Gemeinderat, 70. Sitzung vom 24.06.2020, Wörtliches Protokoll - Seite 107 von 147
men. Alles Gute und viel Erfolg! Danke schön. (Allgemeiner Beifall.)
Zu Postnummer 17 der Tagesordnung liegt keine Wortmeldung vor. Die Abstimmung folgt am Ende der Sitzung.
Postnummer 24 der Tagesordnung betrifft die zusätzliche Ausstattung der Wirtschaftsagentur Wien mit finanziellen Mitteln zur Finanzierung der Fördermaßnahmen Wien Online. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Mag. Berger-Krotsch, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch: Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist GR Ornig. Ich erteile ihm das Wort. Bitte.
GR Markus Ornig, MBA (NEOS): Vielen Dank, Herr Vorsitzender! Werte Kolleginnen und Kollegen!
Ich mache es auf Grund der Tatsache, dass wir, glaube ich, noch 52 RednerInnen vor uns haben, wahnsinnig kurz. Zum Poststück: Manche Dinge in der Corona-Krise haben tatsächlich gezeigt, wo es Verbesserungen gibt, die man nur in der Not erkennt. Genau diese Förderung, über die wir heute hier diskutieren, gab es ja schon länger in Wien, leider mit einer, meiner Meinung nach, sehr unnötigen Einschränkung, dass es nämlich ein Gassenlokal braucht, um die Förderung in Anspruch nehmen zu können. Wir wissen, in einer digitalen Welt braucht es halt kein Gassenlokal.
Die Förderung hat unter den Rahmenbedingungen eigentlich gar nicht funktioniert. Auf Grund der Corona-Krise hat man es jetzt aufgemacht, und siehe da, sie wird super angenommen. Das heißt, genau das, was wir damals schon gesagt haben - Leute, macht es doch auf, dann funktioniert es -, funktioniert jetzt. Ich danke sehr für die Initiative und die Erkenntnis, auch wenn es wahrscheinlich nichts mit uns zu tun hat, und wir werden hier zustimmen. Vielen Dank.
Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Zu Wort gemeldet ist Herr GR Arsenovic. Ich erteile ihm das Wort. Bitte.
GR Johann Arsenovic (GRÜNE): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Werte Kollegen und Kolleginnen!
Die Wirtschaftsagentur Wien fördert sowohl lokale als auch internationale Unternehmungen. Was mir wichtig ist: Sie fördert sie in allen Phasen ihrer geschäftlichen Entwicklung, sowohl in unternehmerischen Fragestellungen als auch natürlich bei finanziellen Förderungen. Und sie hilft - ganz wichtig für Wien - internationalen Unternehmungen bei ihrem Start in Wien. All diejenigen, die ein Unternehmen gründen wollen - Start-ups, Ein-Personen-Unternehmungen, heimische und auch internationale Klein- und Mittelbetriebe oder auch Konzerne -, erhalten genau zum richtigen Zeitpunkt die Information, die sie dann benötigen. Das bedeutet, in einem ganz normalen Jahr werden 560 Anträge, sprich, 560 Unternehmungen gefördert, mit 31 Millionen EUR Fördervolumen, die wiederum ein Investitionsvolumen von 185 Millionen EUR auslösen.
Wie gesagt, das alles passiert in einem ganz normalen Jahr. Aber jetzt kommt es: insgesamt sechs neue Förderaktionen innerhalb der letzten drei Monate, insgesamt sechs neue Förderaktionen seit dem 18. März, da war die Homeoffice-Förderung nämlich bereits zugänglich. Man muss sich anhalten, das war zwei Tage nach dem Lockdown am 16. März. All das wurde völlig neu entwickelt, nichts war damals in der Schublade und all diese Förderungen wurden natürlich im Homeoffice abgewickelt.
Also, wie gesagt, die sechs Förderungen: Es gab einmal die Homeoffice-Förderung, man konnte sich damals Laptops für zu Hause anschaffen: über 10 Millionen EUR, mit 2.100 Anträgen. Dann die angesprochene Web-Online-Förderung mit 15 Millionen EUR, wo Unternehmungen einen Webshop errichten konnten: 2.400 Anträge. Das war übrigens die größte Einzelförderaktion in der Geschichte der Wirtschaftsagentur Wien. Dann hatten wir die Innovate for Vienna, wo innovative Lösungen zur Bewältigung der Krise gesucht wurden, mit insgesamt 4 Millionen EUR, Co-Finanzierung des Covid-Forschungs-Calls der FFG mit 2 Millionen EUR, einen Ideenwettbewerb für die Kreativwirtschaft, Creatives for Vienna, mit 5.000 EUR pro Projektidee, also insgesamt noch einmal 1 Million EUR, und dann gab es noch Zinszahlungen für die Wiener Hotellerie für gestützte ÖHT-Kredite in der Höhe von 1,5 Millionen EUR.
Das heißt, in den letzten 3 Monaten haben über 4.500 Unternehmungen in dieser Krise Förderzusagen erhalten und die Auszahlung der insgesamt 33 Millionen EUR läuft bereits. Gleichzeitig haben die MitarbeiterInnen der Wirtschaftsagentur Wien rund 20.000 Anfragen per Telefon und Mail bearbeitet, wie gesagt, dies alles im Homeoffice. Die Philosophie der Förderungen ist auch ganz wichtig: Unternehmen sollen proaktiv investieren und sich trotz Corona für die Zeit danach fit machen, das heißt, gegen die Krise investieren. Vor allem Firmen, die von Bundesförderungen schwer erreicht worden sind, haben eine schnelle Hilfe und - was angesichts der angespannten Liquiditätssituation auch ganz wichtig ist - eine sehr hohe Förderquote, nämlich bis zu 75 Prozent erhalten.
Ich möchte mich deshalb hier wirklich ganz besonders bei Gerhard Hirczi und dem gesamten Team der Wirtschaftsagentur Wien für dieses großartige Engagement bedanken. Ich habe übrigens noch zwei Zahlen gefunden, die diese unglaubliche Leistung in den letzten drei Monaten - es war wirklich eine unglaubliche Leistung! - vielleicht erklären können. Erstens, es arbeiten zwei Drittel Frauen in der Wirtschaftsagentur Wien und zweitens, über 60 Prozent aller Führungskräfte der Wirtschaftsagentur sind weiblich. Deshalb finde ich, wir sollten uns wirklich weiter dafür einsetzen, dass dieses genannte Erfolgsgeheimnis auch bei anderen Organisationen kopiert wird. Danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall.)
Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Zu Wort gemeldet ist nunmehr Herr GR Ing. Meidlinger. Ich erteile ihm das Wort. Bitte.
GR Ing. Christian Meidlinger (SPÖ): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
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