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Gemeinderat, 68. Sitzung vom 26.05.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 18 von 73

 

nikaffine, sehr eigeninitiative Lehrkräfte, die von sich aus Lehrplattformen aufgestellt haben, Videokonferenz-Tools ausprobiert haben, mit ihren Schülern geteilt haben. Und natürlich jene Kinder, die zu Hause den Vorteil hatten, dass ihre Eltern die technischen Endgeräte zur Verfügung hatten, dass der WLAN-Anschluss ein brauchbarer ist, dass die Videokonferenzen auch funktionieren und man ihnen auch den Umgang damit gezeigt hat. Auf der anderen Seite haben wir aber natürlich auch jene Lehrkräfte gehabt, die sich bis jetzt nicht damit auseinandersetzen mussten und vollkommen überfordert waren, die das in ihrer gesamten Laufbahn nicht benötigt haben und jetzt nicht gewusst haben, wie sie damit umgehen sollen. Und dazu noch Schülerinnen und Schüler, die nicht das Glück haben, eben jene Eltern zu Hause zu haben, die ihnen die Endgeräte zur Verfügung stellen, wo niemand da ist, der sich mit ihnen hinsetzt, ihnen das erklärt. Also da ging die Schere im Bildungsbereich auseinander. Deswegen habe ich am Anfang gesagt, nicht um der Digitalisierung willen und nicht um des technischen Ausbaues willen, sondern nein, es ist auch wichtig, hier das nötige Tempo vorzulegen, weil wir Chancengerechtigkeit in der Bildung brauchen, und zwar sofort.

 

Es kann nicht sein, wir haben Volkschullehrerinnen und Volksschullehrer, die haben keine E-Mail-Adresse von der Schule. Die wurden jetzt mit Corona nach Hause geschickt, um zu Hause zu arbeiten, ohne Equipment zu haben. Es würde uns nicht im Traum einfallen, dass ein Arbeitgeber seine Angestellten nach Hause schickt in das Homeoffice, ohne dass er die nötigen Gerätschaften bereitstellt. In der Schule ist es aber so, ja, also ganz normal Homeoffice zu Hause. Jeder Bürobetrieb gibt seinen Angestellten dann das nötige Equipment. In der Schule war es nicht so. Da war es wirklich abhängig von der jeweiligen Direktion und von der jeweiligen Eigeninitiative der Lehrkräfte. Da gibt es eine Studie, es geben 72 Prozent der Lehrer an, dass sie in ihrer Grundausbildung schlecht auf die Verwendung von digitalen Lehr- und Lernmethoden vorbereitet worden sind. Die Hälfte aller Unter-30-Jährigen gibt es sogar zu Protokoll! Das ist wirklich ein Alarmsignal! Wir haben hier also wirklich Bedarf. Und ich weiß, Herr Stadtrat, Sie haben mit Ihrer „Schule Digital“, wo wir bis Ende 2020 alle Wiener Mittelschulen mit WLAN ausstatten - da werden wir einen guten Schritt machen, keine Frage. Aber in Wahrheit betrifft es auch den Volksschulbereich. Ich bin jetzt auch gespannt, was seitens des Bundes noch kommt. Bildungsminister Faßmann hat ja auch gesagt, das ist jetzt ein Auftrag für die Digitalisierungsoffensive. Wir müssen schneller vorankommen, dann werden wir sehen, wie wir hier weiterkommen.

 

Es scheint auf jeden Fall im Augenblick notwendiger denn je, dass wir diese Digitalisierungspläne weiter vorziehen, damit wir einfach auch im Fall der Fälle - wir wissen nicht, wie es im Herbst aussehen wird, wenn wir von einem Tag auf den anderen vielleicht wieder Kinder nach Hause schicken werden müssen und auch die Lehrkräfte -, eben nicht diese sozial Benachteiligten zurücklassen, dass wir alle auf einem Stand sind.

 

Ich möchte heute einen Antrag einbringen, wo ich hoffe, dass einige Punkte daraus zumindest, auch wenn dem jetzt nicht zugestimmt wird, aber einige Punkte daraus, dass man die wirklich konkret angeht, weil es einfach wichtig ist, dass wir WLAN auch an den Volksschulen haben, dass wir die mit hineinnehmen, weil, wie gesagt, Kleinkinder damit konfrontiert sind und plötzlich hört es in der Schule mit der Digitalisierung auf. Dass es digitale Endgeräte für LehrerInnen und Schüler gibt, dass aber auch Lehrer und Lehrerinnen verpflichtend fortgebildet werden und es auch IT-Personal in Schulen gibt und auch digitale Lehrplattformen geschaffen werden, die zum herkömmlichen Unterricht weiterlaufen. Ich bitte Sie um Zustimmung. Vielen Dank.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Jischa. Restredezeit der SPÖ-Fraktion wäre 4 Minuten 30. Sie haben das Wort, bitte schön.

 

10.39.19

GRin Mag. Birgit Jischa (SPÖ)|: Danke schön! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

 

Mit der Digitalisierungsstrategie „Digitale Agenda Wien 2025“ hat sich die Stadt Wien zum Ziel gesetzt, sich als Digitalisierungshauptstadt zu etablieren, das heißt, eine 5G-Vorreiterrolle in Europa einzunehmen. Zu diesem Zweck wird auch der Auf- und Ausbau modernster Infrastruktur bei gleichzeitiger Wahrung von Sicherheit, Vertrauen und Schutz forciert.

 

Im Zeitalter der Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche ist es für die Smart City Wien von besonderer Bedeutung, durch innovative Lösungen dem Schutz der Entwicklung und der Nutzung der natürlichen und technischen Ressourcen sowie den Lebensbereichen der Stadt Wien zu dienen. Daher ist ein wesentlicher Beitrag für eine Smart City eine exzellente digitale Infrastruktur, die als Nervensystem einer intelligenten Stadt fungiert und eine Voraussetzung dafür ist, dass die Vernetzung nachhaltig erfolgen kann. Dabei fungieren Breitbandinternetzugang und WLAN als wesentliches Fundament einer digitalen Infrastruktur. Der Bedarf an mobilen Daten ist in den letzten Jahren rasant angestiegen und wird auch weiter steigen. Technische Innovationen erfordern jedoch ein höheres Datenvolumen und schnellere Datengeschwindigkeit. Die Übertragungsgeschwindigkeit von Daten ist nicht nur in der privaten Nutzung am Smartphone wichtig, sondern wird vielmehr auch für Unternehmen ein immer wichtigerer Entscheidungsfaktor bei Standortentscheidungen. Schnelle Datenübertragung wird in Zukunft darüber entscheiden, ob ein Wirtschaftsstandort weltweit erfolgreich sein kann oder nicht.

 

Auch die aktuellen Auswirkungen der Corona-Krise und der Pandemie habe ich am eigenen Leib verspürt. Auf Grund einer nicht zuverlässigen WLAN-Verbindung war es mir leider nicht möglich, ins Homeoffice zu wechseln, sondern ich bin permanent seit Ausbruch der Krise ins Büro gefahren und habe dort meine Arbeit geleistet, da es nicht möglich war, eine stabile WLAN-Verbindung bei mir zu Hause zu gewährleisten.

 

Dadurch hat es sich eben gezeigt, wie enorm wichtig schnelle und sichere Kommunikations- und Versor

 

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