Gemeinderat, 63. Sitzung vom 29.01.2020, Wörtliches Protokoll - Seite 77 von 99
auch noch einmal darüber zu reden, ob man nicht vielleicht auch bei der Sporthilfe noch etwas machen, verhandeln oder reden kann, dass hier auch noch mehr auf Wien eingegangen wird, dass man vielleicht nicht unbedingt doppelte Strukturen braucht und Dinge hier auch über die Sporthilfe abgedeckt werden können. Wenn wir schon einen Sportpool haben, der im Übrigen auch ähnliche Sponsoren wie die Sporthilfe hat, dann, finde ich, sollte man sich schon einmal darüber unterhalten - und vielleicht können wir da auch mit dem Sportstadtrat noch einmal diskutieren -, welche Aufgabe der Sportpool haben soll, welche Lücken es vielleicht zu füllen gibt. In Salzburg - obwohl, wie gesagt, anders finanziert - werden wirklich vor allem diejenigen gefördert oder finanziert, die von der Sporthilfe nicht abgedeckt werden, und die ganz spezielle Bedürfnisse haben und spezielle Schicksalsschläge. Das finde ich zumindest nachdenkenswert und vielleicht können wir darüber diskutieren.
Wie gesagt, wir werden aber dieser Förderung trotzdem zustimmen, denn jeder Cent, der in den Sport fließt, ist aus unserer Sicht wichtig und richtig, wenn er beim Sport ankommt. Ich hoffe ja, dass dann der Sportpool, wenn jetzt die Administration finanziert wird, vielleicht um diesen Betrag auch mehr an die Sportlerinnen und Sportler ausschütten kann.
Zu den zwei FPÖ-Anträgen: Ich finde prinzipiell beide diskussionswert oder vielleicht auch wert, dass man da zumindest einmal ein Konzept erarbeitet. Bei diesem Antrag zum Thema Sportförderung auf Bezirksebene wäre mir nur wichtig, dass man dann nicht die Sportförderung auf Landesebene kürzt und das sozusagen in die Bezirke verlagert, sondern wenn, dann wäre es natürlich schön, wenn Bezirke irgendwann einmal auch ein Sportbudget bekommen sollten, dass das natürlich zusätzlich vorhanden ist. Beim zweiten Antrag der FPÖ geht es um dieses Thema, wie kann man Jugendlichen den Zugang zum Sport erleichtern. Auch da sind wir für eine Diskussion zu einem Konzept natürlich aufgeschlossen, wobei, da bieten wir auch unsere Unterstützung gerne an, wir haben ja das Konzept des Sportgutscheines, wo Schulen speziell auch mit Sportvereinen kooperieren können, also da bringen wir uns auch sehr gerne in den Diskussionsprozess ein. - Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und von StRin Ursula Schweiger-Stenzel.)
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Matiasek, und ich erteile es ihr. - Bitte, schön.
GRin Veronika Matiasek (FPÖ): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir haben uns heute in der Fragestunde schon mit dem Postsportplatz beschäftigt, und ich möchte bei diesem Tagesordnungspunkt der Post 49, wo es ja, wie der Herr Stadtrat jetzt gesagt hat, um den Beitritt der Stadt Wien als unterstützendes Mitglied zum Sportpool geht - einem Verein zur Förderung des Nachwuchs- und Leistungssportes -, einhaken: Der Postsportplatz ist natürlich eine Sportstätte, wo es um Vereinssport geht, wo es um Nachwuchssport geht und wo es schließlich auch um Leistungssport geht. Er ist ein unglaublich wichtiger Platz, und ich lasse jetzt die ganze Diskussion um die Verbauung aus, sondern möchte mich nur auf die Sportfläche selbst konzentrieren.
Die Sportfläche des Postsportplatzes ist ein unglaublich wichtiges Areal für die ganze Umgebung, nicht nur als Sportfläche für den Verein, für andere Vereine und für die vielen Schulen, die ihn nützen und zum Teil nützen müssen, weil die Situation der Schulturnsäle in vielen Bereichen nicht zufriedenstellend ist. Der Postsportplatz ist auch eine grüne Lunge im Bezirk und bietet daher für die Anrainer ein Erholungsgebiet, selbst wenn sie es nicht benützen in dem Sinn, dass sie es durchschreiten oder dass sie dort Sport betreiben, sondern die Auswirkungen auf die Umgebung sind einfach wie bei jeder grünen Lunge etwas Positives. Wir haben in Hernals auch keine großen Plätze, das heißt, der Postsportplatz ist auch als Platz für uns wichtig. Ich erinnere nur daran, dass vor einigen Jahren dort auch eine Angelobung stattgefunden hat. Wir wollten in Hernals gern eine machen, es war damals Usus, mit den Angelobungen des Bundesheeres durch die Bezirke zu touren, und wir konnten Gott sei Dank diese Angelobung auf dem Postsportplatz durchführen, weil wir eben dort eine freie Fläche zur Verfügung hatten.
Nun gibt es ja viele, nur zum Teil veröffentlichte Pläne für eine Neugestaltung dieses ganzen Areals. Es ist fraglos so, dass viele Anlagen in die Jahre gekommen sind. Es ist natürlich auch klar, dass gewisse Sportarten rückläufig sind und die Anzahl der Plätze, ich nenne jetzt die Tennisplätze, eine zu große ist. Aber unter Bedachtnahme darauf, was heute gewünscht ist, einerseits für den Postsportverein selbst, ist auch zu überlegen, wie in diesen Entwicklungsprozess der Schulsport miteingebunden werden kann und soll. Es ist dieses Sportareal gleichzeitig eben auch in seiner Freifläche zu erhalten. Und ich halte es für nicht ungefährlich, wenn jetzt Überlegungen dahin gehend angestellt werden, Tennisplätze zu stapeln. So wie es dargestellt wurde, wird der obere Platz ja nicht frei auf den ersten aufgesetzt, sondern ebenfalls eingehaust, was bedeutet, dass ich statt eines Tennisplatzes zwar zwei übereinanderlege und so die Sportfläche von zwei Plätzen habe, aber dort ein Kastel stehen habe. Und das würde in seiner Gesamtheit, selbst wenn ich nur einen Teil so umlegen würde, ein völlig neues Bild dieses Areals bedeuten. Ebenso die Hallenkonstruktion, wo ich für Ballsport oder Turnsport Hallen zur Verfügung habe, wenn ich die übereinanderstelle - es ist der Plan, die derzeit vorhandene Bowlinghalle ins Untergeschoß zu geben und drüber noch zu bauen -, dann besteht die Gefahr, dass eventuell der Sport auf der Strecke bleibt, weil sich Events in einer Halle einfach besser verkaufen und mehr Geld bringen. (Beifall bei der FPÖ.)
Das wollen wir so nicht, dem wollen wir entgegenwirken. Und es ist uns ein großes Anliegen, im Sinne der Allgemeinheit und des allgemeinen Interesses, dass dieser Postsportplatz, selbst wenn er natürlich vom Postsportverein geführt wird, aber natürlich auch einerseits auf einen neuen Flächenwidmungsplan seitens der Stadt, seitens des Bezirkes angewiesen ist, also auf eine
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