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Gemeinderat, 46. Sitzung vom 20.12.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 12 von 90

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Ja, danke für Ihre Frage. Erstens einmal, vielleicht ein kurzer Sidestep zur Einleitung und auch zum Thema der Überschaubarkeit, Evaluierbarkeit und überhaupt auch der Betrachtung der Wirkung aller unserer Schritte: Es herrscht, finde ich, in dieser Debatte ganz oft die Phantasie vor, dass man in einer Stadt wie Wien noch immer von einer Größe spricht, in der alles auf einer Makroebene betrachtet werden kann. Wir reden von zum Beispiel 702 Schulen, von hunderten Kindergärten, von außerschulischen Jugendeinrichtungen, von Parkbetreuungen, et cetera. Da muss man einfach sagen, da gibt es das Sprichwort: For those who only know a hammer, every problem looks like a nail.” Es wird nicht funktionieren, ausschließlich auf einer Makroebene draufzuschauen und Zahlen zu sammeln und zu evaluieren. Das muss man machen, und in diesem Zusammenhang habe ich auch schon in der Diskussion im Stadtrechnungsausschuss ausgeführt, tun wir viel, etwa in der außerschulischen Jugendarbeit, wo wir selbstverständlich auch in der Fachdienststelle draufschauen, wie viele Kontakte es gibt.

 

Es gab erst vor Kurzem eine wissenschaftliche Studie über die Wirkung von Jugendarbeit, wo wir selbstverständlich in den Organisationen gemeinsam auch diese Evaluierungsarbeit machen. Darüber hinaus muss man aber natürlich Ort für Ort, für Ort - und das ist sozusagen mein Appell - intelligent schauen, was eben in der Kleinteiligkeit auch eine Möglichkeit ist, draufzuschauen. Bei den Bildungsgrätzln ist es so, es gibt unterschiedliche institutionelle Partner, die gemeinsam an einem Strang ziehen, und es wäre meiner Meinung nach sinnlos und erst recht ein zusätzlicher Verwaltungsaufwand, an dem jeweiligen Grätzl noch einen institutionellen Überbau drüberzubauen, der das dann in irgendeiner Form evaluiert oder betrachtet.

 

Deshalb verlasse ich mich da nicht auf die einzelnen Bildungspartner vor Ort, sondern baue auf die unterschiedlichen Möglichkeiten, die wir in den Institutionen haben. In der Schule ist es zum Beispiel so, dass das hochgradig institutionalisiert ist, über die Schulaufsicht in den jeweiligen Inspektionsbezirken. Die fühlen sich immer auch hauptverantwortlich für die Bildungsgrätzl und schauen da drauf, können auch über die sogenannte SQA-Arbeit, wenn man so will, Verträge, die sie mit den einzelnen Schulen im Hinblick auf die Entwicklung und das, was man sich vorgenommen hat, schließen, laufend draufschauen, was sich da tut, was sich da entwickelt. Ähnliches gilt auch für die Partner der außerschulischen Jugendarbeit und in der MA 10. Da kann man gerne nach einem Jahr Bildungsgrätzl die Realität gemeinsam diskutieren und auch draufschauen. Das ist überhaupt kein Thema. Es wird eine intensive Draufsicht sein, weil jedes Bildungsgrätzl einen völlig unterschiedlichen Zusammenschluss von eben, wie gesagt, bis jetzt 40 Partnern darstellt.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 5. Zusatzfrage kommt von der SPÖ, Herr GR Mag. Michael Aichinger. Bitte.

 

9.47.40

GR Mag. Michael Aichinger (SPÖ): Guten Morgen, Herr Stadtrat!

 

Danke für die bisherige Beantwortung, besonders aber möchte ich mich trotzdem auch hier für Ihre Tätigkeit und die Ihres Teams bedanken, denn ich glaube, nur eine aktive Bildungspolitik garantiert uns auch eine gute Zukunft. Das einmal vorweg. Jetzt zu meiner Frage: Welche Bildungsgrätzl sind derzeit in Vorbereitung und mit wie vielen ist in den kommenden Monaten zu rechnen?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Wie gesagt gibt es aktuell sechs voll aktive und laufende Bildungsgrätzl - das letzte war das Bildungsgrätzl Fünfter mobil!, also das Bildungsgrätzl in Margareten -, die wir mit der Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bildungseinrichtungen, in Dienststellen entwickeln konnten. Das haben wir jetzt eh sehr episch behandelt, und es freut mich wirklich sehr, dass die Idee in den Kindergärten, Schulen, Bildungseinrichtungen auf sehr fruchtbaren Boden fällt. Es vergeht eigentlich keine Woche, wo meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Bildungsgrätzl-Beauftragte in der MA 56 nicht auf ein neues Potenzial hingewiesen werden. Das eine ist, eine Idee zu haben, das andere ist, auch wirklich zu wissen, was man dazu beigetragen hat, das hier offenbar auf fruchtbaren Boden fällt und auch wirklich umgesetzt wird. Wir haben daher die schöne Aufgabe, dass wir Netzwerke, die sich sozusagen selber finden, unterstützen und beim Aufbauen helfen.

 

Um die Frage zu beantworten: Im Entstehen sind aktuell sieben weitere Bildungsgrätzl, am Sachsenplatz in der Brigittenau, in der Josefstadt im Bereich der Pfeilgasse, in der Roßau im Alsergrund, in der Steinlechnergasse in Hietzing, im Stuwerviertel in der Leopoldstadt, in Alt Erlaa in Liesing sowie in der Donaustadt in der Eibengasse. Unser Ziel ist, dass wir bis Ende 2019 in Summe 20 Bildungsgrätzl etabliert haben.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank, damit ist die 3. Anfrage beantwortet.

 

9.49.50

†Amtsf. StR Peter Hacker - Frage|

Die 4. Anfrage (FSP-1062812-2018-KNE/GM) wurde von Herrn GR Dipl.-Ing. Dr. Gara gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Soziales, Gesundheit und Sport gerichtet. In dieser Anfrage geht es um die Schmerzzentren und die Schmerzversorgung von Patientinnen und Patienten. (Der Schmerzbericht Wien 2018 stellte fest, dass in der Breitenversorgung deutliche Versorgungsmängel bestehen: dies vor allem auf Grund fehlender Strukturen, fehlender personeller, zeitlicher und finanzieller Ressourcen. Experten schätzen den Bedarf an multimodal-interdisziplinären Schmerzzentren auf cirka 12.000 bis 14.000 PatientInnen. Welche konkreten Umsetzungsmaßnahmen sind in der Schmerzversorgung für 2019/2020 geplant?)

 

Bitte schön, Herr Stadtrat.

 

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