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Gemeinderat, 2. Sitzung vom 10.12.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 38 von 106

 

Beispiel die - der Name fällt mir nicht ein - Onlineshop-Förderung, sei es durch Förderungen von Branchen, die besonders leiden, wie zum Beispiel die Klubszene, die wir besonders unterstützt haben, oder sei es auch mit eigenen Produkten, die wir nur in der Stadt haben, wie die heute mehrmals schon erwähnte „Stolz auf Wien“ Beteiligungsgesellschaft. Da muss ich dir, lieber Herr Stadtrat, auch zu den gestrigen vier neuen Zugängen gratulieren, wenn man so sagen darf. Als Floridsdorfer freue ich mich natürlich besonders, dass es eine Branche in Floridsdorf ist, nämlich die Event-Branche, die da gefördert wird. Weiters haben wir natürlich auch spezielle Produkte, die rasch und zielgenau eine gefährdete Branche finanziell unterstützen, aber gleichzeitig ein Marketingtool und auch ein kleines Dankeschön für die WienerInnen waren. Ja, der Gastro-Gutschein ist eine Erfolgsgeschichte. Eine Erfolgsgeschichte, die zu Recht weit über die Stadtgrenzen hinaus Applaus erhalten hat.

 

Für mich ganz wichtig ist, dass fast alle Wiener Hilfsmaßnahmen, die natürlich primär zur Linderung der finanziellen Schäden durch Corona dienten, darüber hinaus, neben diesem Erste-Hilfe-Effekt, alle noch einen nachhaltigen Effekt haben. Das heißt, sie werden noch lange nach Corona positiv auf die gesamte Wiener Wirtschaft wirken, weil, und ich glaube, darüber sind wir uns auch alle einig, nach dieser schweren Gesundheitskrise ganz sicher noch größere Herausforderungen auf uns zukommen werden, die eben durch die wirtschaftlichen Schäden entstehen werden. Wien ist nach wie vor auch eine der am schnellstwachsenden europäischen Metropolen, und ich glaube, alleine dies zu managen, ist eine Mammutaufgabe.

 

Die wichtigste Herausforderung, wir haben es heute schon öfters von Seiten meiner Fraktion gehört, ist natürlich die Klimakrise, denn die macht keine Pause. Ganz im Gegenteil, die Klimakrise ist eine Bedrohung der Welt, in der wir leben und in der unsere Kinder und Enkelkinder auch in Jahren und Jahrzehnten leben werden müssen. Aber auch diesbezüglich bin ich hundertprozentig überzeugt, dass wir das schaffen. Klimahauptstadt Wien, Gesundheitsmetropole Wien, beides ist für mich machbar, wenn wir diese Krise auch als Chance für uns und natürlich auch für die gesamte Wiener Wirtschaft sehen und auch nutzen.

 

Mein Sohn Daniel ist 15, er besucht die 2. Klasse einer HAK in Floridsdorf und ist, eh klar, Fußballer. Vom Typ her ist er ein goscherter Wiffzack, der gerade sehr wissbegierig die Welt erkundet, wobei ich natürlich keine Ahnung habe, von wem er das so hat. Letztens hat er mich gefragt: Hast du Angst vor Corona? - Nein, habe ich gesagt, nein, nicht vor dem Virus, aber vor einer Sache schon, nämlich davor, dass wir aus der Krise nichts gelernt hätten, dass wir einfach so weiter machen wie bisher und dass sich einfach nichts ändern würde. Ich habe Angst davor, dass wir weiter tonnenweise Erdäpfel zum Waschen, Schälen und Schneiden mit tausenden LKW zig Mal quer durch Europa schicken, dass wir weiter jedes Trumm, das wir tagtäglich verwenden, in Billigfabriken irgendwo auf der Welt produzieren lassen, um sie dann mit riesigen Frachtschiffen über die Weltmeere zu transportieren. Davor hätte ich Angst, große Angst sogar. Und ich denke, das darf auf keinen Fall passieren. Aber auch da bin ich hundertprozentig überzeugt davon, dass es nicht passieren muss und es nicht passieren wird, wenn wir es schaffen, unser Handeln in eine klimafreundliche, in eine nachhaltige Wirtschaft zu transformieren, in eine, wie es Kollege Margulies und Kollegin Pühringer heute schon mehrmals gesagt haben, moderne Post-Virus-Wirtschaft zu transformieren.

 

Wenn wir zukünftig lebenswichtige Dinge wie Medikamente und Lebensmittel vor Ort produzieren, wenn wir zukünftig wieder unsere regionale und nachhaltige Wirtschaft im eigenen Grätzl stärken, wenn wir zukünftig wieder mehr Güter reparieren, anstatt sie einfach wegzuwerfen und Müllberge zu produzieren, wenn wir zukünftig durch vernünftige Sharing-Strategien Ressourcen wieder öfters teilen, anstatt sie zu besitzen, wenn wir zukünftig Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit als unternehmerische Chance sehen, wenn wir zukünftig auch aus unseren Gebäuden Klimaanlagen und Sonnenkraftwerke machen, wenn wir zukünftig die kleinteiligen, regionalen Handwerksbetriebe in der Stadt fördern und wenn wir zukünftig Straßen und Plätze für alle Verkehrsteilnehmer so bauen, dass sie auch im Hochsommer zum Einkaufen und Flanieren anregen, wenn wir das alles gemeinsam angehen, dann werden wir das schaffen und dann wird auch Wien das bleiben, was es derzeit ist, für alle Zukunft die lebenswerteste Stadt der Welt. - Danke.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Tatsächliche Redezeit 7,5 Minuten. Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist GR Gstöttner, selbstgewählte Redezeit 10 Minuten. Ich erteile ihm das Wort.

 

13.28.25

GR Markus Gstöttner, MSc (ÖVP)|: Vielen herzlichen Dank. Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Da es das erste Mal ist, dass ich hier vor Ihnen, vor diesem Hohen Gemeinderat sprechen darf, hoffe ich, dass Sie mir erlauben, mit einer kurzen persönlichen Note zu starten. Es ist schon eine Ehre und Freude für mich, heute hier stehen zu dürfen. Ich bin in Wien geboren und aufgewachsen und als schon früh politisch faszinierter und begeisterter Mensch wird schon ein kleiner Traum wahr, hier heute stehen zu dürfen und für meine Stadt politisch arbeiten zu dürfen. An dieser Stelle auch ein Danke an alle, die das bisher unterstützt haben.

 

Wir haben heute von Herrn StR Hanke ein durchaus umfangreiches Budget für das Jahr 2021 vorgelegt bekommen, und ich glaube, wir wissen alle, dass Budgets eine der härtesten Arbeiten in der Politik sind und eine Zeit wie diese es auch um nichts leichter macht. Daher an dieser Stelle auch ein Wort des Respekts für den umfangreichen Entwurf zu diesem Zeitpunkt.

 

Budgets sind aber nicht nur harte Arbeit, sie sind vor allem auch der wahrscheinlich ehrlichste Ausdruck unserer politischen Prioritäten und unserer Ideologie. Da unterscheiden sich unsere Wege und unsere Ansichten naturgemäß grundlegend. Dieses Budget sowie das zugrundeliegende Regierungsprogramm finden auf

 

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