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Gemeinderat, 24. Sitzung vom 01.06.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 82 von 96

 

der ja gemeinsam mit der Bildungsministerin Hammerschmid eine Art Duo Infernale für die Wiener Schülerinnen und Schüler darstellt? (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Wo die Bildungs- und Integrationspolitik beim Herrn Kurz angesiedelt wäre und es null Maßnahmen seit 2011 gibt! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Wenn man sich anschaut, was hier Ihre eigenen Gewerkschaftsvertreter und auch der Vorsitzende der Bundesschülervertretung, der mit der Wiener Schülerunion einst allein der ÖVP zugeordnet worden konnte, heute per Presseaussendung fordern, dann ist das schon einigermaßen bezeichnend. Da werden nämlich einerseits die Frau Hammerschmid - dass Rot-Grün das nicht tut, wissen wir ohnehin -, aber andererseits auch der Herr Kurz in Person angesprochen, endlich Gegenmaßnahmen zu ergreifen, endlich dafür zu sorgen, dass nicht mehr so viele Schülerinnen und Schüler, bereits wenn sie in die Schule eintreten, nicht einmal die Unterrichtssprache können. Hier werden seitens der Schülervertretung endlich auch einmal die ÖVP und der Herr Kurz in die Pflicht genommen. Er hätte in den letzten sechs Jahren etwas tun müssen - allein, er hat es genauso wenig getan wie Rot-Grün in Wien! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Vettermann. Ich erteile ihm das Wort.

 

17.52.23

GR Heinz Vettermann (SPÖ)|: Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Also zum Kollegen Krauss gesagt: Mehrere Tausend sagt natürlich die Gewerkschaft nicht; ich war ja in der Diskussion im Stadtschulrat dabei. Die maximalste Rechnung, die sich ergibt, sind 700. (GR Maximilian Krauss: 2.000!) Ich meine, schlimm genug, aber vorgesehen wären 1.000 gewesen, wir haben jetzt Sprachlehrer, Begleitlehrer bekommen, dadurch ist die Forderung, die Wien hat: diese 700 Lehrerinnen und Lehrer mehr. Nur um der Wahrheit einmal die Ehre zu geben!

 

Also das ist schon das Maximum. Man kann nicht einfach locker sagen, mehrere Tausend. (GR Maximilian Krauss: 2.000!) Denn im Gesamten gesehen sind 700 wichtig, aber auch nicht so, dass es ohne die gar nicht gehen würde, wenn Sie die absoluten Zahlen kennen. Dass es jetzt diese Aussendung gegeben hat, ist schön, aber das sagt ja rein pädagogisch nichts.

 

Jetzt zur Kollegin Schwarz einmal gesagt, die uns da auch so eine Geschichte erzählt hat, dass der eine den anderen wegschubst: Selbst in den guten alten Zeiten, als wir nur wenig Zuwanderung hatten und ich zum Beispiel selber in die Schule gegangen bin, ist es vorgekommen, dass der eine den anderen geschubst hat. Also zu sagen, das kann nur Rot-Grün verbrochen haben, dass in den Klassen geschubst wird, hat mich eigentlich erstaunt.

 

Was habe ich aber mit der Aussendung gemeint? Ich habe ja nicht gesagt, es ist zynisch, dass man die absoluten Zahlen wiederholt. Die sind wichtig, und das passt ja auch. Was mich gestört hat, ist, dass man - sozusagen aus Oppositionssicht verständlich - natürlich das niederste Jahr nimmt, es mit dem letzten Jahr vergleicht und sagt, es gibt diesen großen Anstieg, ohne zu sagen, dass wir ja schon wesentlich höher waren.

 

Denn woher kommt der hohe Anstieg? Klarerweise auch deshalb, weil wir diese Fluchtbewegung hatten - das ist ja unbestritten -, deshalb kommt es! Wir wissen, sie sind da, und daher stimmen die absoluten Zahlen. Das habe ich nie als zynisch bezeichnet, sondern nur den Vergleich mit dem niedersten Jahr innerhalb der letzten Jahre. Aber es ist mir klar, wie es zustande kommt: Weil man eben einen hohen Anstieg konstruieren wollte. Das habe ich damit gemeint.

 

Natürlich müssen die Schülerinnen und Schüler Deutsch können, das ist klar. Deshalb gibt es ja Vorschulklassen. (GR Mag. Wolfgang Jung: Gar nichts ist klar! 20 Prozent können es auch nach der Schule nicht!) Es gibt 250 SprachlehrerInnen mehr in den Kindergärten. Viele von denen kommen als Quereinsteiger. Die Quereinsteiger hat es aber auch schon immer geben und gibt es immer, weil es eben Kinder gibt, die im schulpflichtigen Alter kommen und nicht Deutsch können.

 

Da haben wir ein sehr bewährtes Modell mit 13 Stunden, wo du im Klassenverband bist, aber nicht einfach nur drinsitzt und nichts verstehst - und es wird sich schon alles zum Guten wenden, wo man sagt, ihr tut ja alles heilreden -, sondern du kriegst 13 Stunden Deutsch, extra rausgenommen aus der Klasse, hast aber trotzdem schon Freunde, um das dann auch wieder praktizieren zu können. Für die 13 Stunden versuchen wir, dementsprechend auch die Lehrerinnen und Lehrer zu bekommen.

 

Wir haben jetzt 150 SprachlehrerInnen mehr bekommen. Das deckt das einigermaßen ab, sodass wir diese 13 Stunden durchführen können und sie gleichzeitig in den Klassen halten können. Das ist eben unser Modell. Wir wollen da nicht extra Ghettoklassen machen.

 

Dass nichts geschieht, dass Deutsch nicht unterrichtet wird und dass wir einfach hoffen, dass sich alles zum Guten wendet, ist natürlich total falsch! Das ist eben aktiv, das ist auch sozusagen in die Gemeinschaft hineinbringend. Wir haben auch fürs nächste Schuljahr diese Zusage, was die SprachlehrerInnen betrifft, was das Unterstützungspersonal betrifft, aber noch nicht. Da lade ich alle ein, mit uns und Wien zu kämpfen. Da hängt es aber am Finanzministerium, weil es keine Finanzierungszusage gibt, was Sozialarbeiter und, und, und betrifft, sodass wir uns immer nur Jahr für Jahr anstellen können. Da haben wir noch ein Leck, und das zu schließen, macht Sinn.

 

Also wer sich um Wiens Schülerinnen und Schüler sorgt: Herzlich willkommen! Kämpft gemeinsam mit uns, dass das Finanzministerium die notwendigen Zusagen macht! Vielen Dank. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Als nächster Redner zum Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. El-Nagashi. Ich erteile ihr das Wort.

 

17.56.40

GRin Mag. Faika El-Nagashi (GRÜNE)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Liebe Frau Schwarz, ich habe das Gefühl, es ist ein bisschen wie mit dem Michael und dem - auf Englisch - Michael mit Ihnen und mir oder mit Ihnen und uns. (GR

 

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