Gemeinderat, 50. Sitzung vom 25.04.2019, Wörtliches Protokoll - Seite 26 von 36
darauf hingewiesen, dass rund 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ich ergänze, aus 70 Nationen, davon 72 Prozent Frauen, mehr als 100 Lehrlinge, in diesem Großunternehmen, vergleichbar mit einem großen internationalen Konzern, tätig sind.
Unser Ziel ist es, hier ganz klar den Krankenanstaltenverbund zukunftsfit aufzustellen, zu einem modernen kundenfreundlichen Gesundheitsdienstleister weiterzuentwickeln. Daher wird der KAV auch neu organisiert und die geplante Umwandlung in eine Anstalt öffentlichen Rechts Anfang 2020 wirksam. Weiters setzt der KAV 2019 auf die Umsetzung eines treffsicheren medizinischen Angebotes sowie auf technisch gut ausgestattete Krankenhäuser.
Nun zum Krankenhaus Nord, das heute mehrfach angesprochen wurde, wo ich mich auf die Zukunft konzentrieren möchte. Mit diesem Krankenhaus Nord steht nämlich das modernste Krankenhaus Europas in Wien den Menschen zur Verfügung. Es wird im Juni 2019 eröffnet und bis September 2019 der Vollbetrieb aufgenommen, wo rund 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für 250.000 erwartete Ambulanzbesuche und 46.000 erwartete stationäre Aufnahmen beschäftigt sein werden. Es wird hier die beste medizinische und pflegerische Versorgung bereitgestellt. Das heißt, der weitere Fahrplan ist klar definiert und auch eingeleitet.
Wenn hier von einigen Vorrednern von Baustellen des Gesundheitswesens gesprochen wurde, so meinen sie damit vermutlich, dass in die Zukunft des Gesundheitswesens investiert und hier auch entsprechend gebaut wird, wenn ich das Krankenhaus Hietzing mit dem Neurologischen Zentrum Rosenhügel als Beispiel anführe, wo die dermatologische Abteilung des Wilhelminenspitals mit der des Krankenhauses Hietzing am Standort Hietzing zusammengeführt wurde und damit die Behandlungszeiten sowohl in der Tagesklinik als auch die Ambulanzzeiten verlängert werden konnten. Davon profitieren die Patientinnen und Patienten. Mit der Transferierung der 2. und 6. Psychiatrie aus dem Otto-Wagner-Spital in das Krankenhaus Hietzing wurde ein wichtiger Meilenstein auch in der Umsetzung des Psychiatrischen Versorgungsplans erreicht. Im Jänner 2019 wurde für die Kinder- und Jugendpsychiatrie am Standort Rosenhügel eine Kapazitätserweiterung um 15 Betten geplant, 8 sind bereits verfügbar. Weiters wurde wesentlich zur Entlastung eine psychiatrische Station in eine Kinder- und Jugendpsychiatrie umgewandelt. Beispiel Wilhelminenspital: Die urologische Abteilung des Krankenhauses Hietzing wird am Standort Wilhelminenspital integriert. Mit Ende 2020 wird der Bau des sogenannten Steinzentrums im Wilhelminenspital fertiggestellt. Die bisherigen Leistungen des Steinzentrums am Standort Krankenhaus Hietzing und Krankenhaus Rudolfstiftung werden Anfang 2021 in das Wilhelminenspital verlagert. Auch bei diesem Beispiel gilt, dass durch die Leistungsverlagerung, durch die Zentrumsbildung fachliche Kompetenzen und Ressourcen gebündelt werden sollen, mehr Patienten behandelt werden können und die Versorgungsqualität gesteigert wird.
Von besonderer Bedeutung ist natürlich auch der Psychiatrische und Psychosomatische Versorgungsplan, der sicherstellt, dass es zukünftig in allen Krankenhäusern des Krankenanstaltenverbundes, das heißt, zwei pro Versorgungsregion, psychiatrische Aufnahme- und Entlassungsambulanzen geben wird, die gemeinsam von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des KAV und PSD besetzt sein werden. Diese beinhalten auch eine 24 Stunden durchgehend geöffnete Notfallambulanz und einen sozialpsychiatrischen Notdienst, der bei Bedarf dann direkt zu den Patientinnen und Patienten vor Ort auch fährt. Dieses Versorgungsmodell, über das wir in der Vergangenheit auch öfters diskutiert haben, mit seiner dezentralen und wohnortnahen Versorgung bewirkt damit natürlich auch eine Integration der psychiatrischen Versorgung in die medizinische Grundversorgung und damit eine stärkere Verschränkung mit anderen medizinischen Bereichen. Allein diese Maßnahme wird zu einer verstärken Entstigmatisierung psychiatrischer Erkrankungen beitragen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, für den Standort des AKH beispielsweise, um ein letztes Beispiel hier noch anzuführen, und für den klinischen Bereich der Medizinischen Universität Wien wurde, wie Sie wissen, von Bund und Stadt Wien ein Rahmenbauvertrag für die Umsetzung der wesentlichen Neu-, Zu- und Umbauten bereits im Jänner 2016 abgeschlossen. Damit sollen auch die Rahmenbedingungen für zukünftige Anforderungen der medizinischen und pflegerischen Versorgung, der Forschung und auch der Lehre geschaffen werden. Allein dieser Rahmenbauvertrag umfasst ein Finanzvolumen von mehr als 1,3 Milliarden EUR und läuft bis 2030.
Sie sehen also, anhand von nur wenigen Beispielen, und die Redezeit erlaubt es mir nicht, noch mehrere anzuführen, es wird an der Stadt, es wird am Gesundheitswesen, an vielen Baustellen positiv für diese Stadt gebaut. Die bauliche Umsetzung der am Vertrag aufgelisteten Projekte wurde mit dem Neubau der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, die im 1. Halbjahr 2020 fertiggestellt wird, dem Umbau der Modernisierung der Apotheke am AKH, Fertigstellung im 1. Halbjahr 2021, und der Realisierung der Küche, Fertigstellung 1. Halbjahr 2021, bereits begonnen. Darüber hinaus wurden weitere Vereinbarungen zur Entlastung von Ambulanzen getroffen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich komme damit zum Schluss und möchte nochmals unterstreichen, dass sich die rot-grüne Stadtregierung zu einem öffentlichen Gesundheitswesen und auch dazu bekennt, dass allen Menschen, unabhängig von Alter, sozialem Status, Geschlecht oder Einkommen, die bestmögliche pflegerische und medizinische Versorgung garantiert werden soll. Dafür möchte ich mich abschließend auch bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die im Wiener Gesundheitswesen tätig sind, ganz herzlich bedanken! - Vielen Dank. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Als nächster Redner zum Wort gemeldet hat sich Frau GRin Frühmesser. Ich erteile ihr das Wort.
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