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Gemeinderat, 32. Sitzung vom 25.01.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 66 von 102

 

TV - Sie können gerne nachsehen - auf seinem YouTube-Kanal kein einziges Video mehr hochgeladen! (GR Mag. Wolfgang Jung: Ist aber eh nicht schade drum!) Das ist jetzt nicht so, dass man sagen könnte, da hat man ein bisschen vergessen, denn das ist fast ein Jahr. - Herr Ellensohn schaut schon fleißig auf sein Handy. Ich freue mich, wenn Sie eines finden. Ich habe keines gefunden, das jünger als neun Monate ist.

 

Jetzt kann man sagen, es gibt keine Betreuung, es gibt keinen Content und es gibt eigentlich auch kein Interesse, irgendetwas auf diesem Kanal zu machen. Die Anzahl der Abonnenten, die auf YouTube Followers sein sollten, wird nicht angezeigt - das wird versteckt -, und beim letzten Video, und das ist ja 9 Monate her, gab es heiße 85 Views. Das heißt, nicht einmal die in diesem Raum Anwesenden - wobei es natürlich sein kann, dass jetzt gerade vielleicht jeder geschaut hat -, nicht einmal eine Anzahl, die jener der in diesem Raum Anwesenden entspricht, hat Okto TV geschaut. Ich möchte nur kurz einen Vergleich aufstellen, was jemand ohne einen Cent Steuergeld geschafft hat: Ein Influencer namens Marcel Dähne hat auf YouTube 2,1 Millionen Abonnenten - und das ohne einen Cent Steuergeld! Okto TV mit 1 Million EUR Subvention pro Jahr schafft genau 85 Views, und das ist meiner Meinung nach ein Totalausfall.

 

Gehen wir weiter zum nächsten Kanal, wenn wir bei den neuen Medien sind: Instagram. Okto TV hat hier 572 Followers. Ich darf mit Stolz behaupten: Ich habe mehr. (Heiterkeit bei GRin Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES.) Und die Bloggerin DariaDaria - wir wissen, die ist in Österreich sehr erfolgreich - hat 138.000 Followers.

 

Man hat, was die Strategie betrifft, gesagt, man will sich mit den neuen Medien befassen, aber man hat alles in diesem Bereich eigentlich komplett liegen gelassen, da ist nichts passiert. Man hatte letztes Jahr - ich habe mir das angeschaut - 7.000 Fans auf Facebook, ein Jahr später hat man 7.600. Das ist nichts! Da gibt es keine Weiterentwicklung. Und Sie wollen jetzt von mir, was ich die letzten zwei Jahre gemacht … (GR Siegi Lindenmayr: Am 17. Jänner ist auf Facebook ein Video hochgeladen worden!) Toll! (Wow!-Rufe bei der FPÖ. - Heiterkeit und Beifall bei NEOS und ÖVP.) Dazu komme ich noch. Danke für den Hinweis.

 

Nein, es ist sogar noch besser - ich habe mir Facebook natürlich auch genau angeschaut -: Der letzte Beitrag wurde vor 20 Stunden hochgeladen. Der hat null Likes auf Facebook - bei 7.600 Fans. Und der vorletzte Beitrag ist nicht nur vom 17., sondern vom 23. Jänner, und der hat immerhin 12. Applaus und herzlichen Glückwunsch! - Also auf Facebook, das brummt richtig, da haben Sie völlig recht. Man hat also innerhalb des letzten Jahres heiße 600 Fans dazugewonnen. Das ist ein Armutszeugnis.

 

Sie haben letztes Jahr hier versprochen, alles zu ändern. Ich habe letztes Jahr zugestimmt. Jetzt kann ich leider nicht mehr zustimmen, vor allem, weil Sie sagen, es geht wieder um dieselbe Fördersumme - bei der RTR, habe ich gesehen, ist ein bisschen weniger beantragt -, und eigentlich: Warum? Ein Jahr lang ist dort so gut wie nichts passiert. Im Fernsehbetrieb liegt man, wie wir wissen, immer noch unter der Wahrnehmungsgrenze und ist meiner Meinung nach alles andere als zeitgemäß - und das ist für mich reine Steuergeldverschwendung.

 

Meine Damen und Herren! Ich muss daher nach dieser eingehenden Analyse irgendwie noch einmal die Frage stellen: Was ist Okto TV eigentlich? Was ist das? Warum steckt man hier seit so vielen Jahren so wahnsinnig viel Steuergeld in dieses Unternehmen? Die Frage der Schulung und der Produktion könnte man wesentlich günstiger lösen - es gibt Medientrainings von besten Leuten aus der Privatwirtschaft, die könnten dieses Wissen wahrscheinlich um ein Viertel der Kosten an dieselben Personen vermitteln. Den gesamten Social-Media-Bereich hat man, wie bereits sehr intensiv ausgeführt, verschlafen. Und der Sender wird so gut wie nicht gesehen. Ich habe mir das jetzt, wie gesagt, zwei Jahre lang intensiv angeschaut, aber ich finde leider überhaupt kein Argument - kein einziges -, warum ich dieser Förderung weiterhin zustimmen sollte.

 

Allgemein muss sich die Wiener Stadtregierung allerdings ohnedies einmal selbst die Frage stellen: Wie sinnvoll ist es eigentlich, Fernsehsender mit einer Reichweite unter der Wahrnehmungsgrenze - und da nehme ich jetzt natürlich gleich den roten Sender W24 mit rein, der hat ja auch eine heiße Reichweite von 0,2 Prozent - zu haben? Warum muss man in dieser Größenordnung nach wie vor solche Formate zum einen fördern und zum anderen sogar selbst betreiben, wenn das rein defizitär ist und da einfach nur Steuergelder schlicht und ergreifend verschwendet werden? Das hat nichts mit Daseinsvorsorge zu tun, das hat nichts mit den Aufgaben der Stadt Wien zu tun. Das ist schlicht und ergreifend Steuergeldverschwendung, und das hat ja auch der Stadtrechnungshof sehr intensiv kritisiert. - Vielen Dank. (Beifall bei den NEOS.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Schwarz. - Bitte.

 

16.35.37

GRin Sabine Schwarz (ÖVP)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich kann dem Kollegen Ornig von den NEOS nur zustimmen und beipflichten. Wir haben ja auch letztes Jahr Okto TV schon abgelehnt - aus diesen Gründen und aus einigen Gründen mehr. Seit mehr als 10 Jahren kassiert nun der Fernsehsender Okto TV jährlich rund 1 Million EUR an Subventionen von der Gemeinde Wien. Produziert wird um dieses Geld ein Programm, das niemand sehen will oder niemand sieht. Das Interessante war für mich: Letztes Jahr wurde noch im Akt ausgewiesen, dass zirka 450 Zuseher täglich diesen Kanal sehen, heuer hat man in dem Akt die Zahlen überhaupt nicht mehr gesehen.

 

Kollege Ornig hat auch gesagt, dass YouTube eigentlich viel kostengünstiger produzieren kann und viel mehr gesehen wird als Okto TV - auch da pflichte ich Ihnen bei. Und was sie noch machen: Sie arbeiten auch noch professioneller als Okto TV.

 

Interessanterweise sind, und das wissen wir ja, der Motor für die Förderung an Okto TV die GRÜNEN. Da hatten wir ja letztes Jahr eine heftige Diskussion: Die

 

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