Gemeinderat, 54. Sitzung vom 26.06.2019, Wörtliches Protokoll - Seite 10 von 99
Zu Ihrer Frage: Niemand kann verhindern - Sie nicht, ich nicht und auch der Vorstand des KAV nicht - wenn ein Ärztlicher Direktor seine Funktion zurücklegt. Das ist aber im Wilhelminenspital passiert ist. Zu erörtern, aus welchen Gründen, oder sonst irgendwie darüber zu spekulieren, warum jemand seine Funktion zurücklegt, steht uns hier im Haus nicht an. Das aber ist geschehen. Wenn dann aber konstruiert wird, dass deswegen ein „Chaos“ existiert, dann ist das eine wirklich boshafte Unterstellung! Ich sage jetzt nicht, dass Sie das jetzt unterstellt haben. Aber Sie zitieren die boshafte Unterstellung im Zusammenhang mit einem anonymen Informanten der Zeitung. Und wir sitzen dann da und diskutieren darüber, was ein anonymer Informant einer Zeitung erzählt hat, nämlich dass dort jetzt Chaos herrscht, nur weil ein Ärztlicher Direktor gesagt hat, dass er einen anderen Job machen beziehungsweise seine Funktion nicht ausüben möchte.
Faktum ist, dass das Wilhelminenspital natürlich niemals ohne Führung war. Es könnte sein, dass manchen im Haus die derzeitige Führung nicht passt. Das könnte sein. Das nehme ich zur Kenntnis. Das erregt mich, ehrlich gesagt, auch gar nicht, denn die jetzige Führung übt eine Direktorin mit hervorragender Qualifikation, mit hervorragender Reputation und mit wirklicher Durchschlagskraft aus. Das ist auch die Direktorin, unter welcher die beste ZNA seit 2014 am Funktionieren ist. Diese Direktorin führt jetzt das Wilhelminenspital neben ihrer eigentlichen Tätigkeit, und ich finde, sie macht das hervorragend!
Das ist natürlich kein Zustand auf Dauer. Daher hat der Vorstand des Krankenanstaltenverbundes natürlich richtigerweise sofort eine Ausschreibung gemacht. Ich halte auch sehr viel davon, solche Auswahlprozesse wirklich nach dem State of the Art durchzuführen und nicht einfach - huschdiwusch! - irgendjemanden zu bestellen. Vielmehr ist es nun gelungen, eine der erfahrensten Ärztlichen Direktorinnen zu gewinnen, um eine Doppelfunktion auszuüben.
Wir sind jetzt im Ausschreibungsprozess für die Ärztliche Direktion. Die Ausschreibung ist schon abgeschlossen, die Bewerbungen mussten also schon eingebracht werden. Es sind zahlreiche Bewerbungen gekommen. Derzeit sind wir im Auswahlprozess. Demnächst erfolgen die Hearings, und wenn die Hearings abgeschlossen sind, wird es einen Besten oder eine Beste geben, und danach kann eine entsprechende Bestellung erfolgen. Dann werden wir eine Ärztliche Direktorin oder einen Ärztlichen Direktor haben, die oder der direkt im Wilhelminenspital etabliert ist.
Es ist kein Geheimnis, dass wir im ärztlichen Team in der Zentralen Notaufnahme im Wilhelminenspital Probleme hatten. Wir hatten dort einen Leiter, der seine Aufgabe nicht perfekt gemacht hat. - Ich habe zuerst schon erzählt, dass dort im Dezember, also erst vor einem halben Jahr, eröffnet wurde. - Das ist, wie gesagt, gar kein Geheimnis, und ich halte auch nichts davon, ein Geheimnis daraus zu machen. Ich halte es auch nicht für genant, dass ein Betrieb mit 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern manchmal auch Mitarbeiter hat, die in Führungsposition kommen und die Erwartungshaltungen dann nicht erfüllen. Das ist dort passiert. Bekannterweise ist diese Führungsperson der Zentralen Notaufnahme in der Zwischenzeit nicht mehr dort, übt auch keine Funktion mehr im Wilhelminenspital aus, sondern in einem anderen Spital, wo er im Übrigen einen hervorragenden Job macht. Es ist ihm aber nicht gelungen, ein Team aus dem Ärztepersonal aufzubauen. Es ist ihm nicht gelungen, eine gute Mannschaft aufzubauen und gutes diplomiertes Pflegepersonal in einer Einheit aufzubauen, das gemeinsam mit dem Ärzteteam den Job macht.
Unabhängig davon hat die Zentrale Notaufnahme im Wilhelminenspital seit der Eröffnung im Dezember immer ihren Betrieb geführt und immer ihre Kapazitäten erfüllt. Wir haben derzeit acht Betten im Back-up des stationären Sektors dieser Notaufnahme, und diese acht Betten gibt es die ganze Zeit.
Wir sind jetzt dabei, die Kapazitäten wieder hochzufahren, weil wir seit Juni dort einen neuen Leiter haben, nämlich einen Primarius mit exzellentem Ruf und langjähriger Erfahrung im Führen solcher Organisationseinheiten, der seinen Personalaufbau auch schon hervorragend begonnen hat. Das Recruiting läuft auf Hochtouren, er findet Ärztinnen und Ärzte, die mit ihm gemeinsam im Team arbeiten wollen. Und beim Pflegepersonal selbst, das dort die ganze Zeit schon etabliert war, haben wir eine ganz normale Fluktuation, wie wir sie im gesamten Spitalsbereich haben.
Wir haben im Wilhelminenspital, wie gesagt, zur Zeit acht Betten als Back-up in der Zentralen Notaufnahme, weitere acht Betten werden im Herbst in Betrieb gehen, und bis Jahresende 2019 sind sechs weitere Betten geplant. Dann sind wir im Vollbetrieb mit 22 Betten, so wie es in der Gesamtkapazität auch vorgesehen ist.
Abschließend noch einmal zu Ihrer Frage. Die Zentrale Notaufnahme im Wilhelminenspital war zu keinem Zeitpunkt gesperrt.
Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die 1. Zusatzfrage wird gestellt von Frau GRin Korosec. - Bitte schön.
GRin Ingrid Korosec (ÖVP): Guten Morgen, Herr Stadtrat!
Ich finde die Einrichtung die Notambulanzen sehr positiv und bin auch dankbar, dass Sie das sehr intensivieren. Das ändert aber nichts daran, dass die Spitäler überlastet sind und dass wir natürlich versuchen müssen, sozusagen auf die niedergelassenen Ärzte stärker einzugehen.
Ich habe gestern schon bei der Budgetdebatte gesagt: Die AMA im AKH hat sich als sehr positiv herausgestellt. Allerdings betrifft das nur das AKH. Sie haben bei der Klubklausur in Frauenkirchen Erstversorgungsambulanzen angekündigt.
Jetzt meine Frage: Wie unterscheidet sich das jetzt von der AMA auf der einen Seite, und wie ist der Zeitplan? Das war ja jetzt einmal eine Ankündigung. Sie haben irgendetwas von einem Pilotprojekt gesagt, aber noch keinen Zeitplan genannt. Nachdem ich das als sehr wichtig und sehr positiv betrachte, würde mich interessie
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