Gemeinderat, 65. Sitzung vom 28.02.2020, Wörtliches Protokoll - Seite 34 von 73
Anonymität nicht Versicherte, darunter auch illegale Arbeitnehmer, kostenlos untersuchen und einer Therapie zuführen, eine deutliche Verbesserung umsetzen. Ich habe selber in solchen Ambulanzcontainern gearbeitet. Ich weiß, das funktioniert gut. Es ist ein Dreierteam. Es geht sehr schnell. Die Patienten sind an sich sehr willig, nehmen das an, und ich habe da eigentlich noch nie irgendein Problem gehabt. (Beifall bei der FPÖ.)
Zur Feier der Wortmeldung des geschätzten Gesundheitsstadtrats, der die gestrigen Daten von der Infektion gegeben hat, erlaube ich mir, zum Abschluss die heutigen Daten zu geben, und zwar:
Befallen sind derzeit 56 Länder, Gesamtzahl der Corona-, der Covid-19-Infizierten ist 83.719, in Italien sind derzeit 655 befallen, Deutschland hat eine zunehmende Anzahl von Infizierten von derzeit 49, und das innerhalb kurzer Zeit. Beachtenswert ist, dass mit Nigeria jetzt das dritte Land in Afrika befallen ist.
Ein kleiner Tipp noch zum Schluss. Wenn Sie wirklich aktuelle Daten wollen und nicht auf die einen Tag, vielleicht auch zwei Tage verspäteten Informationen des Europäischen ECDC warten wollen, würde sich die Website der Johns Hopkins Universität oder, wenn Sie es noch schneller wissen wollen, die internationale Statistik Website Worldometer anbieten. Hier haben sie praktisch mit einer Maximalverzögerung von einem halben Tag die aktuellsten Daten über COVID-19. Vielen Dank. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Wagner, und ich erteile es ihm. Bitte, Herr Gemeinderat.
GR Kurt Wagner (SPÖ): Frau Vorsitzende! Meine geschätzten Damen und Herren!
Ich glaube, die heutige Sitzung zeigt, dass wir in dieser schwierigen Situation momentan nicht nur in Wien, nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa und auf der Welt, eine wichtige Grundvoraussetzung fast einheitlich mitbringen. Das ist nämlich das starke Gefühl, dass wir in Krisensituationen die nötigen und richtigen Schritte setzen und dass wir da natürlich alle zusammenstehen.
Ich glaube, unser Herr Gesundheitsstadtrat hat gerade in den letzten Tagen bewiesen, dass es wichtig ist, die Bevölkerung zu informieren, kühlen Kopf zu bewahren, aber auch eines nicht zu tun, nämlich die Menschen zu verunsichern.
Meine geschätzten Damen und Herren! Liebe Kollegin Korosec! Ihnen nur ganz kurz zu Beginn gesagt - ich bitte, es ihr auszurichten, denn ich sehe sie momentan nicht: Zu der Information, die sie hier eingefordert hat, die die Stadt Wien an die Wienerinnen und Wiener erteilen sollte, darf ich sie informieren, dass gestern eine Sitzung des Herrn Bundeskanzlers mit den Herren Landeshauptleuten abgehalten wurde. Bei dieser Übereinkunft hat man gemeinsam beschlossen, dass der zuständige Krisenstab, der im Innenministerium angesiedelt ist, österreichweit eine einheitliche Information zu geben hat, um eben eines nicht zu tun, nämlich dass die Patientinnen und Patienten, die Wienerinnen und Wiener eine bestimmte Information bekommen, in Salzburg gibt es eine andere und in der Steiermark gibt es wieder eine andere. Ich bin der Meinung, dass es hier bereits die richtigen Schritte in die richtige Richtung gibt.
Ich möchte mich natürlich an dieser Stelle auch heute bei unseren Mitarbeitern in unserem Gesundheitssystem sehr, sehr herzlich bedanken. Es ist ihr Verdienst, von engagierten Personen, wie sie es sind. Egal, in welchem Spital sie beschäftigt sind, ob das das Pflegepersonal, Ärztinnen und Ärzte sind, jeder dort macht momentan eine vorbildliche Arbeit und trägt mit dazu bei, dass die Bevölkerung nicht verunsichert, sondern eher diesbezüglich auch mit notwendigen Informationen und Vorgangsweisen ausgestattet wird.
Was mir ein bisschen untergangen ist, lieber Peter, und ich hoffe, du bist mir nicht böse, du hast es zwar zu Beginn generell gemacht: Eine Person ist mir beim Lob untergegangen, das möchte ich von meiner Fraktion hier tun, aber ich nehme an, auch in Ihrem Namen, nämlich die Landessanitätsdirektion mit der Frau Landessanitätsdirektorin an der Spitze. Sie hat in den letzten Tagen eine hervorragende Arbeit geleistet, war überall vor Ort, auch in den Zeiten, als bekannt wurde, dass es in der Rudolfstiftung Fälle gibt, hat sich vor Ort eingesetzt und auch alle Schritte diesbezüglich in die Wege geleitet.
Geschätzte Damen und Herren! Aber ich darf Ihnen darüber hinaus, weil es vielleicht auch wichtig ist - Kollege Koderhold hat ja jetzt über die Gesichtsmasken gesprochen -, auch von meiner Seite vielleicht noch eine kleine Empfehlung geben. Ich war vorige Woche mit einem unserer Experten bei einer gemeinsamen Tagung beisammen, Herrn Prof. Dr. Kunze, der früher oft im ORF aufgetreten ist. Ich würde allen Menschen raten: Es ist nicht wirklich ein Schutz gegen das Coronavirus, aber Menschen, die über 50 Jahre alt sind, sollten sich natürlich auch überlegen, sich gegen Pneumokokken impfen zu lassen. Es ist zwar kein Allheilmittel, aber es könnte sein, dass der Krankheitsverlauf dann in diesen Bereichen doch sehr, sehr abgeschwächt wird.
Gestatten Sie mir noch zusätzlich, meine Damen und Herren, hier noch einmal zu erwähnen: Beim jetzt auftretenden Bereich haben 80,9 Prozent - der Herr Stadtrat hat das heute zu Beginn seiner Ausführungen gesagt - einen sehr milden bis überhaupt keinen Krankheitsverlauf. Es ist auch interessant, dass man nicht einmal Fieber haben muss und dieser formelle Virus trotzdem nachweisbar ist. Die 13,8 Prozent bei den schweren Krankheitsverläufen sind natürlich eine andere Sache. Aber ich glaube auch, dass wir für diese Fälle in Wien gut gerüstet sind.
Meine geschätzten Damen und Herren! Die rechtlichen Hintergründe und die Zuständigkeiten, glaube ich, brauche ich Ihnen nicht extra erklären, denn das wurde in den letzten Tagen auch über Medien und über den ORF im Prinzip gesagt. Wir haben den Pandemieplan des Bundes, der orientiert sich - das war seinerzeit die Generaldirektion im Gesundheitsministerium - nahezu eins zu eins an den Bestimmungen der Weltgesundheitsorganisation. Wir haben natürlich auch die Pandemiepläne der Länder, die hier sukzessive auch, immer wenn es notwendig ist, nachgerüstet werden müssen. Die Zuständigkeit laut dem Epidemiegesetz und die
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