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Gemeinderat, 70. Sitzung vom 24.06.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 8 von 147

 

Bitte, ich frage Sie ganz konkret: Wie stehen Sie denn persönlich dazu?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Bürgermeister, bitte.

 

Bgm Dr. Michael Ludwig: Also das Verstecken hinter der Frau Vizebürgermeisterin geht sich schon körperlich nicht aus.

 

Also von daher: Es ist schon richtig, dass ich eine persönliche Meinung habe, auch auf Grund meiner Beobachtungen, aber, wie gesagt, ich möchte weitreichende Entscheidungen für die Stadt nicht von persönlichen Beobachtungen abhängig machen, sondern auf Grund einer Evaluierung treffen. Die ist jetzt durchzuführen - auch begleitend, nicht erst am Ende dieser Probephase -, und dann muss man sich, wie ich meine, sehr genau anschauen, wie das mit der Frequenz aussieht, mit der Akzeptanz in der Bezirksbevölkerung, aber auch darüber hinaus, und dann hat es eine entsprechende Entscheidung zu geben.

 

Ich habe versucht, die Fragen zu beantworten. Die Antworten sind vielleicht nicht immer so, wie der Fragesteller das gerne hätte, aber ich glaube, es ist ziemlich klar, was ich mir erwarte, nämlich dass es eine sehr konsequente Begleitung dieser Projekte, eine Evaluierung gibt und dass ich dann die Möglichkeit habe, auf dieser Faktenbasis eine entsprechende Entscheidung zu treffen.

 

Und, Herr GR Stumpf, Sie können sicher sein, ich werde meine Möglichkeiten als Wiener Bürgermeister zum Wohle der Wiener Bevölkerung einsetzen. Dass das gerade im Verkehrswesen nicht immer mit hundertprozentiger Unterstützung geschehen wird, ist uns allen, die wir in der Politik tätig sind, klar, aber ich werde mit allen Möglichkeiten eine Entscheidung treffen, die von weiten Teilen der Bevölkerung getragen und unterstützt wird - und die nicht vom Wahltermin abhängig ist, das sage ich auch.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank, Herr Bürgermeister. Damit ist die 1. Anfrage beantwortet.

 

9.23.39†Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky - Frage|

Die 2. Anfrage (FSP-515006-2020-KSP/GM) wurde von Frau GRin Däger-Gregori gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Bildung, Integration, Jugend und Personal gerichtet. In dieser Anfrage geht es um die Summer City Camps. (Die Summer City Camps der Stadt letztes Jahr waren ein großer Erfolg. Durch die COVID-19-Pandemie steigt der Bedarf der Wiener Familien an Betreuungs- und Lernangeboten. Welche Veränderung gibt es heuer im Vergleich zum Vorjahr und wie wurde auf die COVID-19-Pandemie reagiert?)

 

Bitte schön, Herr Stadtrat.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderates! Liebe Frau GRin Däger-Gregori! Schönen guten Morgen!

 

Wien ist das mittlerweile mit Abstand jüngste Bundesland Österreichs, wir werden auch im Vergleich immer jünger. Das lässt es zu, mit Fug und Recht zu behaupten, dass wir Wien auch als Jugendzentrum Österreichs betrachten können, und ich möchte dazusagen, dass gerade dieser Gemeinderatstag dazu viele, viele Anlässe bietet: Weil wir auf der einen Seite eben das jüngste Bundesland sind, weil wir auf der anderen Seite aber auch eine Stadt sind, die stolz darauf sein kann, dass sie ein umfassendes Angebot für Kinder und Jugendliche setzt, und das betrifft natürlich auch die Ferien.

 

Die Stadt Wien als Jugendzentrum von Österreich bietet ein umfangreiches Angebot an Freizeitaktivitäten in den Ferien, wunderbare Dinge, die Kinder und Jugendliche machen können, um einen feinen Sommer zu verbringen, aber auch ein großes Betreuungsangebot. Damit richtet sich natürlich die ganze Arbeit vieler, vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch an die Situation der Wiener Eltern, für die ein Sommer immer auch eine ordentliche harte Nuss ist, die es zu knacken gilt.

 

Das bedeutet, dass tausende Wiener Kinder, so wie jedes Jahr, feine Ferien in den Wiener Kindergärten, in den Horten, in den Campusschulen erleben, und darüber hinaus haben wir ein neues Angebot geschaffen, das mittlerweile - das muss man einmal schaffen in nur zwei Jahren! - zur Institution geworden ist: die Summer City Camps - als kostengünstige Ferienbetreuung, die aber eben Lernangebote vermixt mit spannenden Abenteuern, mit Förderung in verschiedenen Bereichen, mit Sport, mit Freizeitaktivitäten und natürlich auch eine Ferienbetreuung für Kinder mit Behinderungen bietet.

 

Darauf bin ich stolz, darauf können wir stolz sein. Ich bin auch stolz darauf, was die beteiligten Abteilungen - es ist ein Gesamtkunstwerk aus ganz verschiedenen Playern, die da zusammenarbeiten - und auch die Organisation hier geschaffen haben. Ich möchte dafür von dieser Stelle auch ein Dankeschön sagen.

 

Es ist ein Modell, das mittlerweile international Beachtung findet, und es ist auch ein Modell, von dem viele fordern, dass es österreichweit ausgerollt werden soll, österreichweit in dieser Breite, die wir in Wien schaffen, angeboten werden soll. Es ist ja auch tatsächlich so, dass die Bundesregierung das zum Anlass genommen hat, es auch in Teilen österreichweit umzusetzen, was ich gut finde.

 

Auch die Wiener Eltern - und das ist die zweite sehr zentrale Maßgabe für unsere Arbeit - finden die Summer City Camps großartig. Im letzten Jahr haben wir eine Evaluierung in Auftrag gegeben. In der Evaluierung des Projekts gaben 80 Prozent der Eltern an, dass die Summer City Camps ihren Kindern gefallen oder sehr gefallen haben, und neun von zehn Eltern können die Summer City Camps auch weiterempfehlen.

 

Was mir wichtig ist, gerade auch nach diesen Corona-Wochen, ist, dass die Eltern auch ganz besonders die Lernangebote in den Summer City Camps sehr, sehr positiv bewerten. Die Teilnahme an den Lernkursen wurde von den Eltern als gewinnbringend eingeschätzt, insofern als drei Viertel aller Eltern, deren Kinder einen Deutschkurs besucht haben, gesagt haben, es gab nach dem letzten Sommer eine deutliche Verbesserung der schulischen Leistungen ihrer Kinder in Deutsch.

 

Das sind positive Ergebnisse, aber zugleich natürlich auch ein Auftrag - und es war ein Auftrag für dieses Jahr

 

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