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Gemeinderat, 53. Sitzung vom 25.06.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 79 von 103

 

dieser Besetzung gut, und wir hoffen auch auf das Konzept.

 

Ein zweites Thema dazu ist die Frage - auch Sie haben diesbezüglich angekündigt, noch im Juli eine Pressekonferenz zu geben -, ob sich in der Struktur des Volkstheaters etwas ändert. Meiner Meinung nach ist es so, dass Sie damit die Struktur der Eigentümer meinen. Wir werden sehen, ob es hier zu einer neuen Struktur kommt, sodass man in Zukunft vielleicht auch vom Eigentümer erwarten kann, dass er sich ein bisschen um dieses Theater umschaut.

 

Nächstes Thema von mir: die Wiener Festwochen. Hier, Frau Stadträtin, hatten Sie voriges Jahr sehr rasch gehandelt, den Festwochenintendanten abgelöst und einen neuen, Christophe Slagmuylder, in kurzer Zeit benennen können. Der musste auch in kurzer Zeit dieses Festival auf die Beine stellen. Es war auch unter den Prätext gestellt, sozusagen mehr in die Außenbezirke beziehungsweise mehr aus der Stadt heraus zu gehen.

 

Das ist auch gelungen in dem Sinn, dass das Eröffnungswochenende zum Beispiel in der Donaustadt war und in einigen Bezirken etwas stattfand, aber trotz alledem muss man bei den Wiener Festwochen schon sagen, dass - ich sage es einmal so - noch Luft nach oben ist. Es ist ein Festival, das doch mit zirka 10,6 Millionen EUR subventioniert wird, und wenn man sich die Besucherzahlen anschaut, dann muss man davon ausgehen, dass es im Prinzip 39.000 Besucher - jetzt kann man sagen, das ist viel oder wenig - mit Karten waren, und es gibt noch die, wo keine Karten notwendig sind, das weiß ich sicherlich. Aber auch dort ist die Besucherzahl begrenzt, denn wenn man die Eröffnung am Rathausplatz herausnimmt - und ehrlicherweise kann man die Eröffnung der Festwochen am Rathausplatz, glaube ich, nicht unbedingt in die Besucherzahl einrechnen, weil da doch sehr viele Wienerinnen und Wiener kommen, alleine da 47.000 -, dann bleiben eben relativ wenige, nämlich 16.000 Besucher übrig. Da muss man sich schon fragen, ob nicht auch die Wiener Festwochen noch einiges nachlegen können, um ganz einfach noch mehr Publikum anzuziehen.

 

In dem Dossier oder dem Pressebericht, der jetzt vor wenigen Tagen über die Wiener Festwochen herausgekommen ist, sagt ja Slagmuylder selbst, es ist der Beginn des Nachdenkens und es muss noch einiges kommen. Also wir hoffen sehr, dass da im Großen und Ganzen noch mehr kommt, weil ich glaube, längerfristig wäre das nicht sehr, sehr erfolgreich.

 

Nächster Dauerbrenner, meine Damen und Herren, sind natürlich - ich habe es schon angeschnitten - die Vereinigten Bühnen Wien. Wir haben hier drei Bühnen. Morgen Vormittag findet ja eine Pressekonferenz statt, bei der ein Thema behandelt wird, nämlich die Sanierung des Raimund Theaters. Auch das Raimund Theater ist ja, was den baulichen Zustand betrifft, endlich herzurichten. Wir werden sehen, was sich morgen - ich werde mir das anhören - dort sozusagen abspielen wird beziehungsweise was uns vorgelegt wird.

 

Von den Vereinigten Bühnen ist weiters noch zu sagen - es ist vom meinem Kollegen Weber schon erwähnt worden -, dass es einen Stadtrechnungshofbericht gegeben hat, und das Wesentliche, das darin festgestellt wurde, war, dass es nach wie vor kein Konzept gibt - oder kein Konzept, das bis zur Kulturabteilung, geschweige denn bis zum Gemeinderat, vorgedrungen ist. Es hat zwar intern Konzepte von der Wien Holding und von der MA 5 gegeben, aber das Konzept ist sozusagen nicht weiterverfolgt worden, und ich glaube, der Wiener Gemeinderat sollte über so ein Konzept schon auch Bescheid wissen, wenn es um so einen hohen Förderungsbetrag geht.

 

Mein Vorschlag oder der Vorschlag der neuen ÖVP war ja, dass man die VBW in Zukunft überhaupt eingliedert, weg von der MA 5 hin zur MA 7, sprich, zum Kulturstadtrat. Das ist Ihnen ja leider nicht geglückt, Frau Stadträtin. Wir haben es jetzt vom Herrn Bürgermeister sogar schriftlich bekommen, dass es nicht im Sinne der Stadt Wien ist, dass dieses Theater in Ihr Ressort oder in Ihre Zuständigkeit kommt - wie andere Beteiligungen wie eben Festwochen, Kunsthalle oder ähnliche Dinge mehr, die in Ihrer Obhut liegen. Das wird weiterhin von der MA 5, sprich, von der Wien Holding, verwaltet werden, und wir werden hoffentlich auch bald ein Konzept bekommen.

 

In diesem Sinne, meine Damen und Herren, hoffe ich, dass es eine weitere offene Diskussion geben wird und dass die Mittel, die wir in diesem Bereich zur Verfügung haben, effektiv eingesetzt werden. - Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Dipl.-Ing. Margulies. Selbstgewählte Redezeit 10 Minuten. - Bitte.

 

17.36.01

GR Dipl.-Ing. Martin Margulies (GRÜNE)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Auch ich möchte mit einem großen Danke beginnen, allerdings mit einem Danke zunächst einmal an die zig Tausenden Kulturschaffenden in Wien, die diese Stadt tagtäglich bereichern. Viele von ihnen machen das in prekären Beschäftigungsverhältnissen, glücklicherweise nicht alle. Es gibt tatsächlich auch Musiker, Musikerinnen, SchauspielerInnen, Literaten, was auch immer, die davon leben können, aber das ist eine kleine Minderheit - so wie im Spitzensport: eine kleine Minderheit, die ganz gut davon leben kann -; die meisten oder viele von ihnen haben mit ihrem Kulturschaffen gerade so mit Ach und Weh ein Auskommen. Viele, sehr viele von ihnen arbeiten daneben in anderen Berufen. Und all diesen gilt der Dank, meines Erachtens tatsächlich der Dank der Stadt Wien - dafür, dass sie Wien Tag für Tag neu lebenswert machen. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Es ist meines Erachtens auch eine Verpflichtung für uns, uns darum zu kümmern - in dem Wissen, dass es in Wien nur in einem eingeschränkten Maße geht -, dass wir es gemeinsam mit dem Bund schaffen, die Basis für Kulturschaffende in Österreich zu verbessern, damit es nicht ein täglicher Kampf ums Überleben ist. Und ich sage es ganz offen: Wir haben überhaupt nichts davon, wenn Musiker, Musikerinnen, KünstlerInnen in der Sozialhilfe oder in der Mindestsicherung sind. Da wäre es

 

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