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Gemeinderat, 25. Sitzung vom 26.06.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 65 von 134

 

Fassadenbegrünung, Dachbegrünung, aber auch die Schaffung von Wasserinstallationen erwähnt werden, und zwar mit dem angeführten Ziel, eine Steigerung der Aufenthaltsqualität im Freien an heißen Tagen und eine Erhöhung der Attraktivität urbaner Freiräume zu erreichen.

 

Wir hatten in den 60er bis 90er Jahren in Wien rund 9,6 Hitzetage, also Tage mit über 30 Grad im Jahr. Im Jahr 2015 hatten wir 42 Hitzetage, wobei es sogar an 17 Tagen über 35 Grad hatte. Und es kann gut sein, dass wir diesen Wert heuer toppen werden, denn wenn ich an letzte Woche denke, dann ist es, glaube ich, leicht möglich, dass es auch so weitergeht.

 

Auf jeden Fall meine ich, dass wir in Anbetracht dieser Entwicklung natürlich die Verantwortung haben, den Menschen in der Stadt die Hitze möglichst erträglich zu machen und ihnen Abkühlung zu bieten. Wir haben uns darüber Gedanken gemacht - wahrscheinlich haben Sie das auch verfolgt oder mitbekommen beziehungsweise auch den Antrag schon gelesen - und sind zu dem Schluss gekommen, dass sich dafür kaum etwas besser anbieten würde, als der derzeit leblose und dreckige Brunnen auf dem Karlsplatz: Dafür gäbe es eine Chance im Zuge des Umbaus des Winterthur-Gebäudes und des Wien Museums, denn man hat ja auch vereinbart, die Vorplätze bis zum Teich mitzugestalten.

 

In den nächsten Jahren wird dieser Platz in eine große Baustelle verwandelt sein, und dabei könnte man auch diesen Teich umgestalten. Das wäre ein Mehrwert für Anwohner und Touristen. So etwas wie ein Wasserspielplatz mit Fontänen könnte ein Hot Spot für Touristen werden, und das wäre gleichzeitig eine Maßnahme im Sinne dieses vorgelegten Strategieplans.

 

Wir kennen das in Wien: Wir haben viele Pläne, aber mit der Umsetzung ist man oft ein bisschen hinten nach. Wir legen diesfalls einen konkreten Vorschlag auf den Tisch. Sie erwähnen im Plan auch die Möglichkeit, Trinkbrunnen und Wasserinstallationen zu errichten, und Sie schlagen selbst vor, dass es eine Kostenreduktion durch ein Private Public Partnership gäbe.

 

Diesen Vorschlag, durch Sponsoring oder andere Möglichkeiten hier Kosten zu reduzieren, würden wir gerne aufgreifen. Die Gegebenheiten sind vorhanden, man müsste nicht viel verändern: Die Fläche ist da, es ist wahrscheinlich ein Kanal gelegt, die Wasserleitungen sind vorhanden, und man könnte auch die Skulptur erhalten.

 

In diesem Sinne bitte ich Sie um Zustimmung zu unseren Anträgen betreffend die Kostenwahrheit im Sinne der Transparenz für alle Wienerinnen und Wiener, die Flexibilisierung der Zeitkarten der Wiener Linien, was ich für ein besonders wichtiges Thema halte, und auch betreffend die Nutzung der Chance des Karlsplatz-Umbaus, um hier eine wirklich freudvolle und wunderbare Umgestaltung zu ermöglichen. - Vielen Dank. (Beifall bei den NEOS.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Das waren jetzt 12 Minuten. Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Dipl.-Ing. Olischar. Die selbstgewählte Redezeit beträgt ebenfalls 15 Minuten.

 

16.08.34

GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc (ÖVP)|: Vielen Dank, Herr Vorsitzender. - Sehr geehrte Frau Stadträtin! Werte Kolleginnen und Kollegen!

 

In der heutigen Spezialdebatte rund um Umwelt und die Wiener Stadtwerke möchte ich mich auf drei wesentliche Aspekte beziehungsweise Handlungsfelder des Ressorts konzentrieren. Es sind dies drei Bereiche, im Hinblick auf welche es, wenn man Nachhaltigkeit tatsächlich ernst nimmt und gesamtheitlich denkt, eine Art Selbstverständlichkeit im politischen Handeln geben sollte. Es sind dies Bereiche, für die adäquate Rahmenbedingungen, innovative Fördermöglichkeiten und Chancen zur positiven Entwicklung vonnöten sind.

 

Zum einen spreche ich konkret - und da hänge ich mich sozusagen ein bisschen an Kollegin Emmerling an - von ökologischer Stadtbegrünung als sehr geeigneter Maßnahme im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes sowie der Erhöhung von Lebensqualität in unserer Stadt: Gerade jetzt in den sommerlichen Monaten ist das ein Thema, das man nicht übergehen darf. Die Kollegin hat auch schon von der Zahl der Hitzetage gesprochen, die offenbar immer mehr und mehr steigt.

 

Mittlerweile sind ja die Vorteile und positiven Effekte von naturnaher Stadtgestaltung umfassend bekannt. Umwelt und Lebensqualität profitieren davon. So erreicht man etwa mit begrünten Dächern und Fassaden eine erhebliche Temperaturreduktion des direkten Umfeldes, und zwar insbesondere an heißen Sommertagen, wie wir sie derzeit erleben.

 

Es gab auch eine Berechnung rund um das Haus der MA 48, wo im Vergleich zu dem daneben liegenden Gebäude ein Temperaturunterschied an der Fassade von 20 Grad festgestellt wurde. - Ich glaube, diese Zahlen selbst sprechen ganz stark für sich! Die Stadtluft wird verbessert, weil Staub und andere Schadstoffe durch das Grün gebunden werden. (GRin Dr. Jennifer Kickert: 20 Grad?) Ja, 20 Grad! (GRin Dr. Jennifer Kickert: Wenn die Temperatur 20 Grad beträgt, dann haben die an der Fassade nebenan 0 Grad? Das geht sich nicht aus!) Die Fassade des benachbarten Gebäudes, das nicht begrünt ist, heizt sich auf fast 56 Grad auf, während die Fassade des begrünten Gebäudes … (Zwischenruf von GR Mag. Rüdiger Maresch.) Okay. Wenn Sie es nicht hören wollen, dann lassen wir es! (Zwischenrufe bei den GRÜNEN.) Das sind Messungen, die von Seiten der Stadt durchgeführt wurden!

 

Die Stadtluft wird, wie gesagt, verbessert. Auch Schalldämpfung und Wasserspeicherung sind zwei der wohl zahllosen wichtigen Effekte von Dach- und Fassadenbegrünung. Zusätzlich dürfen der Wohlfühlfaktor und die optische Aufwertung durch Dach- und Fassadenbegrünungen nicht vergessen werden. Auch internationale Beispiele zeigen, dass dadurch die Wohnumfeldverbesserung und die Imageförderung der Quartiere noch weiter effektiv gesteigert werden können.

 

Jedenfalls freut es mich, dass die Stadt Wien unserer Forderung nachgekommen ist, begrünte Fassaden und Dächer durch den Einsatz einer eigenen Projektkoordinatorin weiter zu forcieren. Gehört hat man allerdings von umgesetzten Tätigkeiten bislang leider nichts.

 

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