Gemeinderat, 25. Sitzung vom 26.06.2017, Wörtliches Protokoll - Seite 94 von 134
mit Hochschulen, mit Trägerinnen und Trägern, die mit Jugendlichen arbeiten, durchführt und hier ganz enge Zusammenarbeit leistet. Das ist meines Erachtens ein ganz wichtiger Bereich, denn - ich glaube, wir kennen das alles - zeitgenössische Kunst ist ja nicht etwas, was einem so zufliegt, sondern das ist auch etwas, was erklärt werden muss, etwas, an das man jemanden heranführen muss, das verstanden werden muss - und das wird hier in der Kunsthalle, verschränkt auch mit anderen Einrichtungen, sehr, sehr gut gemacht.
Und als dritten Punkt möchte ich gerne die Kunst im öffentlichen Raum herausstreichen, ein Projekt, das schon seit vielen Jahren sehr, sehr erfolgreich durchgeführt wird. Auch vorhin wurde ja im Zusammenhang mit dem Allparteienantrag immer wieder über dieses Erinnern und auch über Denkmäler und Mahnmale gesprochen, und das versteht gerade auch die Kunst im öffentlichen Raum in berührendster und in ausgezeichnetster Weise: einfach Erinnerung zu bewahren in unserer Stadt, Mahnmäler zu errichten, aufzuzeigen und auch hier geschichtliche Aufarbeitung zu betreiben. Und das ist natürlich ganz, ganz wichtig. Auch die Führungen durch die Stadt, wo man immer wieder sieht, was es an neuen Kunstwerken gibt - heuer sind es drei permanente und sieben temporäre -, lassen immer wieder einen Mix an zeitgenössischer Kunst sowie Neuigkeiten in diesem Bereich in unserer Stadt erstrahlen.
Abschließend möchte ich daher sagen: Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass Kunst dieser Träger von komplexen Inhalten ist und bleibt, dass wir uns dieses großen Wertes - auch wenn es darum geht, politische Themen teilweise über Kunst zu transportieren - immer bewusst sind, das hegen und pflegen, uns nicht einmischen, der Kunst die Freiheit lassen, sie zum Erinnern nutzen, zum Aufzeigen und zum Emotionalisieren, auch zum Polarisieren - wir hatten hier ja auch schon sehr kontroversielle Diskussionen -, und gerade auch dort fördern, dort auszeichnen, auch mit dem Kleinprojekte-Fördertopf, wo diesbezüglich sehr viel passiert, gerade für kleine Projekte in der zeitgenössischen Kunst, aber auch, wie es schon gesagt wurde, mit dem „Wir sind Wien“-Festival.
Kunst und Kultur in Wien sollen auch nicht nur für die innerstädtischen Bezirke sein, sondern erfolgreiche Kunst und Kultur finden in allen Bezirken dieser Stadt statt, und gerade auch in den Außenbezirken, denn nur so kann es erfolgreiches Kunst- und Kulturleben geben.
Ganz zuletzt möchte ich noch auf das Wien Museum zu sprechen kommen. Ich kann nur sagen, wir liegen hier sehr gut im Zeitplan. Es gibt ein Siegerprojekt, und es wäre ja auch seltsam und eigentlich unmöglich, zu sagen, man setzt sich vorher damit auseinander, wie dieses Projekt dann baulich errichtet werden kann - man muss ja schlussendlich wissen, wie so ein Projekt ausschaut. Mit der Entscheidung für das Siegerprojekt und auch mit den ganz normalen Probebohrungen ist das geschehen. Wir liegen hier sehr gut im Zeitplan. Und ich glaube auch, mit dem Wien Museum - das ist ja jetzt schon im höchsten Maße gelungen - ein erweitertes Wohnzimmer der Wiener und Wienerinnen zu haben, ein erweitertes Wohnzimmer der Geschichte, und ich denke, wir werden auf die Neuerrichtung des Wien Museums noch sehr stolz sein, werden sehr viel Freude daran haben, und es wird all unseren Kindern auch dabei helfen, der Geschichte ihrer Stadt immer gewärtig zu sein.
Danke schön, und ich bitte um Zustimmung zum Rechnungsabschluss. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die Kollegin hat 7 Minuten Redezeit verbraucht. Damit beträgt die Restredezeit der SPÖ 33 Minuten. Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Ornig. Selbstgewählte Redezeit 7 Minuten, Restredezeit der Fraktion 11 Minuten. - Bitte.
GR Markus Ornig, MBA (NEOS): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Kollegin Schinner, wenn ich dir so zuhöre, kann ich noch immer nicht glauben, dass du unserem Antrag für ein Kunstviertel am Lobkowitzplatz nicht zugestimmt hast beziehungsweise es vielleicht immer noch missverstanden hast.
Ich möchte jetzt aber ein wenig auf die Wiener Sportpolitik eingehen. 2016 war in der Wiener Sportpolitik eigentlich alles beim Alten. Die grundsätzliche Kritik von uns bleibt natürlich aufrecht, ist aber nichts Neues: Wir sehen immer noch das größte Problem darin, dass sehr, sehr viel Fördergeld in Mehrfachstrukturen versickert. Die Mittelzuteilung im Sportbereich ist entweder historisch gewachsen oder hängt immer noch damit zusammen, wer in dieser Stadt wen kennt. Parteipolitik ist maßgeblich bis auf die Ebene des kleinen Fußballvereins bestimmend - und diesbezüglich kennen Sie unsere Standpunkte.
Ich möchte aber hier trotzdem einen Blick nach vorne werfen, nämlich ins Sportjahr 2017, und da fällt natürlich - von mir auch bereits in einer Rede erwähnt - die Beachvolleyball-WM ins Auge, die heuer auf der Donauinsel stattfindet und für die die Werbemaßnahmen von der Stadt Wien Marketing mit 1,26 Millionen EUR unterstützt wurden. Wir haben das unterstützt, weil uns klar ist, dass bei derartigen Groß-Events auch der Veranstaltungsort als Kooperationspartner in Erscheinung treten muss und die Beachvolleyball-WM hoffentlich nicht die letzte Sportgroßveranstaltung in Wien sein wird. Ich möchte aber grundsätzlich noch einmal zwei Dinge kritisch anmerken.
Das eine Thema ist das Thema Umwegrentabilität. Anfang des Jahres ist uns ja im Ausschuss mitgeteilt worden, dass eine umfangreiche Studie auf uns zukommen wird, die uns den indirekten finanziellen Nutzen der Beachvolleyball-WM zeigen wird. Wir wissen auch, dass diese Studie vom österreichischen Beachvolleyball-Verband mitgestaltet wird, deswegen gehe ich davon aus, dass sie sehr positiv sein wird.
Wir haben aber auch eine Anfrage gestellt, wann wir diese Studie bekommen und wie es jetzt eigentlich damit aussieht, denn die Frage, wie sich die Umwegrentabilität darstellen wird, ist schon sehr spannend. Diese Studie hat man uns bereits für Mai versprochen - bis heute habe ich noch nichts davon gehört, und wie wir wissen, ist der Mai bereits Geschichte. Vielleicht wird uns ja einer mei
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