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Gemeinderat, 54. Sitzung vom 26.06.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 16 von 99

 

auch ganz offensichtlich gegen grüne Verkehrsphilosophie, dort nicht weitere Stellplätze unter der Erde zu schaffen, um die Oberfläche zu entlasten?

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Bitte, Frau Stadträtin.

 

VBgm.in Mag. Maria Vassilakou: Sehr geehrter Herr Gemeinderat! Im Sinne der Geduld des Hohen Hauses, die wir nicht überstrapazieren wollen, sollten wir uns nicht in das Stockholmer Beispiel vertiefen, da es einen Unterschied ausmacht, inwieweit man neue Stadtteile errichtet und wie und in welchem Umfang man dort dafür sorgt, dass alles Parken, das dort erforderlich sein wird, möglichst eben in Sammelgaragen zu organisieren ist, um den öffentlichen Raum zu entlasten. Es ist aber eine andere Geschichte, wenn wir von den fertiggebauten Teilen der Stadt sprechen, insbesondere die dichtesten und gründerzeitlichen Viertel, wo wir eben sehr wenig Platz haben, um dort mit Tiefgaragen alles zu organisieren und wo ich auch sehr stark bezweifle, ob 100 Abstellplätze auf oder ab schlussendlich irgendetwas an der Situation ändern.

 

Ich persönlich meine, mit Blick auf die gründerzeitliche Stadt, dass es wesentlich intelligenter ist, Mobility Access Points zu errichten. Das heißt, eher in die Richtung zu gehen, die bereits auch schon so erfolgreich ist, innerstädtisch: Viel, viel mehr sich in Richtung Carsharing zu bewegen, zu schauen, dass in unmittelbarer Nähe, insbesondere zur U-Bahn, also sprich, an strategischen Knotenpunkten die Möglichkeit vorhanden ist, ganz unkompliziert in Richtung Carsharing zu wechseln, in Richtung Rad, in Richtung andere Formen, die die Zukunft womöglich bringt, und zu verstehen, dass die Zeiten, in denen ein Mann mit einem ein Auto in der Stadt Platz hatte, vorbei sind, weil wir schlicht und ergreifend zu viele Menschen sind und weil Platz im Inneren der Stadt nicht vermehrbar ist. Abgesehen davon ist diese Logik katastrophal im Sinne des Klimaschutzes, katastrophal im Sinne der Luftqualität, katastrophal, da sie ja auch unsere tägliche Lebensqualität im Inneren der dichten Teile der Stadt komplett vernichtet. Sie führt ja auch - und da lade ich sie ein, Sie sind auch ein Mensch, der sehr viel reist, schauen Sie sich das an zum Beispiel in chinesischen Städten, in Shanghai - am Ende dazu, dass Doppeldeckerautobahnen entstehen, mitten durch die Stadt, Und wissen Sie was: Die sind dann auch verstopft. Das heißt, schlussendlich und weil Platz im Inneren der Stadt nicht vermehrbar ist, sind wir alle, meiner Meinung nach, dazu aufgerufen, zu überlegen, wie können wir möglichst platzsparende Lösungen vorantreiben, die uns auch die Möglichkeit geben, öffentlichen Raum zurückzugewinnen und für andere Nutzungen zur Verfügung zu stellen.

 

Das ist mein Zugang, daher denke ich, dass meine Antwort an dieser Stelle für Sie auch nicht besonders überraschend ausfällt.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Danke, Frau Stadträtin.

 

Ich darf die (sich auf eine Gruppe von auf der Galerie stehenden Jugendlichen in T-Shirts beziehend, auf denen in Summe das Wort Klimanotstand zu lesen ist) Herrschaften auf der Galerie bitten, entsprechend unserer Geschäftsordnung auch jetzt Ihr Zeichen wieder gut sein zu lassen. Es steht bei uns in § 11, die Zuhörer haben sich jedweder Äußerung zu enthalten. Das betrifft wohl auch nonverbale Äußerungen. Wir haben es mitbekommen, es ist in Ordnung, ich wollte auch die Frau Stadträtin bei ihrer womöglich letzten Beantwortung nicht unterbrechen. - Danke.

 

10.07.33†Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky - Frage|

Wir kommen daher zur 4. Anfrage (FSP-450341-2019-KFP/GM). Sie wird von Frau GRin Matiasek gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Bildung, Integration, Jugend und Personal gerichtet. (Dem Vernehmen nach ist es für Eltern von Kindern mit leichter und mittlerer ausschließlich mentaler Behinderung, die einen integrativen und keinen sonderpädagogischen Unterricht besuchen, sehr schwierig bis unmöglich, in den Einrichtungen der Sommerbetreuung der Stadt Wien einen Platz zu finden. Wird dem Umstand, dass Kinder, die im Schulalltag Integrationsklassen besuchen und eine entsprechende Ferienbetreuung brauchen, zukünftig verstärkt Rechnung getragen?) Ich darf um Beantwortung bitten.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Liebe Damen und Herren! Liebe Gäste auf der Tribüne, großen Respekt vor eurem Engagement!

 

Die Frage betrifft die Anmeldemodalitäten und die Möglichkeiten der Betreuung für Kinder mit Behinderungen, besonders auch mit mentalen Behinderungen bei unseren Summer City Camps beziehungsweise den Summer Schools. Nun zuerst einmal, natürlich entsprechen die Summer City Camps - so wie sehr viele große und mutige Ziele, die wir uns gegeben haben - auch einem Grundsatz, dem wir uns seit vielen Jahren sehr konsequent verschrieben haben, und das ist der konsequente Gedanke der Inklusion in jeder Form. Davon sind natürlich Kinder mit Behinderungen nicht ausgenommen und davon ist natürlich auch das neue Angebot bei der Ferienbetreuung nicht ausgenommen. Wir haben dazu bereits im letzten Jahr bei unserem Piloten im Rahmen der Integrativ Summer Schools Erfahrungen gesammelt, neue Angebote geschaffen, Schülerinnen und Schüler mit Behinderung beziehungsweise erhöhtem Unterstützungsbedarf auch in den Sommerferien betreut. Das ist, wenn man so will, der Pilot gewesen, neben den anderen Erfahrungen, die wir im letzten Jahr für das flächendeckende Angebot geschaffen haben, das nächste Woche startet und ab dann einen fixen Bestandteil der Ferien in Wien ausmacht.

 

Es gibt heuer erstmalig im Sommer die Summer City Camps. Das ist ein Angebot für alle Kinder, damit natürlich auch für Kinder mit Behinderung. Das heißt, das ist ein Angebot, das grundsätzlich inklusiv und integrativ ist. Es ist ein Angebot, das an speziellen Schulstandorten flächendeckend, eben in allen Regionen der Stadt auch eine professionelle Betreuung für Kinder mit Behinderungen während der Ferien anbietet.

 

Aber diese Betreuung soll natürlich so passgenau wie möglich sein, damit auch den Kindern, die besondere Bedürfnisse haben, die besondere Unterstützung brau

 

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