit, alles im Plan, alles im Geld. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das gelingt.

 

Abschließend noch ein großes Danke an die gesamte Kulturabteilung, also MA 7, MA 8, MA 9, an das Büro der Stadträtin, an die Frau Stadträtin selbst, an meine Kollegen und Kolleginnen im Kulturausschuss. Es ist mir eine Freude, mit euch zusammenzuarbeiten. Danke sehr.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Als Nächster zu Wort gemeldet, wenn die Reinigungen abgeschlossen sind, ist Kollege GR Mag. Ebinger. Bitte.

 

18.36.08

GR Mag. Gerald Ebinger (FPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin!

 

Nachdem sich ja meine Fraktion nicht an diese Wiener Stunde gehalten hat, müsste ich als Erstredner eigentlich 40 Minuten haben, zumindest steht das so in unseren Unterlagen. Na, wie auch immer.

 

Also früher war das leichter in der Kultur, das möchte ich schon sagen. Da hat man sich hingesetzt, hat einmal zugehört und hat innerhalb von wenigen Minuten aus den Wortmeldungen und den Wortspenden von anderen Parteien genügend Stoff gehabt, um daraus eine längere Rede zu machen, eine Kontrarede. Das ist jetzt einmal schon sehr schwer. Der Erste, der Kops (Zwischenruf.) - Entschuldigung, Kollege Kops - hat sich gleich einmal streichen lassen. Der Zweite, Kollege Weber, hat sich darauf beschränkt, die Titel der Anträge vorzulesen, die er dann abgegeben hat.

 

Dann kam Gott sei Dank durchaus eine Tour d’Horizon inhaltlicher Natur von Kollegen Aichinger, an den ich mich auch völlig anschließen kann, möchte ich sagen. Und dann kam Kollege Margulies, an den ich mich auch größtenteils anschließen kann. Ich meine, ja, also speziell, wenn man … (Zwischenrufe.) Nein, nein, ich schließe mich nicht überall an. Ich habe nur gemeint, früher war es leichter, aber jetzt tut man sich schon ein bisschen schwer. Also unter Mailath-Pokorny war es für mich schon noch leichter, da waren mehr Reibungspunkte.

 

Fangen wir einmal mit etwas Positivem an oder sagen wir einmal, positiv bei allem Negativen, das heuer Corona-mäßig über uns hereingebrochen ist, ist doch, dass unter der Führung unserer Stadträtin die Stadt Wien meinem Gefühl nach doch relativ schnell etwas unternommen hat, um mit den Arbeitsstipendien gewisse prekäre Situationen hintanzuhalten, lange bevor die Bundesregierung irgendwas unternommen hat. Und es war immer einstimmig, was wir hier unternommen haben.

 

Wahrscheinlich hast du recht, wir müssen im Herbst nachschießen, so traurig das ist, denn im Herbst wird wahrscheinlich in allen Gebieten etwas zu tun sein, was mir natürlich eine gewisse Sorge macht. Wir haben jetzt dann diesen Kultursommer, wo wir natürlich als Opposition fragen, was da geplant oder nicht geplant ist, aber grundsätzlich ist die Idee nicht von der Hand zu weisen und nicht negativ. Das heißt aber nicht, dass wir nirgendwo etwas auszusetzen haben. Klarerweise, sonst hätte es auch keinen Untersuchungsausschuss gegeben, wo es Dinge gibt, die wir seit vielen, vielen Jahren ankreiden und auch jetzt ankreiden. Wenn Kollege Margulies sagt, wir brauchen 70 Millionen EUR mehr, dann kann ich gleichzeitig sagen, es gibt da so und so viele

 

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