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Gemeinderat, 48. Sitzung vom 27.02.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 100

 

AssistentInnen dann unterstützt werden, hilft das aber den Ärzten nichts, weil sie selbst für die Dokumentation verantwortlich sind. Ich hielte auch gar nichts davon, die präzise Dokumentationspflicht, der Ärzte unterworfen sind, dadurch abzuändern, dass jetzt plötzlich eine Sekretärin zu dokumentieren hat. Diese hat den Arzt dabei zu unterstützen, aber selbstverständlich hat der Arzt die Pflicht, die Dokumentation durchzuführen.

 

Pflegefachassistentinnen und Pflegefachassistenten gehören einer Berufsgruppe an, die durch einen entsprechenden Beschluss des Parlamentes neu eingeführt wurde. Sie sind verfügbare Kräfte, zur Zeit laufen Ausbildungen, diese werden ganz normal im Laufe der nächsten Jahre in das Spitalswesen implementiert, und zwar genau so, wie es ihrer berufsgruppenspezifischen Aufgabenstellung, ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten entspricht.

 

Es wird also eine Veränderung in der gesamten Pflegelandschaft unserer Spitäler geben, das wird aber nicht mit einem Schlag gehen, sondern das wird ein langsamer Prozess sein, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen Berufsfeldern logischerweise erst ausgebildet werden müssen, damit sie dann Schritt für Schritt im gesamten Pflegebereich arbeiten können.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Es gibt pro Fragesteller nur eine Zusatzfrage, Herr GR Koderhold. Die 5. Zusatzfrage wird gestellt von Herrn GR Baxant. - Bitte schön.

 

10.16.39

GR Petr Baxant, BA (SPÖ): Sehr geehrter Herr Stadtrat! Danke für die Beantwortung der Fragen zum Kaiser-Franz-Josef-Spital.

 

Ich habe eine Frage zur Zivilisationskrankheit Krebs, die Sie auch schon angesprochen haben. Mittlerweile sind jede fünfte Frau und jeder sechste Mann betroffen. Welche Maßnahmen setzt die Stadt Wien, um die Versorgung mit onkologischer Betreuung für die gesamte Bevölkerung sicherzustellen?

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Ich denke, dass klar sein muss, dass die Diagnose Krebs ihren Schrecken heute noch nicht verloren hat, obwohl wir einen unglaublichen medizinischen Fortschritt zu verzeichnen haben und bei entsprechend früher Erkennung Krebs heutzutage im Vergleich zu einem Zeitpunkt noch vor 10, 15 oder 20 Jahren unvorstellbar gut behandelt werden kann. In manchen Fällen ist die Perspektive sogar wirklich, dass die Krankheit heilbar ist.

 

Ich habe vorhin schon einmal gesagt, dass es mir sehr wichtig ist, dass wir das Wissen, das sich aus der medizinischen Wissenschaft und Forschung ergibt, und die Erkenntnisse, wie die Rahmenbedingungen sind, um die Behandlung und Betreuung so gut wie möglich zu gestalten, in die operative Entwicklung der Krebsbehandlung in Wien einfließen lassen. Ein ganz wichtiger Punkt dabei ist, dass wir Zentren haben, in denen eine extrem hohe Patientenzahl dazu führt, dass das Personal dort vor Ort nicht nur die Regelkrebserkrankung und deren Diagnostik beherrscht, sondern auch die Ausnahmen und die vielen Auswüchse kennt, die es bei dieser furchtbaren Erkrankung gibt, und eine entsprechende Routine hat, um auch schwierige und seltene Krebserkrankungen so früh wie möglich zu erkennen.

 

Das ist der Grund, warum wir uns auf drei Onkologiezentren in den Wiener Spitälern konzentrieren wollen, und sozusagen darüber gestülpt ist eine Idee, die im Wiener AKH entstanden ist, das zweifelsohne das Flaggschiff des medizinischen Wissens in unserer Stadt ist und sein soll, nämlich die Idee des Vienna Cancer Centers als eines Verbundes der gesamten Kompetenz der Krebsbehandlung in Wien. Mit diesen Zentren, die wir in unseren Wiener Spitälern des KAV aufbauen, soll im Rahmen der Krebsbehandlung die Möglichkeit geboten werden, auf eine völlig andere Art und Weise als bisher anhand einer riesengroßen Zahl von Patientinnen und Patienten zu forschen, um das Wissen noch zu verbessern. Über die Kooperation mit dem Vienna Cancer Center am Wiener AKH sollen dann wiederum die Erkenntnisse und das moderne Wissen der Krebsforschung direkt in den medizinischen Alltag der Wiener Spitäler einfließen können.

 

Das Vienna Cancer Center ist eines der relevantesten Krebsforschungszentren überhaupt in Europa. Es ist in Wirklichkeit ein Ort, zu dem aus der ganzen Welt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen und sich austauschen. Es ist klar, dass es hier eine Verschränkung gibt und dass wir vom Wissenschaftsstandort Wien einen direkten Profit für die Versorgung der Wienerinnen und Wiener haben wollen. - Das ist die Grundidee dieser Konstruktion. Es geht uns um eine Clusterung der sechs Spitäler, um die Bildung von Zentren, und darüber soll das Vienna Cancer Center als verbindendes Element zum AKH und zur MedUni Wien stehen.

 

Wir werden heuer noch die strahlentherapeutische Behandlung ausbauen. Es werden noch heuer im Donauspital in zwei Etappen vier hochmoderne Linearbeschleuniger in Betrieb gehen, und wir werden damit in der Lage sein, eine wirklich große Anzahl von Patientinnen und Patienten mit absoluter Top-Medizin in Wien behandeln zu können.

 

Top-Medizin gibt es auf der ganzen Welt. Sie können fast in jeder Stadt der Welt ein tolles Spital mit tollen Ärzten finden, die in der Lage sind, tolle Behandlungen durchzuführen. Der entscheidende gesundheitspolitische Unterschied zu Wien ist: Wir wollen, dass diese Leistungen auf einem Niveau der Top-Medizin allen, der gesamten Wiener Bevölkerung, zur Verfügung stehen, und durch diese Art und Weise der Konstruktion und Organisation ist es uns auch möglich, dass wir allen Menschen in unserer Stadt Krebsbehandlung auf wirklich höchstem Niveau und auf dem höchsten Kenntnisstand der medizinischen Wissenschaft und Forschung zur Verfügung stellen können. - Danke. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Damit ist die Fragestunde beendet.

 

10.21.28 Wir kommen nun zur Aktuellen Stunde. Der NEOS-Rathausklub hat eine Aktuelle Stunde mit dem Thema „Kinderleben retten - machen wir Wiens Schulwege sicher!“ verlangt. Das Verlangen wurde gemäß § 39 Abs. 2 der Geschäftsordnung ordnungsgemäß beantragt.

 

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