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Gemeinderat, 3. Sitzung vom 16.12.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 38 von 101

 

gerade das wunderbar gelungen ist, dass auf die neue Situation der Frauen extrem flexibel reagiert worden ist.

 

Ich möchte am Ende von meiner Rede jetzt einfach nur all diesen Menschen in diesen Vereinen, die sich dort ehrenamtlich oder hauptamtlich engagieren, ein riesengroßes Dankeschön sagen für die Arbeit, die Sie jeden Tag für die Frauen in dieser Stadt leisten.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Frau Gemeinderätin, haben Sie desinfiziert? Ich habe es jetzt nicht gesehen. Danke schön. - Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau GRin Dipl.-Ing. Arapović. Ich erteile Ihnen das Wort.

 

12.45.05

GRin Dipl.-Ing. Selma Arapović (NEOS)|: Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuschauer via Onlinestream!

 

Wir haben gehört, es gibt also viele Frauenthemen, die angegangen werden müssen. Die Anforderungen sind so verschieden, so wie wir Frauen auch unterschiedlich sind, und das ist gut so. Also ich habe nur eine kurze Wortmeldung, aber zu einem sehr, sehr wichtigen Thema. In den vergangenen Wochen, in den vergangenen Monaten, während des Lockdowns, während der Ausgangssperren, während der sozialen Isolation in der Corona-Zeit ist körperliche, psychische und sexuelle Gewalt in den Familien oft in den eigenen vier Wänden geblieben. Es ist also davon auszugehen, dass auch viele Kinder in dieser Ausnahmezeit physische und seelische Gewalt erleiden mussten.

 

Häufig wird zitiert, dass drei Viertel der Mädchen oder anders, sagen wir so, es ist nämlich so, 3 bis 4 von 10 Mädchen und jeder 7. bis 8. Bub werden zwischen dem 1. und 16. Lebensjahr Opfer von sexuellen Übergriffen. In Österreich behaupten 5 Prozent der Bevölkerung, in ihrer Jugend und Kindheit sexuell missbraucht worden zu sein. Die meisten Kinder sind zu Beginn des sexuellen Missbrauchs zwischen 6 und 12 Jahre alt, also im Schulalter. Die 2. Gruppe sind die Kinder zwischen 0 und 5 Jahren und die 3. Gruppe sind Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren.

 

Sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen geschieht zum überwiegenden Teil im familiären Kreis oder im Bekanntenkreis, also im nahen sozialen Umfeld. Nur 10 bis 15 Prozent der Fälle von sexuellem Missbrauch werden von FremdtäterInnen begangen. Die wirksamste Prävention ist die Erziehung der Kinder, eigenen Gefühlen zu trauen. Es ist wichtig, dass sie sich ihrer Rechte und Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung bewusst sind, dass sie ihre körperlichen und emotionalen Grenzen wahrnehmen und dass sie lernen, diese auch verteidigen zu können.

 

Daher ist es auch wichtig, in den Schulen in den Workshops das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl der Kinder zu fördern, sie in ihrer Fähigkeit, Grenzen zu setzen, zu bestärken, und außerdem ist es auch wichtig, den Kindern zu zeigen, wie und wo sie Hilfe holen können. Die Verantwortung aber, sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu stoppen, liegt aber immer bei uns Erwachsenen. Daher ist es auch wichtig, Erziehungsberechtige, auch Pädagoginnen und Pädagogen zu schulen, zu informieren, sie auch dahin gehend zu sensibilisieren, wo sie hinschauen beziehungsweise wie sie richtig Fragen stellen und an wen sie sich wie wenden können. Daher ist es auch wichtig, dass Vereine wie Selbstlaut aber auch andere Vereine, die in der Prävention der sexuellen Gewalt an Kindern und Jugendlichen spezialisiert sind, die kompetente Beratungen, Workshops und Präventionsveranstaltungen organisieren und zu diesem wirklich wichtigen Thema anbieten, unterstützt werden.

 

Es liegt tatsächlich an uns, diese Kinder zu unterstützen, und das mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln. - Danke schön.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Frau Gemeinderätin, darf ich Sie noch bitten, das Pult zu desinfizieren? - So, als nächste Rednerin zu Wort gemeldet hat sich Frau GRin Mag. Huemer. Ich erteile Ihnen das Wort.

 

12.50.01

GRin Mag. Barbara Huemer (GRÜNE)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Frau Vizebürgermeisterin - vielleicht sehe ich Sie gerade nicht, ah, Sie kommt wieder, ist jetzt gerade weggegangen, ja, sie ist da -, auch Sie möchte ich sehr herzlich begrüßen! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen!

 

Lassen Sie mich zuerst noch ein paar Worte zu meinen VorrednerInnen beziehungsweise auch noch ein bisschen zu unserem Rollenwechsel als Grüne sprechen. Selbstverständlich, ich finde, das war auch wirklich gut, wir haben in der Frauenpolitik wunderbar zusammengearbeitet. Es gibt zwischen Rot und Grün wirklich sehr viel Schnittmenge. Das möchte ich einfach betonen. Gleichzeitig ist in der Opposition auch die Rolle so, nicht immer auf das Gemeinsame zu sehen, sondern auch auf die Unterschiede. Das tun wir. Das werden wir tun. Das ist auch logischerweise unser Part, das auch so zu machen.

 

Bei Kollegin Matiasek habe ich mir gedacht, na ja, so lange sie bei der Corona-Studie war, da war noch alles irgendwie ganz verständlich und nachvollziehbar, aber leider ist sie dann wirklich radikal und ganz scharf rechts abgebogen und hat Frauenrechte wirklich blindlings überfahren. So geht das, finde ich, nicht. Es tut mir leid, dass wir in der Frauendebatte weiterhin eigentlich nicht wirklich weiterkommen, weil es in gewissen Punkten keine Schnittmenge gibt, das bedauere ich sehr.

 

Zur Kollegin Hanke möchte ich sagen: Das Falsche wird nicht richtiger, wenn man es öfter wiederholt. Wir beziehen uns auf den Budgetvoranschlag 2021 und da steht einfach weniger Geld drinnen. Ich meine, das ist so und das ist so und das ist so. (Zwischenruf.) - Ja, das haben Zahlen so an sich, aber wenn wir über Zahlen reden, dann reden wir über Zahlen. So ist das dann auch zur Kenntnis zu nehmen, wenn im Voranschlag 2020 10,6 Millionen EUR stehen und im Voranschlag 2021 10,1 Millionen EUR, dann ist das weniger. Uns Grünen vorzuwerfen, wir würden etwas Falsches behaupten, das ist nicht richtig. (Zwischenruf.) Eine falsche Behauptung ist, diese Kürzung nicht als Kürzung anzuerkennen (Zwischenruf.), sondern sie sogar als Erhöhung zu formulieren oder schönzureden. Geschätzte KollegInnen der

 

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