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Gemeinderat, 66. Sitzung vom 26.03.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 7 von 33

 

Wenn zum Beispiel StR Hacker Ärzte als hysterisch bezeichnet, weil sie vielleicht in manchen Bereichen nicht über die nötige Schutzkleidung verfügen, weil man im Vorfeld vergessen hat, sie zu bestellen oder andere Aussagen von ihm, dann sind das Dinge, über die man vielleicht jetzt in der Sekunde nicht diskutieren muss, sich dann allerdings später sehr wohl anschauen muss, ob das Aussagen sind, die eines Stadtrats würdig sind.

 

Wir Freiheitlichen waren es ja auch, die zuerst gewarnt haben und die vor einigen Wochen auch eine Dringliche Anfrage eingebracht haben. Als wir diese Dringliche Anfrage hier auf Initiative von unserem Vizebürgermeister diskutiert haben, da waren Ihre Reihen fast genau so leer wie heute, und da hat Ihr zuständiger Stadtrat von Cowboymethoden gesprochen. Da hätte man unsere Warnungen ernst nehmen sollen, dann hätte man vielleicht manches Problem, vor dem wir jetzt stehen, verhindern können.

 

Kollege Ellensohn hat vorher gesagt, ja, es gibt eh so viele gute Maßnahmen, Summer City Camps, Summer School, Zusatznachhilfe, et cetera. Ja, wenn diese Maßnahmen, die Sie getroffen haben, alle so gut wären, dann würden wir ja jetzt nicht vor diesen Problemen stehen. Sie versuchen da ja eigentlich nur, bildungspolitische Brände zu löschen, die sie selbst gelegt haben. Sie sollten sicherstellen, dass es eine ordentliche Digitalisierung in der Schule gibt, dass die Schüler bereits jetzt über die Endgeräte verfügen würden und man nicht wieder mit Notlösungen nachbessern muss. Das ist sicher der falsche Weg.

 

Sie haben auch die Maturantinnen, Maturanten angesprochen. Sie sind diejenigen in Wien und in Österreich, die im Moment vor besonders großen Herausforderungen stehen. Den Maturanten hat man gesagt, der Maturatermin bleibt. Mittlerweile weiß man, der Maturatermin wackelt. Den Maturanten hat man gesagt, die vorwissenschaftliche Arbeit ist zu dem Datum abzugeben. Dann wurde das Datum verschoben, die vorwissenschaftliche Arbeit sollte wann anders abgegeben werden. Heute sind wir soweit: Die vorwissenschaftliche Arbeit muss gar nicht mehr abgegeben werden, und die Schülerinnen und Schüler, die enorm viel Zeit investiert haben, die haben es quasi umsonst gemacht. Das sind kein Plan und keine Sicherheit, und das sorgt gerade bei den Maturantinnen und Maturanten für große Verunsicherung.

 

Das gleiche gilt natürlich auch für die letzten Schularbeiten. Schüler sind an mich herangetreten und haben gesagt, eigentlich sollte die letzte Schularbeit natürlich vier Stunden haben, weil ja auch die Matura in der Folge vier Stunden hat. Heute wissen Maturanten und Maturantinnen nicht einmal, ob es überhaupt eine letzte Schularbeit geben wird. Das heißt, hier auf andere Länder verächtlich hinzuschauen ...

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl (unterbrechend): Herr Stadtrat, ich unterbreche Sie nur ungern. In Wien reden wir über die Pflichtschule, bitte, für dieses Land und die ...

 

StR Maximilian Krauss (fortsetzend): Ja, ich glaube, in einer Aktuellen Stunde zur Bildungspolitik sind auch ein paar Worte, gerade wenn es der Vorredner von den GRÜNEN auch angesprochen hat, zu MaturantInnen angebracht.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Natürlich ist es so, dass die ärmeren Schüler, die aus finanziell schlechter gestellten Familien kommen, Nachteile haben. Aber auch da sollte man seitens der Stadt bereits in den letzten Jahren ja Maßnahmen gesetzt haben, um gegenzusteuern, auch darauf sollte man natürlich den Fokus setzen, um jetzt Endgeräte, finanzielle Förderungen und andere Dinge diesen Schülern zukommen zu lassen, da viele Eltern damit vielleicht überfordert sind, weil sie ohnehin schon eine Mehrfachbelastung haben, wenn sie jetzt auch noch ihre Kinder zu Hause unterrichten, das ist klar.

 

Wir werden den Antrag von NEOS unterstützen. Ich glaube, es wird auch in der Zukunft noch weitere Maßnahmen brauchen. Ich bitte die Stadt, da nicht nur in Brandlöschungsaktionen zu investieren, sondern vielleicht auch in Zukunft einmal für die Schülerinnen und Schüler dieser Stadt sinnvoll zu planen.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Vettermann. - Bitte.

 

9.35.23

GR Heinz Vettermann (SPÖ)|: Also Herr Vorsitzender! Herr Stadtrat! Herr Bürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Wenn man nur nach Worten geht, müsste man ja sagen, ja genau und sich wieder setzen, denn die Aktuelle Stunde, die Stadt Wien ist bei der Digitalisierung gefordert: Ja, eh. Also ich meine, das wird ja niemand bestreiten, das wussten wir schon vorher und haben uns dieser Herausforderung ja auch angenommen. Wir haben viel gemacht, ein paar Dinge werde ich vielleicht in der kurzen Zeit auch noch sagen können.

 

Wenn man heute fragt: Würdet ihr heute alles ganz gleich machen, wenn ihr wüsstet, dass die Corona-Krise kommt? Niemand wird Ja, sondern hoffentlich Nein sagen und ein paar Dinge anders planen. Aber natürlich hat es eine Krise ja an sich, dass sie sozusagen nicht eingeplant ist. Trotzdem sind wir da auf einem sehr guten und wichtigen Weg gewesen, dazu werde ich auch ein paar Zahlen bringen.

 

Natürlich sind wir auch in einer Art unfreiwilligem Feldversuch: Wie funktionieren die Dinge? Man muss aber sagen, dass das Homelearning eigentlich gut funktioniert, dass sich die Lehrer und Lehrerinnen - auch von meiner Seite her vielen Dank - dieser Herausforderung toll stellen, dass es in den meisten Fällen eigentlich sehr gut klappt. Auch deshalb, weil wir mit dem BildungsHub zum Beispiel, wie schon vorher gesagt, schon Strukturen haben, wo man was abrufen kann, es also Beispiele gibt, wie die Lehrerinnen und Lehrer unterstützt werden. Das ist natürlich einerseits deren Können, aber andererseits auch vorausschauende Planung.

 

Zum Kollegen Maximilian Krauss möchte ich sagen: Ja gut - zum Thema Gesundheit, läuft mir die Zeit davon - man kann immer alles mit allem vermischen. Manches Mal, muss man sagen - wenn Sie sagen, wir löschen Brände - ist ja auch die Frage: Na gut, aber hoffentlich fachen Sie sie nicht manches Mal auch an? Wir

 

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