Gemeinderat, 70. Sitzung vom 24.06.2020, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 147
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Her Stadtrat, bitte.
Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Vielen Dank für die Frage. Die Anmeldung ist für die Summer City Camps ja bereits ab 4. März möglich - ich habe das kurz ausgeführt -, und ab 5. Juni war es möglich, die zusätzlichen Plätze und Lernkurse, die wir geschaffen haben, zu buchen.
Die Anmeldung für die Kindercamps ist letzte Woche zu Ende gegangen und die zweiwöchigen Lernkurse sind noch offen - bis Mitte Juli kann hier noch dazu gebucht werden. Insofern kann ich einen Stand nennen, und der Stand ist jener von gestern: Da waren von den 23.117 Plätzen in den unterschiedlichen Angeboten und Wochen über 80 Prozent gebucht, besonders stark die Betreuungsplätze mit über 95 Prozent, die Schwimmkurse und die Plätze für Kinder mit Behinderungen. Also es gibt de facto nur mehr freie Plätze bei den Lernangeboten für Jugendliche. Dort ist die Anmeldung ja auch weiterhin offen, funktioniert aber sehr, sehr gut, und es gibt Tag für Tag weitere Interessierte.
Lassen Sie mich vielleicht zusätzlich noch darauf hinweisen, dass es ein weiteres großartiges Angebot gibt, das es so nur in Wien gibt, nämlich die Möglichkeit, Familienurlaube oder Kinderurlaube zu machen, mit Übernachtung außerhalb der Stadt in unseren wunderschönen Bundesländern. Da gibt es noch freie Plätze. Das organisiert die WIJUG, die Wiener Jugenderholung, und man kann das sehr einfach und niederschwellig auf der Homepage der WIJUG „wijug.at“ buchen.
Also, wie Sie sehen, wir können mit dem Anmeldestand sehr, sehr zufrieden sein und freuen uns schon sehr auf diesen besonderen Sommer.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Damit ist die 2. Anfrage beantwortet.
Die 3. Anfrage (FSP-516724-2020-HC/GM) wurde von Herrn GR Kops gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Soziales, Gesundheit und Sport gerichtet. In dieser Anfrage geht es um die Corona-Krise und um Stipendien für kleine Sportvereine. (Im Zuge der 'Corona-Krise' hat die Bundesregierung vollkommen auf kleine Sportvereine und ihre Funktionäre, Trainer und Sportler vergessen. Viele kleinere Vereine stehen vor dem Aus. Im Kulturbereich wurde auf Landesebene von der zuständigen Stadträtin ein neues Instrument der Förderung eingerichtet - Stipendien. Hier können Kulturschaffende um ein Stipendium für Projekte ansuchen. Für einen begrenzten Zeitraum erhalten diese dann einen fixen Monatsbetrag ausbezahlt. Können Sie sich vorstellen, dass analog zur Kultur Stipendien für Trainer, Funktionäre und Sportler kleinerer Sportvereine vergeben werden?)
Guten Morgen, Herr Stadtrat! Bitte um Beantwortung.
Amtsf. StR Peter Hacker: Schönen guten Morgen! Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Abgeordneter!
Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus haben viele Nonprofit-Bereiche vor große Herausforderungen gestellt und natürlich auch die Sportvereine. Ich denke, wir haben - nicht zuletzt auch auf Grund eines gemeinsamen Beschlusses, eines einstimmigen Beschlusses hier im Haus - als Stadt sehr rasch und unbürokratisch reagiert.
Wir haben in Wien über 1.500 Sportvereine, und wir haben die Bestands- und Nutzungsentgelte für sämtliche Sportanlagen - das sind die Sporthallen, die Jugendsportanlagen, die Turnsäle und die Sportanlagen, die wir in Bestand gegeben haben, also die wir verpachtet haben - für den Zeitraum der Covid-19-bedingten Sportanlagensperren nicht vorgeschrieben. Durch diese Maßnahmen - und das bringt immerhin im städtischen Haushalt einen Einnahmenausfall von rund 350.000 EUR - haben wir die Sportvereine sofort und ganz unbürokratisch finanziell entlasten können.
Und Sie wissen ja, dass wir im Sportbereich 3 Förderschienen haben - das sind der Sportförderungsbeitrag, die Fachverbandsförderung und die Projektförderungen -, für die wir im Jahr ungefähr 2,5 Millionen EUR Förderungen auch hier im Haus genehmigen, und alle die Förderungen sind vollinhaltlich ausbezahlt worden, damit eben die Sportvereine und Sportverbände rasch zu ihren Mitteln kommen, auch wenn sie die Leistungen, die damit verknüpft sind, und teilweise auch Vereinbarungen, die damit verknüpft sind, auf Grund der Sperre von Sportplätzen nicht erbringen konnten. Diese Mittel können natürlich nicht nur für den normalen Sportbetrieb und die Fixkosten in den Vereinen und Verbänden benutzt werden, sondern natürlich auch für außerordentliche Maßnahmen im Zusammenhang mit Covid-19.
Darüber hinaus haben wir auch noch den Fördernehmern die Verwendung von ausgezahlten Projektförderungen zugesichert, und die durften auch umgewidmet werden - natürlich mit einem Nachweis, dass tatsächlich Mehraufwendungen auf Grund von Covid-19 angefallen sind, aber auch das haben wir gestattet, und das immerhin auch noch zusätzlich in einem Gesamtumfang von rund 700.000 EUR.
Mittel, die nicht für den eigentlichen Betrieb des Vereins oder Verbandes, für den Sportbetrieb oder für die Fixkosten verwendet werden, können trotzdem im Verein, im Verband verbleiben, wenn es einen Nachweis und eine Abrechnung im Zusammenhang mit Covid-19-Maßnahmen gibt.
Natürlich - auch im Hinblick auf Ihre Fragestellung - können diese Mittel auch verwendet werden - und sollen auch verwendet werden -, um die Fixkosten abzudecken, wenn es um Sachaufwand oder um Betriebsaufwand geht, aber selbstverständlich auch, um die Kosten für das Personal und für die Trainerinnen und Trainer abzudecken, und im Zuge der Förderprojekte kann das auch entsprechend abgerechnet werden.
Es sind daher jeder Verband und jeder Verein eingeladen, sich im Bedarfsfall auch direkt mit der MA 51 in Verbindung zu setzen, wo man das dann auch individuell besprechen kann. Und von diesem Angebot wissen die Sportvereine in Wien, das kennen die Verbände in Wien, und immerhin schon 30 Vereine und Verbände haben diesen Kontakt auch gesucht und individuelle Lösungen - die man natürlich immer von der jeweiligen Situation im Verein, im Verband abhängig machen muss - getroffen.
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